Finnentrop. Radfahren boomt – auch in der Gemeinde Finnentrop. Am Samstag, 1. April, öffnet wieder der beliebte Fledermaustunnel. Das müssen Sie wissen.

Radfahren boomt. Im Sauerland. Im Kreis Olpe. In der Gemeinde Finnentrop. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein wachsendes Klima- und Umweltbewusstsein, die Entwicklung von E-Bikes und nicht zuletzt die Corona-Pandemie, in der vieles verboten, das Radfahren aber erlaubt war. Die benötigten Zutaten: ein gut ausgebautes Radwegenetz und spannende Routen durch die Natur, entlang von Sehenswürdigkeiten, Flüssen oder Seen. Es braucht einen Anreiz etwa für Familien mit Kindern, um am Wochenende bei schönem Wetter einen abwechslungsreichen Tag auf dem Fahrrad zu erleben. Gerade jetzt, wenn ab Samstag, 1. April, der Fledermaustunnel wieder öffnet.

In der Gemeinde Finnentrop gibt es viele, schöne Radwege. Mitunter begegnet den Radfahrern auch die Eisenbahn.
In der Gemeinde Finnentrop gibt es viele, schöne Radwege. Mitunter begegnet den Radfahrern auch die Eisenbahn. © Dennis Stratmann | Dennis Stratmann

Diese Zutaten bietet die Gemeinde Finnentrop, wie unser Fakten-Check belegt. Die wichtigste Zahl vorweg: Das Radwegenetz in der Gemeinde erstreckt sich auf rund 35 Kilometer, hinzu kommen noch rund 10 Kilometer über verkehrsarme Anliegerstraßen und über Wirtschaftswege. Die Strecken entlang von Bigge und Lenne sowie durchs Frettertal sind an überregional bedeutsame Radwege angedockt. Wer in Finnentrop mit dem Rad unterwegs ist, fährt zwangsläufig über den SauerlandRadring, den Ruhr-Sieg-Radweg oder die Lenneroute.

Von Winterberg nach Hagen

Auf einer Strecke von zehn Kilometern können Radfahrer in Finnentrop direkt neben der Lenne herfahren – von Bamenohl bis nach Lenhausen. Dieser Abschnitt gehört zur Lenneroute, einer mehr als 140 Kilometer langen Strecke von Winterberg bis Hagen. Mehr als sieben Kilometer Radweg hat die Gemeinde hier gemeinsam mit StraßenNRW als Eigentümer der parallel verlaufenen B 236 ausgebaut – und damit die Lenne erlebbar gemacht. Lediglich ein Abschnitt zwischen Lenhausen und Rönkhausen fehlt noch. Hier gibt es zwar einen Radweg, der allerdings durch unwegsames Waldgelände führt. Perspektivisch geplant ist hier ein Lückenschluss auf rund 1,3 Kilometern direkt an der Lenne. Schließen möchte die Gemeinde zudem ein rund 700 Meter langes Teilstück in Altfinnentrop, und eines Tages soll auch der Lenhauser Tunnel als kürzeste Verbindung vom Lenne- ins Frettertal von Radfahrern genutzt werden.

Radfahren in der Gemeinde Finnentrop
Radfahren in der Gemeinde Finnentrop © Manuela Nossutta/Funkegrafik NRW

Beliebt ist neben der Lenneroute auch der SauerlandRadring, der zum überwiegenden Teil auf seinen 84 Kilometern über alte Bahntrassen führt. „Wo einst Dampfloks über die Gleise schnauften, kommt heute kein Radler mehr aus der Puste“, wirbt der Sauerland-Tourismus e.V. für diesen Radweg, der Finnentrop, Eslohe, Schmallenberg und Lennestadt verbindet. Auf mehr als 20 Kilometern führt diese Route über Finnentroper Gemeindegebiet – beginnend am Fledermaustunnel bei Fehrenbracht (also direkt an der Gemeindegrenze zu Eslohe), weiter durchs Frettertal bis Lenhausen und von hier entlang der Lenne bis nach Lennestadt und Schmallenberg. Angedockt ist er an die 40 Kilometer lange HenneseeSchleife.

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Die Radwege auf den alten Bahntrassen haben eine maximale Steigung von vier Prozent. „Mit dieser Infrastruktur haben wir ein Angebot für jedermann geschaffen, vom Kleinkind, das gerade Radfahren lernt, bis zu Senioren oder mobilitätseingeschränkten Personen“, freut sich Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter.

Fahrplan für die Serie

Teil 1 (heute): Der große Faktencheck zum Finnentroper Radwegenetz

Teil 2: Attraktionen entlang der Radwege in Finnentrop

Teil 3: Drei Radwegelücken sollen geschlossen werden

Teil 4: Warum Radfahren in Finnentrop begeistert

Das sei vor allem Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern, etwa dem Sauerland-Tourismus, dem Naturpark Sauerland Rothaargebirge oder der Südwestfalen-Agentur. Nicht zuletzt die interkommunale Zusammenarbeit im Rahmen des Regionale-Projektes „LenneSchiene“ habe zu dem Erfolg beigetragen.

Knapp 700 Meter lang

Ein Höhepunkt ist sicherlich der „Fledermaustunnel“, den die Gemeinden Finnentrop und Eslohe gemeinsam verantworten. Die knapp 700 Meter lange Röhre hat ab dem 1. April bis Ende Oktober für Radfahrer und Spaziergänger wieder geöffnet. Fast 60.000 Radfahrer passierten den Tunnel, der die Wintermonate aus Naturschutzgründen (Fledermäuse) geschlossen hat, während seiner Öffnungszeiten im vergangenen Jahr. Der beliebte Tunnel, dessen Beleuchtung in diesem Jahr noch ausgetauscht wird, liegt zudem auf dem 112 Kilometer langen Ruhr-Sieg-Radweg – dem dritten überregional bedeutsamen Radweg.

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Dieser verbindet Meschede im Ruhrtal mit Kirchen im Siegtal und führt den Radfahrer am Biggesee entlang. Auf einer Strecke von 26 Kilometern führt er durch die Gemeinde Finnentrop, 21 Kilometer davon auf ausgebautem Radweg. Damit dieses Radwegenetz attraktiv bleibt, wird die Gemeinde an verschiedenen Stellen seine Radwege in diesem Jahr erneuern, in erster Linie dort, wo beispielsweise Wurzelaufbrüche zu sehen sind. Vielerorts wird die Gemeinde auch Zäune ersetzen. So sollen die Radwege in einem top Zustand bleiben, damit auch in nächster Zeit viele Einheimische und Touristen die wunderschönen Radwege in der Gemeinde Finnentrop erleben können. Denn Radfahren boomt. Im Sauerland. Im Kreis Olpe. In der Gemeinde Finnentrop.