Drolshagen. Sophia Bock (25) arbeitet als Altenpflegerin in Drolshagen. Sie wehrt sich gegen das Vorurteil, dass man in der Pflege zu wenig verdienen würde.
Sophia Bock macht ihren Job gerne. Auch, wenn ihr den manche vorher gar nicht zugetraut haben. „Es gab den ein oder anderen, der gesagt hat: ‚Sophia, du in die Altenpflege? Wie kommt das denn?‘“, erinnert sich die 25-Jährige zurück und lacht. Tatsächlich hat sie in der Altenpflege aber ihre Berufung gefunden. Sie erfährt Sinn, Wertschätzung, Dankbarkeit. „Und die Bezahlung ist viel besser als ihr Ruf“, meint Bock.
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Seit mittlerweile dreieinhalb Jahren arbeitet Sophia Bock bei der mobilen Altenpflege der Caritas in Drolshagen. Schon ihre dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegekraft hat sie bei der Caritas absolviert. Dabei war das nach ihrem Hauptschulabschluss nicht ihre erste Wahl. „Ich hatte eine Ausbildung zur Kinderpflegerin angefangen, hatte aber nach einem Jahr gemerkt, dass das nicht meins war.“ Sie wollte sich umorientieren und dabei gleichzeitig weiter für andere Menschen da sein. Sie hospitierte ein Jahr als Krankenpflege-Assistentin, wo sie unter anderem einen Einsatz bei der Caritas-Station Drolshagen hatte. „Und da hat’s mir so gut gefallen, dass ich mich schließlich für eine Ausbildung dort entschieden habe“, sagt Bock.
Ansprechpartner und Vertrauensperson
Außenstehende zeigen oft dieselbe Reaktion, wenn sie von Sophia Bocks Job erfahren. „Toll! Aber ich könnte das nicht.“ Ihre abstrakten Vorstellungen vom Pflegealltag sind ihnen unangenehm. „Dabei gehört zu der Arbeit so viel mehr als den Klienten zu waschen oder ihm beim Toilettengang zu helfen. Man ist Ansprechpartner für Sorgen und Wünsche und Vertrauensperson. Die Menschen sind so dankbar, dass man zu ihnen kommt und ihnen zuhört. Für viele ist man das Highlight des Tages. Und für einige gehört man schon fast zur Familie“, erzählt Bock.
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Familie. Davon spricht Sophia Bock oft, wenn sie von der Arbeit erzählt. Von Kollegen, die zu guten Freunden geworden sind. Von der eigenen Familie, die schon früh in Berührung mit der Caritas kam. Ihre Oma war im Alter von 50 Jahren an Alzheimer erkrankt. Jahrelang wurde sie von ihrem Mann in dem Haus in Bleche gepflegt, von Sophias Opa. „Für manche Aufgaben kam schon da der mobile Caritas-Pflegdienst. Da bin ich noch gekrabbelt“, so Bock. Die Haupt-Pflegerin von damals ist heute Sophia Bocks Kollegin.
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Auch Sophia Bocks Opa ist mittlerweile auf Hilfe angewiesen. Der 79-Jährige ist an Parkinson erkrankt. „Meine Hände machen nicht mehr so mit“, sagt er. Er sitzt im Sessel, seine Handflächen reiben leicht über die Knie. An der Wand hinter ihm hängen eingerahmte Familienfotos. Durch die Parkinson-Erkrankung ist unter anderem seine Motorik eingeschränkt. Bei vielen alltäglichen Aufgaben braucht er jetzt Unterstützung. Unter anderem beim Waschen. Dabei hilft ihm jetzt seine Enkelin. „Das ist natürlich erstmal eine Umgewöhnung. Früher sind wir oft zusammen campen gewesen, da habe ich auf sie aufgepasst. Und jetzt – ist es so.“ Gleichzeitig sei er aber froh, dass er Hilfe bekomme. Dass er sich auf seine Familie verlassen könne. „Familie ist das wichtigste.“
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Trotz dieser Intimität kann Sophia Bock eine Distanz wahren. Das ist wichtig, um ihrem Opa – aber auch jedem anderen hilfsbedürftigen Menschen – immer noch mit Respekt zu begegnen. „Man muss empathisch sein und sollte mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Alles baut auf gegenseitigem Verständnis auf. Und dann werden auch solche Situationen, die erstmal komisch wirken, entspannter“, meint Sophia Bock. Der Job habe sie verändert. Reifer werden lassen. Und selbstbewusster. „Ich bin viel offener geworden. Denn es kostet ja schon erstmal Überwindung, in ein fremdes Haus reinzugehen und zu rufen: ‘Hallo, hier bin ich!’“
Zum 1. April wird Sophia Bock innerhalb des Caritasverbandes Olpe in die stationäre Altenpflege wechseln, ins St. Josefsheim in Wenden. Sie hatte sich einen Tapetenwechsel gewünscht, wie sie selbst sagt. Diesen Wunsch hat ihr Arbeitgeber respektiert. „Das finde ich toll, dass man mir da so entgegengekommen ist. Das ist ja nicht selbstverständlich.“ Wenn sie sich noch etwas wünschen könnte, dann wären es mehr Bewerbungen im Bereich der Altenpflege. Vor allem von Männern. „Die Arbeit kann körperlich manchmal sehr anstrengend sein. Da würden uns ein paar Männer im Team guttun. Und ich könnte mir vorstellen, dass es für männliche Klienten etwas angenehmer wäre, wenn sie von einem Mann versorgt werden würden.“
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Der Unternehmens-Pass: Caritasverband für den Kreis Olpe e.V.
- Mitarbeiter: etwa 1800 Mitarbeitende
- Standorte: über 60 Einrichtungen an etwa 40 Standorten
- Branche: Sozial- und Gesundheitswesen
- Tarif: AVR-Tarif
- Arbeitszeit: 39 Stunden/Woche bei Vollzeitstellen; auch Teilzeitstellen oder Minijobs möglich, Gleitzeit, Rücksichtnahme auf familiäre Situation
- Arbeitsplatz (Operator): Homeoffice nach Absprache möglich, kostenloses Wasser und kostenloser Kaffee, vergünstigte Cafeteria-Angebote
- Benefits: Urlaubs- und Weihnachtsgeld (80 Prozent des Bruttomonatsgehalts), Sonderzahlung im Januar, Mitarbeitende werben Mitarbeitende (Prämien für das Werben von neuen Mitarbeitenden), Bonusprogramm-Gesundheit (Prämien für gesundheitsfördernde Maßnahmen), Schritteaktion, Caritas-Advendskalender, Azubifahrt, Mitarbeitenden-Notfonds, Lebensarbeitszeitkonto, betriebliche Altersvorsorge
- Weiterbildungen: regelmäßige interne und externe Fortbildungen und Weiterbildungen (per E-Learning), Supervision und Coaching, Aktive Führungskräfte-Entwicklung, Berufsbegleitendes Studium
- Weitere Besonderheiten: E-Bike Leasing, Gesundheitsangebote (Kochkurse oder Pilateskurse), Betriebs-Events (Teamevents, Betriebsfeiern, After-Work, Jubiläen, etc.), Mitarbeitendenrabatte (Corporate Benefits)
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Caritasverband für den Kreis Olpe e.V., Alte Landstraße 4, 57462 Olpe, www.caritas-olpe.de
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