Olpe/Stade. Premiere für die Stadt Olpe: Die Straße Am Vogelsang im Ortsteil Stade soll die erste „Grüne Dorfstraße“ werden. Was steckt dahinter?

Eine Premiere für die Stadt Olpe gibt es bald im kleinen Ortsteil Stade: Dort wird aus der Straße Am Vogelsang die erste „Grüne Dorfstraße“. Die Mitglieder des Ausschusses Umwelt, Planen, Bauen stimmten dem Vorhaben einhellig zu, ebenso am Montag die Mitglieder des Hauptausschusses, der abschließend darüber zu beraten hatte. Wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht, befindet sich der aktuelle Straßenaufbau „in weiten Teilen in einem sehr schlechten Allgemeinzustand“. Die nötigen kleineren Unterhaltungsmaßnahmen seien sehr aufwendig. „Solche Arbeiten sind aber nicht mehr als wirtschaftlich anzusehen“, heißt es im Beschlussvorschlag der Verwaltung. Daher soll der Straßenaufbau erneuert werden, und zwar erstmals im Stadtgebiet durch Einbau einer Kunststoff-Raster-Platte. Diese kann wahlweise mit Rasengitter, Pflaster oder Schüttgut belegt werden. Am Vogelsang sollen in weiten Teilen der Straße lediglich zwei Fahrspuren in Pflasterbauweise hergestellt werden. Der gesamte übrige Bereich, so der Beschluss, wird mit Rasengittern begrünt. Lediglich im Bereich von Hauszufahrten und Stellflächen wird die Fahrbahn in ganzer Breite gepflastert.

Die Maßnahme trägt zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts vor Ort bei.
Beschlussvorlage der Stadtverwaltung

„Die notwendige Straßenerneuerung bietet Gelegenheit, eine innovative Gestaltung der Straße (,Grüne Dorfstraße‘) vorzunehmen, welche aktuelle Fragestellungen des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung berücksichtigt“, so die Verwaltung weiter. Die derzeit versiegelte Dorfstraße werde durch diese Bauweise zum Großteil entsiegelt.

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Zudem sei das ins Auge gefasste Rasengitter aus Kunststoff ein Recyclingprodukt und damit um ein Vielfaches CO₂-ärmer als Stein oder Beton. „Die Anwohnerinnen und Anwohner identifizieren sich mit diesem Vorhaben und haben sich bereiterklärt, die künftige grüne Dorfstraße auch gemeinsam zu pflegen. Die Maßnahme trägt somit auch zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und des sozialen Zusammenhalts vor Ort bei“, so die Stadtverwaltung. Es handle sich um ein Pilotprojekt, das nach Möglichkeit auch auf andere Dörfer mit ähnlichen Verkehrssituationen übertragen werden sollte.

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Eigentlich hatte die Stadt geplant, das Vorhaben erst in einiger Zeit anzugehen. Doch sei vorsorglich ein Zuwendungsantrag gestellt worden, und die „Grüne Dorfstraße“ sei kurzfristig in ein Förderprogramm des Landes aufgenommen worden. Daher ist eine außerplanmäßige Investition nötig, die nicht im Haushalt steht. Insgesamt soll der Ausbau 75.000 Euro kosten, davon übernimmt das Land 48.000 Euro. Wie Tiefbauamtsleiter Thomas Stupperich dem Ausschuss mitteilte, verhindere nur der durch den Hacker-Angriff bedingte EDV-Ausfall, dass sofort eine Ausschreibung veröffentlicht werden könne. Die Landesförderung sei fest zugesagt. Der Ausbau soll bis Juni 2024 abgeschlossen sein.