Kreis Olpe. Die Grippewelle trifft Kliniken und Rettungsdienst vor dem Jahreswechsel. Das Attendorner Krankenhaus bittet daher um Vorsicht beim Feuerwerk.
In den Großstädten schlagen die Rettungsdienste Alarm: Angesichts des nach zwei Jahren Einschränkung wieder freigegebenen Feuerwerks-Verkaufs und hoher Krankenstände warnen die Verantwortlichen vor möglichen langen Wartezeiten im Notfall. Laut Deutscher Presseagentur befürchtet der Chef des Kölner Rettungsdienstes wegen der angespannten Personalsituation einen stundenlangen Ausfall einzelner Rettungswagen an Silvester. Auch im Kreis Olpe kommen daher Sorgen auf: Was passiert, wenn die Silvesterrakete vom Nachbarn falsch abgefeuert wird und jemanden verletzt? Wer hilft, wenn ein Angetrunkener den augenscheinlich nicht gezündeten China-Böller neu anzünden will und dabei eine veritable Explosion von Sprengstoff in seiner Hand erleben muss?
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Doch für die heimische Region sieht es derzeit weniger dramatisch aus. Dr. Matthias Danz ist Sprecher der Gruppe der Leitenden Notärzte im Kreis Olpe, also der Männer und Frauen, die mit dem Notarzteinsatzfahrzeug zu Unfällen gebracht werden, um gemeinsam mit dem Team des Rettungsdienstes zu helfen. „Die notärztliche Besetzung für Silvester haben wir Anfang Dezember abgestimmt. Die Dienstbesetzung ist durchgehend sichergestellt. Für den Kreis Olpe sehen wir keine nennenswerten Zusatzbelastungen durch Silvester“, lautet sein beruhigendes Statement.
Bitte um Bedacht
Mit Sorge blickt jedoch die Helios-Klinik in Attendorn auf die bevorstehende Silvesternacht. Zwar sei die Notaufnahme auf die Versorgung akuter Notfälle und Verletzungen, die aus vergangenen Silvesternächten vielfach bekannt seien, eingestellt, dennoch pfeife das Krankenhaus personell aus dem letzten Loch. „Die in diesem Jahr verfrühte Grippewelle trifft uns als Krankenhaus deutlich spürbar. Der Krankenstand unter unseren Mitarbeitenden inklusive der zu betreuenden erkrankten Kinder daheim ist hoch. Viele verfügbare Mitarbeitende springen mit einer hohen Flexibilität für erkrankte Kolleginnen und Kollegen ein“, erklärt Pressesprecherin Dörthe Bremer.
Sie appelliert daher an alle, Silvester mit Bedacht anzugehen: „In Zeiten hochfrequentierter und zum Teil überfüllter Notaufnahmen ist Silvester eine weitere Herausforderung für Krankenhäuser, die durch einen verantwortungsvollen Umgang mit Feuerwerkskörpern in der Bevölkerung vermieden werden kann.“
Bereitschaftsdienst eingerichtet
Ähnlich ist die Situation in der Leitstelle und beim Rettungsdienst des Kreises Olpe: Wie auch viele andere Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen hätten beide derzeit mit der Krankheitswelle zu kämpfen und an einigen Standorten entsprechend viele personelle Ausfälle zu verkraften. „Der Rettungsdienst im Kreis Olpe hat grundsätzlich einen Bereitschaftsdienst eingerichtet, der bei kurzfristigen Krankheitsausfällen einspringen kann“, erklärt Holger Böhler von der Pressestelle des Kreises. „Eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit – wie beispielsweise planerisch nicht besetzte Einsatzfahrzeuge – konnten wir im Kreis Olpe deshalb bis jetzt verhindern.“
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Das sei aber nur möglich, weil alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leitstelle und im Rettungsdienst gegenwärtig – und auch in der jüngeren Vergangenheit unter den Einwirkungen von Corona – „alles in ihrer Leistungsfähigkeit und Macht Stehende leisten, um den Dienstbetrieb am Laufen zu halten“. Nach jetziger Einschätzung sei der regelhafte Dienstbetrieb daher auch über den Jahreswechsel sichergestellt. „Sollten sich aber zahlreiche weitere Kolleginnen und Kollegen in diesem Bereich plötzlich krankmelden, kann die Situation völlig anders aussehen“, erklärt der Kreis.