Olpe. Schröder's Café hatte sich in den Vorjahren zu einer beliebten Nischen-Gastronomie in der Olper Innenstadt entwickelt. Jetzt gibt es Probleme.
„Wir sehen hier in Olpe Potenzial, wollen das Geschäft mindestens bis Ende des Jahres weiterführen.“ So kommentiert Jean Pierre Joachimsmeier, Geschäftsführer der Franchise Management GmbH mit Sitz in Wenden das Insolvenzverfahren der Gesellschaft, die das in Olpe beliebte Café Schröders führt. Das gleichnamige Café in Lüdenscheid war bereits Ende Oktober geschlossen worden.
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Olpe ist nicht Lüdenscheid
Das soll in Olpe vermieden werden, wie Joachimsmeier im Gespräch mit unserer Redaktion versicherte: „Wir befinden uns in einem vorläufigen Insolvenzverfahren. Die Filiale in Lüdenscheid hat nicht funktioniert und ist deshalb geschlossen worden. Der Standort Olpe funktioniert besser. Hier sehen wir eine Möglichkeit, dass wir noch einmal die Kurve kriegen.“
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Das sieht auch die vom Amtsgericht Siegen bestellte vorläufige Insolvenzverwalterin, Rechtsanwältin Nele Kristina Casper (Rechtsanwaltsgesellschaft Reinhardt & Kollegen/Köln), so: „Wir sind der Ansicht, dass das Café positiv aus der Masse hervorsticht und einen ganz besonderen Kundenkreis anspricht.“ Deshalb sehe man Zukunftspotenzial und befinde sich auf der Suche nach einer Nachfolge für die Fortführung des Cafés. Nele Kristina Casper: „Momentan dürfen im Geschäftsbetrieb nur Dinge umgesetzt werden mit meiner Zustimmung. Der Betrieb soll auf jeden Fall im November und Dezember weitergeführt werden.“ Aber auch eine Fortführung darüber hinaus sei im Sinne der Insolvenzverwaltung: „Das wäre das, was ich mir für das Schröder’s wünschen würde.“
Umstrukturierungen nötig
Für eine wirtschaftliche Weiterführung des „Schröder’s“, so Jean Pierre Joachimsmeier seien jedoch Umstrukturierungen notwendig: „Arbeitsabläufe müssen optimiert werden.“ Steigende Energiepreise und ein höherer Mindestlohn machten die Aufgabe in der Gastronomie grundsätzlich schwieriger.
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Die Inflation und damit verbundene Rezession kämen erschwerend hinzu: „Das Geld wird weniger wert, und alles wird teurer. Die Menschen sparen als erstes bei ihrem Freizeitverhalten, weil sie das sofort regeln können.“
Dennoch stehe der Standort Olpe noch gut da: „Jetzt geht es darum, die Kosten in irgendeiner Form aufzufangen. Inwieweit das am Ende funktioniert, werden wir sehen.“
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Die Vorgeschichte: Schröder's Café hatte sich in den Vorjahren zu einer beliebten Nischen-Gastronomie in der Olper Innenstadt entwickelt und etabliert. Nach einem Besitzerwechsel von der Gründerin des Cafés im September 2019 zu dem Lüdenscheider Geschäftsführer Willi Denecke und seinen Partnern dauerte es nicht lange, bis Corona die Türen von „Schröder’s“ wieder zuschloss. Einen erneuten Anlauf nach der Corona-Krise, die viele Gastrobetriebe in die Enge trieb, gab es Mitte Juli 2021 einen Neuanfang.