Attendorn. Die Zeit bis zum Martini-Markt und dem verkaufsoffenen Sonntag am ersten November-Wochenende rückt näher. Der Handel hat ein Zeitproblem.

So langsam verlieren die Attendorner Einzelhändler ihre Geduld. Der Martini-Markt auf dem Parkdeck Feuerteich am ersten November-Wochenende (Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr) rückt unaufhaltsam näher und die Zeit, sich als Ladenbesitzer auf den geplanten, aber noch nicht genehmigten verkaufsoffenen Sonntag am 7. November vorzubereiten, wird immer knapper.

Im Haupt- und Finanzausschuss am Mittwochabend machte Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) zwar klar, dass die Signale der Gewerkschaft Verdi positiv seien, eine endgültige Erlaubnis lag am Mittwochabend aber noch nicht vor. Was vor allem daran liegt, dass die Gewerkschaft mit dem von der Stadt zunächst ausgearbeiteten Konzept ihre Probleme hatte. Das bestätigte Jürgen Weiskirch, Verdi-Chef für den Kreis Olpe, auf Anfrage. Immerhin: Auch Weiskirch geht nach der Überarbeitung der städtischen Pläne mittlerweile davon aus, dass alles klappen wird.

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Das Problem ist schnell erklärt: Parallel zum Martini-Markt, der coronageschuldet im kleineren Rahmen auf dem Parkdeck Feuerteich stattfindet, wird vor dem Allee-Center ein Kinderrummelplatz aufgebaut. Ähnlich wie beim zehntägigen Weihnachtsmarkt im Dezember, der vor dem Rathaus ausgerichtet wird. Nun dürfen laut Rechtssprechung nur diejenigen Händler ihre Türen öffnen, die in unmittelbarer Nähe zum eigentlichen Veranstaltungsort sitzen. Weiskirch nennt hierbei einen rechtlich festgesetzten Radius von 500 Metern zum eigentlichen Veranstaltungsort.

Kinderrummelplatz

Die Stadt versucht also, durch den Kinderrummelplatz als zusätzliches Angebot das Problem zu umschiffen, damit möglichst alle Händler partizipieren. Vom Parkdeck Feuerteich zum Allee-Center sei noch alles im Rahmen, sieht auch Jürgen Weiskirch ein. Probleme macht er jedoch in Richtung Kölner Straße stadtauswärts aus. Er sagt: „Der Radius kann nicht beliebig erweitert werden. Weniger ist manchmal eben mehr und die Stadt muss hier klar eingrenzen. Hier geht es immer um die Frage der Verhältnismäßigkeit, die eigentliche Veranstaltung steht immer im Vordergrund.“ Immerhin sei die Stadt auch hier bemüht, Korrekturen vorzunehmen, damit einer Verdi-Genehmigung nichts mehr im Wege steht.

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Mit Kritik an der zeitlichen Hängepartie spart Apotheker Christian Springob nicht. „Dieser knapp Zeitplan ist nicht hinnehmbar, wenn man den Rattenschwanz sieht, den so ein verkaufsoffener Sonntag für uns Händler nach sich zieht“, kritisiert der Vorsitzende der Attendorner Werbegemeinschaft. Wenn ein Kollege beispielsweise eine besondere Aktion plane, müsse er die nötige Vorlaufzeit bekommen, um entsprechend Werbung zu machen. Nicht minder schwierig: Die Einzelhändler müssen logischerweise auch Personal einsetzen. Im Ausschuss am Mittwochabend hatte diese Kritikpunkte bereits CDU-Ratsvertreter und Bäcker Ralf „Nelly“ König vorgebracht.

Verfügung nächste Woche im Rat

Immerhin: Rund um den verkaufsoffenen Sonntag während des Weihnachtsmarkt im Dezember (3. bis 12.) gibt es keine Bedenken der Gewerkschaft. Geplant ist hier verkaufsoffen am 12. Dezember. Springobs Wunsch für die Zukunft: „Wir müssen solche Feste in Zukunft so früh planen, dass auch Verdi keine Einwände mehr hat.“ Der Stadtrat wird nächste Woche eine entsprechende Verfügung für die beiden verkaufsoffenen Sonntage erlassen. Vorausgesetzt, die Gewerkschaft Verdi schaltet die Ampel auf Grün, wovon mittlerweile aber auszugehen ist.