Finnentrop. In den meisten Ortsteilen Finnentrops gibt es noch eine klassische Gaststätte. Trotzdem gibt es beim Heimat-Check schlechte Noten.
In keiner anderen Kategorie schnitt Finnentrop beim Heimat-Check so schlecht ab wie bei der Bewertung des gastronomischen Angebots. Und in keiner anderen Kommune im Kreis Olpe wurden in dieser Kategorie schlechtere Noten verteilt als in Finnentrop: Mit einem Durchschnitt von 3,57 würde ein „ausreichend“ auf dem Schulzeugnis stehen.
Dabei ist die Situation objektiv gar nicht so schlecht: Mit Steinhoff in Schönholthausen, „Zur Post“ in Fretter oder Bischoff in Lenhausen gibt es in den meisten Ortschaften noch eine klassische Gaststätte. Hinzu kommen Cafés wie das „Im Hörnken“ am Markt.
Wieso bewerten die Finnentroper das gastronomische Angebot trotzdem so schlecht? Und wie kann man die Gastronomie stärken? Vor der Wahl haben wir bei CDU, SPD und Freien Wählern nachgefragt.
CDU: Orte verlieren Infrastruktur
In den letzten Jahren haben viele Gaststätten geschlossen, teils hatten die Eigentümer keinen Nachfolger oder das Geschäft war nicht mehr gewinnbringend. Wir als CDU bedauern das sehr. Viele Dörfer verlieren weitere Infrastruktur.
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Erst schließt der Dorfladen, dann die Banken, dann die Dorfkneipe. Eine Gemeindeverwaltung kann natürlich keine Kneipe unterhalten, aber sie sollte mit engagierten Gastronomen, die wir durchaus im Gemeindegebiet haben, nach Konzepten suchen. Wir als CDU unterstützen diesen Prozess.
SPD: Mehr Angebote für junge Menschen
Die Gemeinde Finnentrop besitzt ein gutes, aber ausbaufähiges gastronomisches Angebot. In fast jedem Ort findet sich ein Landgasthof oder Restaurant. Wünschenswert wäre ein speziell für junge Menschen attraktives Angebot. Aufgrund der ländlich geprägten Infrastruktur ist es für neue, moderne Konzepte leider schwer, Fuß zu fassen.
Durch ein zielgerichtetes Marketingkonzept muss es gelingen, das gastronomische Angebot auch touristisch attraktiver zu machen. Die Südwestfalen-Initiative koordiniert Projekte, was auch uns in Finnentrop zugute kommt.
Freie Wähler: Finnentrop fehlt ein Zentrum
Die schwierige Situation der Gastronomie geht zurück auf städtebauliche Fehlplanungen. Bekanntlich findet Gastronomie dort statt, wo Menschen sich treffen. Finnentrop hat kein einheitliches Zentrum mit Aufenthaltsqualität. Konzeptionell war es völlig falsch, ein weiteres Zentrum auf dem Hügel, weitab der gewachsenen Strukturen um den Bahnhof, zu errichten.
Die Freien Wähler setzen sich dafür ein, die Verwaltung in die Tallage zurückzuholen. Hierzu bietet sich die Fläche des alten Metten-Komplexes an. Dort ließe sich auch Gastronomie ansiedeln.