Kreis Olpe. Viele Menschen im Kreis Olpe haben sich nach den Karnevalstagen krank gemeldet. Bei Kindern fällt vor allem ein Krankheitsbild auf.
Die Zahl der Krankmeldungen nach den Karnevalstagen schießt in die Höhe. Viele Patienten gehen mit Atemwegsinfektionen wie beispielsweise Husten oder Gliederschmerzen zum Arzt. Für die Hausärzte im Kreis Olpe liegt ein unmittelbarer Zusammenhang mit Karneval auf der Hand. „Das Phänomen ist ja bekannt“, erklärt beispielsweise Sebastian Lepperhoff von der Gemeinschaftspraxis Am Imberg in Olpe. „Und weil Karneval in den vergangenen beiden Jahren wegen Corona ausfiel, fällt die Infektionswelle dieses Jahr besonders auf.“
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Im Übrigen seien es weniger Corona-Infektionen, mit denen die Patienten zu ihm in die Praxis kämen, so Lepperhoff: „Die Leute machen zuhause einen Schnelltest und berichten uns, dass sie negativ sind. Wir testen hier in der Praxis auch nicht mehr standardmäßig auf Covid.“ Apotheker Thorsten Dunckel, Johannis-Apotheke Grevenbrück, schätzt den Anteil der Covid-Patienten unter den Kundinnen und Kunden, die Medikamente zur Behandlung von typischen Grippesymptomen nachfragen, auf etwa 25 Prozent. „Die anderen haben eine klassische Grippe, die gibt es ja schließlich auch noch“, so Dunckel.
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Einen neuen Rekordtag an Krankmeldungen erlebte am Montag gar die Praxis Dr. Hans-Peter Hunfeld in Attendorn. Hier würden jedoch viele Patienten mit Corona-Verdacht anrufen, aber auch die Magen-Darm-Grippe sei auf dem Vormarsch. Viele Krankschreibung könne man per Telefon abarbeiten.
Viele Scharlach-Fälle bei Kindern
Besonders ausgelastet sind derzeit auch die Kinderarztpraxen. In der Gemeinschaftspraxis an der Martinstraße in Olpe müssen zum Teil sogar Vorsorgetermine, die nicht zwingend notwendig sind, kurzfristig verschoben oder abgesagt werden. „Bis auf wenige Ausnahmen hatten wir am Montag nur Akutfälle“, erklärt Kinderarzt Joachim Füllenbach. Die Bandbreite an Beschwerden ist groß, von Luftwegsinfekten bis hin zu Erkrankungen aufgrund von Rhino- und Grippe-Viren. Auffällig seien aktuell aber viele Infektionsfälle mit Streptokokken, die sich als Scharlach äußern. „Die hohe Zahl ist ungewöhnlich. So etwas habe ich in den letzten 20 Jahren nicht gesehen“, meint Füllenbach. Trotzdem besorgt ihn die um sich greifende Infektionswelle nicht. „Solche Situationen, in denen es eine extrem hohe Belastung in den Praxen gibt, haben wir immer wieder. Gerade auch in der Zeit Januar und Februar und rund um Karneval.“ Immerhin: Das Praxis-Personal sei nicht nennenswert von einer Krankheitswelle betroffen. Die Versorgung sei weiterhin gewährleistet.
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Auch in den Krankenhäusern der GFO in Olpe und Altenhundem gebe es krankheitsbedingte Ausfälle, meint Michael Sauer, Referent für Unternehmenskommunikation der GFO-Kliniken Südwestfalen. Allerdings sei das nichts Ungewöhnliches: „Wir verzeichnen, über die Bereiche der Krankenhäuser verteilt, einen für die Jahreszeit typischen Anstieg der Krankheitsfälle bei den Mitarbeitenden. Der Krankenstand liegt aber noch unter dem anderer Jahre.“ Auch einen relevanten Anstieg von Covid-19-Infektionen könne nicht beobachtet werden – weder beim Personal noch bei den Patienten.
Ähnliches erklärt Maria Bergmann, Sprecherin der Helios-Klinik aus Attendorn: „Analog zum allgemeinen Anstieg der Infektionen in der Bevölkerung verzeichnen auch wir seit einigen Tagen wieder eine Zunahme krankheitsbedingter Ausfälle unter unseren Mitarbeitenden. Das beeinträchtigt jedoch nicht unseren Klinikalltag.“
Anders sieht das in Schulen aus – hier häufen sich die Krankmeldungen von Lehrpersonal und Schülern. Am St.-Ursula-Gymnasium in Attendorn hat es vor allem die Oberstufenschüler getroffen, etwa zehn Prozent der gut 300 Jugendlichen sind krankheitsbedingt nicht im Unterricht, erklärt Schulleiter Markus Ratajski auf Anfrage.