Attendorn. An vier Sonntagen in diesem Jahr, parallel zu größeren Veranstaltungen in der Innenstadt, sollen die Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet haben.

Die Stadt Attendorn und ihre Werbegemeinschaft planen in diesem Jahr vier verkaufsoffene Sonntage. Von 13 bis 18 Uhr sollen die Geschäfte in der Innenstadt parallel zum Frühlingsmarkt (22. und 23. April), zum Stadtfest (9. und 10. September), zum Martini-Markt (4. und 5. November) sowie an einem Sonntag während des Weihnachtsmarktes, der vom 8. bis 17. Dezember stattfindet, öffnen. Voraussetzung ist jedoch, dass keine Einwände kommen, vor allem nicht von der Gewerkschaft Ver.di, die grundsätzlich kritisch auf die zusätzlichen Arbeitstage des Einzelhandels schaut. Weil der Frühlingsmarkt im April bereits in Sichtweite ist, hat die Stadt in Abstimmung mit ihrer Werbegemeinschaft für den hier geplanten verkaufsoffenen Sonntag die Planung vorangetrieben. Sie braucht allerdings noch einen Ratsbeschluss, um eine ordnungsbehördliche Verordnung zu erlassen – und die finale Zustimmung von Ver.di.

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Die Händler fiebern den vier „Zusatz-Tagen“ besonders entgegen. Aus unterschiedlichen Gründen, erklärt Martin Pursian, Vorsitzender der Werbegemeinschaft: „Die ganze Familie kann an diesen Tagen einen abwechslungsreichen Tag in unserer schönen Innenstadt verbringen. Weil parallel größere Veranstaltungen mit einem Angebot für alle Altersgruppen stattfinden, ist ein weiterer Anreiz für einen schönen Familienausflug gegeben. Und natürlich gehören für uns Händler gerade diese Tage zu den umsatzstärksten im Jahr.“ Die Einnahmen aus solchen „Extra-Tagen“ seien auch wichtig, um das Personal, das das ganze Jahr über beschäftigt wird, bezahlen zu können.

Tausende Besucher beim Frühlingsmarkt

Für Martin Pursian spielt aber auch ein Trend, der sich laut seiner Beobachtungen ins Gegenteil verkehrt, eine wichtige Rolle: In Zeiten des Online-Shopping-Booms würden gerade junge Menschen mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein wieder vermehrt stationär einkaufen. Pursian: „In unseren Läden vor Ort haben die Kunden die Möglichkeit, die Ware anzufassen, sie werden beraten und können das Produkt sofort mitnehmen und müssen nicht warten, bis der Paketbote von Amazon an der Tür klingelt“, sagte er. Nicht zuletzt seien die verkaufsoffenen Sonntage aus touristischer Sicht für den Handel wichtig.

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Deswegen freuen sich die Händler auf den Start der verkaufsoffenen Sonntage auf dem Frühlingsmarkt am 23. April. Die große Freiluftveranstaltung mit tausenden Besuchern in diesem Jahr samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr statt. Der Frühlingsmarkt lockt laut Auskunft der Stadt mit Frühlings- und Sommerangeboten, Handwerkskunst sowie kulinarischen Leckereien. Integriert wird der wöchentlich am Samstag stattfindende Wochenmarkt. Kirmes- und Marktstände, offen zur Schau gestellte Autos, ein „Kinder-Rummelplatz“ mit Spielstationen, Hüpfburg und Mitmachaktion am „Allee-Center“, eine Modeshow, Kleinkunst- und Zaubershows sowie ein „Streetfood-Festival“ komplettieren das Angebot. Und wer Lust hat, kann parallel in den geöffneten Geschäften des Einzelhandels bummeln gehen.

Der Stadtrat wird in seiner nächsten Sitzung am 22. März über den Erlass einer ordnungsbehördlichen Verordnung entscheiden. Die Sitzung im Rathaus ist öffentlich und startet um 17 Uhr.