Lenhausen. Die Familie Bischoff will ihren seit Corona leerstehenden Gasthof wieder mit Leben füllen. Gesucht wird ein neuer Wirt mit bestimmten Qualitäten.
Seit rund drei Jahren steht der Gasthof Bischoff an der Bundesstraße 236 in Lenhausen leer. Die letzten Pächter überlebten die Corona-Pandemie mit ihren drastischen Einschnitten für die Branche nicht. Jetzt, wo die Gesundheitskrise weitgehend ausgestanden ist und die Hoffnung besteht, dass sich die enorm gestiegenen Verbraucherpreise durch den Ukraine-Krieg wieder normalisieren, geht die Eigentümerfamilie in die Offensive: Ulrike Bischoff (71) und ihre in Heidelberg lebende Schwester Birgit (70) wollen den Gasthof, den ihre Eltern über lange Zeit prägten, wieder mit Leben füllen. Die Krombacher Brauerei hilft bei der Suche und hat über ihre Pachtvermittlungsbörse eine Annonce geschaltet.
+++ Das könnte Sie interessieren: Kreisschützenfest Lenhausen: „Zeltpreis hat sich verdoppelt“ +++
Ulrike Bischoff sitzt in dem rustikal wirkenden Stübchen der Gaststätte, die Theke stets im Visier. An der Wand hängen Bilder aus der Vergangenheit. Hier wurde früher geklönt, getrunken und gegessen. Im angrenzenden Saal wurden Geburtsgabe oder Hochzeiten gefeiert. „Das hier ist meine Geschichte, hier steckt meine Familie drin“, sagt die Pensionärin, die mit ihrem Mann Dr. Friedrich Schulte-Kramer in Sundern lebt, eine Tochter und drei Enkel hat. Im Jahr 1835 erbaut, befindet sich der Gasthof mit seiner lebhaften Vergangenheit seit jeher im Familienbesitz.
Seriös und solvent
Nachdem die vergangenen zwei Pächter nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder die Segel strichen, sehnen sich die Eigentümer-Schwestern endlich nach einer langfristigen Zusammenarbeit mit einem Vollblut-Gastronomen. „Ein Wirt muss ein Allrounder sein“, weiß Ulrike Bischoff und skizziert den Ideal-Typus Pächter wie folgt: „Er muss wirtschaftlich denken können, er muss einen Sinn für die Gemeinschaft haben, kochen können und freundlich sein.“ Die Krombacher formuliert auf ihrer Internet-Vermittlungs-Börse folgenden Anspruch: „Gesucht wird ein seriöser, solventer Gastronom mit beruflicher Leidenschaft. Das Objekt ist für junge Gastronomen geeignet, da das Investitionsvolumen überschaubar ist.“
+++ Lesen Sie hier: Mobilfunk: Warum die Bürger im Lennetal kaum Empfang haben +++
Tatsächlich würden die potenziell neuen Betreiber auf eine rundum erneuerte Gaststätte treffen. Nachdem die Eigentümerinnen im Jahr 2016 unter anderem den Gastraum renovierten, installierten sie zuletzt eine neue Heizung und tauschten die Elektrik aus. Lukrativ für Interessenten: Es gibt auch eine Pächterwohnung. Darüber hinaus ist der Gasthof komplett inventarisiert, es gibt einen geräumigen Saal mit Theke, und es besteht die Möglichkeit, vor dem Haus eine kleine Außenterrasse zu installieren.
„Wir wünschen uns einen Ort, an dem man sich wieder treffen kann, wo Jung und Alt an der Theke zusammenstehen, wo man gut essen und die Geselligkeit genießen kann“, erzählt Dr. Friedrich Schulte-Kramer. So wie es früher war. Und seine Frau ergänzt, während sie ihren Blick durch den Raum schweifen lässt: „Ich habe es damals geliebt, wenn die Menschen zu uns kamen. Wir mussten, um in Gemeinschaft zu kommen, unseren Gasthof nicht verlassen. Ich glaube einfach, dass der Gasthof Bischoff zu Lenhausen gehört.“ Und irgendwie weht auch heute noch eine Prise Lenhauser Vergangenheit durch den seit Corona leerstehenden Gasthof an der Bundesstraße 236.
Wer Interesse hat, kann sich an die Krombacher Brauerei wenden unter pachtvermittlung@krombacher.de