Finnentrop. Mariola Joschko hat aus der alten Tennis-Halle in Finnentrop ein modernes Restaurant entstehen lassen. Jetzt gibt es überraschende Neuigkeiten.
Die Finnentroper „Players Lounge“ ist der einzig verbliebene Bowling-Anbieter im Kreis Olpe. Vor acht Jahren entstand hier aus einer reinen Tennishalle ein riesiger Bowling-Bereich mit zusätzlich eingebautem Restaurant. Inzwischen ist der Familienbetrieb zu einem Anlaufpunkt für Jung und Alt geworden – jetzt planen die Geschwister Michael und Mariola Joschko zum neuen Jahr die Einführung einer weiteren Trendsportart.
Alte Halle ist das eigene Wohnzimmer
Keiner kennt die Räumlichkeiten am Werksweg 7 so gut wie die Joschkos. Beide sind leidenschaftliche Tennisspieler und haben nicht nur den ein oder anderen Ball über das Netz geschlagen. Die Finnentroper sind seit über 20 Jahren die Pächter der altehrwürdigen Tennishalle. Als Tennis-Spieler und -Trainer verdienen die heutigen „Players-Lounge-Inhaber“ lange ihr Geld – so lange, bis Mariola klar wird, wie viel ungenutztes Potenzial in der riesigen Halle liegt. 2015 überzeugt sie ihren Bruder Michael dazu, das Gebäude komplett umzubauen und sich mit einem größeren Geschäftsmodell selbstständig zu machen. Bei ihren Plänen bekommen beide tatkräftige Unterstützung von Peter Metten von Metten Fleischwaren, der als helfende Hand für die ambitionierten Ziele fungiert.
Die Joschkos setzen ihr Konzept binnen drei Monaten komplett um und eröffnen eine Sport- und Cocktailbar mit verschiedenen Sportangeboten. Aus vier Teppich-Tennisplätzen werden in Folge der Bauarbeiten nur noch drei – dafür entsteht auf dem äußersten Court ein ganz neuer Raum. Nach nur drei Monaten finden sich auf dem alten Platz acht brandneue Bowling-Bahnen mit großem Auslauf wieder. Zusätzlich steht eine moderne Theke zwischen der Bowlingbahn und den verbliebenen Tennisplätzen. Abgerundet wird die Einrichtung durch einen Pool-Billard-Tisch, eine Airhockey-Anlage und einen Darts-Bereich im Nebenraum. Die Innenräume sind nach der Sanierung kaum noch wiederzuerkennen: „Wir wollten hier ein bisschen mehr Action als vorher und für jeden Geschmack etwas dabei haben“, sagt Mariola Joschko. Aus ihrer Sicht brauche es sowohl vor als auch nach dem Essen ein Unterhaltungsprogramm. Und auch Bruder Michael stimmt zu: „Ich denke, wir haben hier im Kreis Olpe ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sind von allem ein bisschen.“
Restaurant als Aushängeschild
Ein weiterer wichtiger Grundpfeiler des Konzepts ist der eigene Restaurant-Betrieb, der für Gäste vor und nach dem Sport genutzt werden kann – aber auch ohne Bowling oder Tennisbuchung jederzeit für alle geöffnet ist. „Viele denken, man kann nur Tennis spielen und dann essen oder bowlen und essen, aber das Restaurant ist für alle offen. Es war uns immer wichtig, keine Tiefkühlkost anzubieten. Wir machen alles frisch. Eigene Pizza, Fleisch vom Metzger Metten und neue Burger-Buns“, betont Mariola Joschko.
Über die Jahre hat sich ein fester und immer größerer Kundenstamm entwickelt. Die Geschwister profitieren dabei anfangs von den Tennisvereinen, die die Sporthalle ohnehin besuchen und als erste die neue Küche testen. Schnell spricht sich das für die Region einzigartige Konzept herum. Die Geschwister ergänzen sich während der Arbeit perfekt: „Ich habe immer tausend Ideen und will alles machen und Michael bremst mich manchmal und hat die Buchhaltung im Blick“, erzählt die Finnentroperin.
Vielfalt gibt großen Mehrwert
Inzwischen kann sich die „Lounge“ kaum noch vor Anfragen retten: „Für Dezember kriegst du hier keine Bahn mehr“, erzählt ihr Bruder. Eine solche Entwicklung war anfangs nicht absehbar. Die Geschwister waren davon ausgegangen, dass das damals bestehende „Bowlingcenter Repetal“ schließen würde. Als sich die Pläne dann änderten und die Konkurrenz weiter offenblieb, drohte der eigene Business-Plan zu scheitern. Die eigene Küche habe jedoch einen wichtigen Ausschlag für die „Players Lounge“ gegeben: „Die Leute sehen den Wert unserer Gastronomie“, erinnert sich Michael Joschko.
Nachdem der Familienbetrieb zuletzt in eine bessere Darts-Ausstattung investiert hatte, soll nun zum neuen Jahr eine weitere Trendsportart zum Programm hinzustoßen. Auf einem der Tennisplätze kann dann zu bestimmten Uhrzeiten die in Amerika beliebte Sportart „Pickleball“ gespielt werden. „Das ist eine Mischung aus Tischtennis und Tennis“, erklärt Mariola. Das Spiel funktioniert ähnlich wie Tennis – wird aber mit kleineren Schlägern in einem kleineren Feld gespielt. Das Ziel ist es, dass der kleine löchrige Spielball (größerer Tischtennisball) auf dem gegnerischen Feld zweimal aufkommt. Unbedingt zu beachten: Volleys dürfen nur in einem bestimmten Platzbereich gespielt werden. Zur Einführung laden die Joschkos bereits für den 21. Januar um 14 Uhr zu einem „Pickleball-Turnier“ in der alten Tennishalle ein.
Mariola Joschko möchte bei dem Turnier auch mitspielen. Für das nächste Jahr hat die 48-Jährige aber noch weitere ambitionierte Ziele. Die Finnentroperin will unbedingt an den nächsten Tennis-Weltmeisterschaften (Ü-45) in Tokio teilnehmen und weiter Punkte für die Weltrangliste sammeln. Dafür überlässt sie schon jetzt im Training, wie in der „Players Lounge“, nichts dem Zufall.