Finnentrop. In Finnentrop eröffnen das DRK und die Gemeinde jetzt eine neue Möbelbörse. Wer noch alte Möbel im Keller hat, kann etwas Gutes tun.

Die Gemeinde Finnentrop ist wie alle anderen Kommunen auch dazu verpflichtet, Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Sie bedient sich dabei zum einen der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, bekanntlich eine interkommunale Not-Unterkunft des Kreises Olpe und gedacht für Menschen, die dem Krieg in der Ukraine entflohen sind. Zum anderen ist die Gemeinde auf private Wohnungsangebote angewiesen und mietet selbst Wohnraum an, in dem die ihr zugewiesenen Männer und Frauen unterkommen. Doch selbstverständlich ist nicht jede Wohnung möbliert.

Gut erhaltene Möbel lagern in der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, die bekanntlich als interkommunale Notunterkunft genutzt wird. Die Helfer tragen gespendete Sofas oder Schränke.
Gut erhaltene Möbel lagern in der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, die bekanntlich als interkommunale Notunterkunft genutzt wird. Die Helfer tragen gespendete Sofas oder Schränke. © Barbara Sander-Graetz

Damit die Geflohenen nicht ohne Betten, Schränke, Stühle, Tische oder ein Sofa auskommen müssen, werden der DRK-Kreisverband Olpe und die Gemeinde nun gemeinsame Sache machen. „Es ist sicherlich noch keine verbriefte Kooperation, aber wir wollen die Ressourcen gemeinsam und sinnvoll nutzen“, betont Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter der Gemeinde. Die Idee: In den Räumlichkeiten unterhalb der Bücherei an der Kopernikusstraße, in denen früher die Familie Willeke die Caritas-Möbelbörse betrieb, entsteht eine Art Möbelbörse 2.0. – in erster Linie für Flüchtlinge, die in der Gemeinde Finnentrop eine Wohnung beziehen wollen. Ebenso können sich die Geflohenen der gut erhaltenen Gegenstände bedienen, die in der Jugendherberge gelagert werden.

Alles läuft auf Spendenbasis

Die Gemeinde, die Eigentümerin der Räumlichkeiten am Markt ist und diese seit längerer Zeit als Lagerfläche nutzt, will dafür zwecks Kooperation auch eine Honorarkraft einstellen, die die Herausgabe koordiniert. Dafür kann die Gemeinde finanzielle Hilfen des Landes NRW abrufen. Die Idee zur Zusammenarbeit kamen Ludwig Rasche und Barbara Sander-Graetz, die als DRK-Mitarbeiterin für die Flüchtlingsbetreuung in der Jugendherberge verantwortlich ist, vor einigen Tagen, als Rasche zu Besuch war und die Möbel-Vorräte erblickte. Im Keller der Jugendherberge hat sich bereits ein beachtliches Sammelsurium an gut erhaltenen Tischen, Betten, Sofas etc. angehäuft. Viel zu schade, um sie wegzuwerfen, denken sich auch ihre ehemaligen Besitzer. Deswegen gehen sie auf Spendenbasis auch direkt an Flüchtlinge weiter.

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Damit künftig nicht jeder bis nach Heggen fahren muss, wird eine zweite Ausgabestelle nun in Sichtweite des Rathauses aufgebaut. Für Barbara Sander Graetz ist die angestrebte Zusammenarbeit eine ebenfalls sinnvolle Sache: „Wir bedienen dasselbe Klientel, nämlich Flüchtlinge, denen wir helfen wollen, auf eigenen Beinen zu stehen. Es geht uns darum, den Menschen nicht nur Essen zu geben, sondern sie auf einen guten Start in ihren eigenen Wohnungen bei uns vorzubereiten. Und sie wollen in ihren eigenen vier Wänden leben“, erzählt Sander-Graetz.

Gut erhaltene Möbel lagern in der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, die bekanntlich als interkommunale Notunterkunft genutzt wird. Die Helfer tragen gespendete Sofas oder Schränke.
Gut erhaltene Möbel lagern in der ehemaligen Jugendherberge in Heggen, die bekanntlich als interkommunale Notunterkunft genutzt wird. Die Helfer tragen gespendete Sofas oder Schränke. © Barbara Sander-Graetz

Ihr ursprünglicher Plan sah allerdings anders aus: Eigentlich wollte der DRK-Kreisverband im leerstehenden Fitnessstudio an der Serkenroder Straße 57 eine eigene Möbelbörse etablieren, direkt neben dem DRK-Second-Hand-Land „Jacke wie Hose“. In diesem Gebäude war auch die Einrichtung eines Treffpunktes für Gemeinde und DRK angedacht. Doch daraus ist bislang nichts geworden – zumindest bislang nicht.

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Einziger Nachteil nun: In dem ehemaligen Fitnessstudio hätte man die Möbel aufbauen und damit sichtbar machen können, nun lagern sie im Keller und werden vor dort direkt abtransportiert. Aber diese Kröte schlucken DRK und Gemeinde gern, geht es vor allem darum, dass die gut erhaltenen Sofas, Tisch, Stühle etc. bei denen ankommen, die sie wirklich brauchen. Nämlich bei den Flüchtlingen, die sich in der Gemeinde Finnentrop eine Existenz aufbauen möchten.

Wer gut erhaltene Möbel spenden möchte, wendet sich per Mail an das DRK unter mueller@kv-olpe.drk.de oder direkt an die Gemeinde Finnentrop.