Attendorn. Nach 20 Jahren ist Schluss: Ralf König, Betreiber der Cafeteria in der Attendorner Helios-Klinik, zieht einen Schlussstrich – aus diesen Gründen.
Die kleine Cafeteria samt Außenterrasse im Erdgeschoss der Attendorner Helios-Klinik schließt ihre Pforten – und zwar sofort. Zum letzten Mal verkaufte eine Mitarbeiterin von Betreiber Ralf „Nelly“ König am Mittwochvormittag belegte Brötchen, Getränke, Zeitungen, Eis und andere Handelswaren. Damit endet im Attendorner Krankenhaus eine rund 20 Jahre lange Zusammenarbeit zwischen dem stadtbekannten Bäckermeister und dem Krankenhaus-Konzern. Bis 2015 betrieb König die Cafeteria mit Peter Lütticke, Betreiber des Café Moses in Neu-Listernohl. 2015 zog sich Lütticke allerdings aus dieser Partnerschaft zurück, sodass König alleine weitermachte.
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Doch nun ist Schluss. Betriebswirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend für diese Entscheidung gewesen, erklärt der 52-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion. Sein Hauptargument: Die Besucherzahlen der Cafeteria sind spätestens durch die Corona-Pandemie immer stärker zurückgegangen. „Das liegt auch daran, dass die Belegzeiten kürzer geworden sind im Vergleich zu früher“, erklärt König. Heißt im Klartext: Dadurch, dass Patienten immer kürzer in den Krankenhäusern blieben, schwinde auch der Anreiz für Angehörige, ihren Liebsten einen Besuch abzustatten.
Während der Pandemie blieben die Gäste gezwungenermaßen komplett fern. „Und die Patienten, die länger bleiben, sind in der Regel auch bettlägerig“, ergänzt König. Neben den Besuchern nutzen natürlich auch die Mitarbeiter der Klinik und die Patienten selbst die Cafeteria. Ein weiteres Argument für König, nun die Reißleine zu ziehen: Wie für alle anderen auch haben sich für „Nelly“ König die Betriebskosten erhöht, nicht zuletzt durch die Energie-Krise.
Helios arbeitet an Lösung
Mit Bedauern nimmt das Krankenhaus die Entscheidung Königs auf, den Cafeteria-Betrieb einzustellen. Maria Bergmann, Pressesprecherin der Attendorner Klinik, versprach aber, dass man an einer Nachfolge-Lösung mit Hochdruck arbeite. Denn: „Natürlich möchten wir den Bedürfnissen unserer Patientinnen und Patienten und unserer Mitarbeitenden gerecht werden. Aus diesem Grund sind wir bemüht zeitnah eine geeignete Lösung zu finden.“ Möglicherweise setzt das Attendorner Krankenhaus in Zukunft auf einen unbemannten Mini-Markt – so, wie ihn Besucher, Mitarbeiter und Patienten im Olper St.-Martinus-Hospital finden. Dort stehen mittlerweile Automaten für Getränke und Snacks. Eine Entscheidung habe die Attendorner Klinik allerdings noch nicht gefällt.
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„Wir gehen mit einem weinenden Auge. Die Zusammenarbeit mit Helios hat sehr viel Spaß gemacht. An dieser Stelle möchte ich herzlich Danke sagen für diese vielen Jahre. Wir werden die Mitarbeiter des Hauses schmerzlich vermissen“, ergänzt König. Am Ende überwogen jedoch weniger die emotionalen als viel mehr die betriebswirtschaftlichen Gründe. Und genau diese zwangen Ralf „Nelly“ König jetzt dazu, seinen Cafeteria-Betrieb in der Attendorner Helios-Klinik nach rund zwei Jahrzehnten einzustellen.