Heggen. Die Gemeinde Finnentrop hat drei alte Öltanks vor der Kapelle in Heggen ausgraben lassen – und die Grube nicht verschlossen. Das steckt dahinter.
Mit sorgenvoller Miene schaut eine Interessengemeinschaft aus Heggen auf die durchgeführten Bauarbeiten im unmittelbaren Umfeld von Jugendherberge und ehemaliger Krankenhauskapelle an der Ahauser Straße. Dort hat die Gemeinde als Grundstückseigentümerin zwischen Frühjahr und Sommer dieses Jahres drei alte Öltanks aus dem Boden entfernen lassen. Ein Teil der ausgehobenen Erde begräbt seitdem das längst entweihte Gotteshaus auf zwei Seiten bis zur Hälfte unter sich, ärgern sich die Mitglieder der Gemeinschaft, die um den Erhalt der Kapelle kämpfen.
Perspektivisch soll die alte Jugendherberge, die zuletzt zwecks Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen genutzt wurde, abgerissen werden, um auf dem Areal neue Wohnformen zu ermöglichen. Hierbei setzen sich die Bürger aus Heggen vor allem dafür ein, seniorengerechtes Wohnen in den Blickpunkt zu nehmen. Ungeklärt ist in diesem Kontext die Frage, was mit der alten Kapelle geschieht, die baulich an die Jugendherberge andockt.
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Nun wendet sich die Interessensgemeinschaft an die Presse. Unverständlich sei nicht nur, dass der Erdaushub direkt an der Kapelle „ohne Schutz für das Mauerwerk“ gelagert werde, sondern auch, dass die Baugrube seit Wochen nicht wieder verfüllt wurde, obwohl das kontaminierte Erdreich ausgetauscht sei. „Das Erdreich wird gerade jetzt bei Regen nass und mit Feuchtigkeit durchdrungen. Diese kann ungeschützt in das Mauerwerk der historischen Kapelle eindringen. Das heißt aber auch, die Feuchtigkeit muss wieder aus dem Mauerwerk, was technisch möglich ist, aber unnötige Kosten verursacht“, kritisiert die Interessensgemeinschaft in einer Mitteilung und bittet die Gemeinde, „diesen Zustand so schnell wie möglich zu beheben“.
Mit diesem Vorwurf konfrontiert, erklärt Finnentrops Bürgermeister Achim Henkel (CDU), dass die Baugrube zeitnah wieder befüllt werde. „Wir befinden uns jetzt in einem abgebaggerten Bereich Erde, der nicht mehr kontaminiert ist“, betont der Bürgermeister. Ein externes Fachbüro habe der Gemeinde während der Arbeiten zur Seite gestanden, und auch der Kreis Olpe sei involviert gewesen. „Es ist alles in Arbeit“, beruhigt Henkel, dass das große Loch vor der alten Kapelle alsbald wieder verschwindet.