Attendorn. Das beliebte Burger- und Steakhaus „Cattlemen’s“ eröffnete erst 2019 in Lichtringhausen. Doch jetzt wird es geschlossen - aus diversen Gründen.

Nach gut drei Jahren verabschiedet sich das „Cattlemen’s“, ein Burger- und Steakhaus nach amerikanischem Vorbild, schon wieder aus dem Attendorner Ortsteil Lichtringhausen an der Stadtgrenze zu Plettenberg. Offensichtlich waren es zu viele Nackenschläge, die Geschäftsführerin Jennifer Gelhart (33) in den vergangenen Monaten einstecken musste.

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Erst die Corona-Pandemie samt Lockdowns, die der gesamten Branche in den vergangenen beiden Jahren zusetzte, dann die immens gestiegenen Kosten für Energie und Lebensmittel. Und schließlich war auch die Personal-Situation zuletzt alles andere als ideal.

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Die neue Betreiberin des Cattlemen's in Lichtringhausen, Jennifer Gelhart, mit ihrem
Die neue Betreiberin des Cattlemen's in Lichtringhausen, Jennifer Gelhart, mit ihrem "Vorgänger" Tim Paulsen. © Flemming Krause

„Am Ende war es das Gesamtpaket, das mich zu der Entscheidung brachte, einen Schlussstrich zu ziehen. Lieber wir ziehen die Reißleine jetzt, bevor es zu spät ist“, erklärt die junge Betreiberin, die zur Eröffnung im September 2019 zunächst „nur“ Restaurantleiterin war, rund ein halbes Jahr später aber den gesamten Betrieb von ihrem Vorgänger Tim Paulsen übernahm und das Restaurant seitdem selbstständig führte. Der gebürtige Hagener Paulsen wiederum betreibt seit vielen Jahren in Halver ein „Cattlemen’s“ – und wird das auch weiterhin tun.

Am zweiten November-Wochenende ist Schluss

Auf ihrer eigenen Facebook-Seite informierte die 33-Jährige am Donnerstag ihre treuen Kunden über das bevorstehende Ende. Am zweiten November-Wochenende (12. und 13.) wird das amerikanische Restaurant an der Landstraße 697 zum letzten Mal die Türen öffnen.

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„Wir haben viele tolle Specials für euch“, verrät Gelhart auf der sozialen Plattform und ergänzt im Gespräch mit dieser Redaktion: „Burger und Getränke werden wir dann vergünstigt anbieten, wir wollen ja nicht auf den Lebensmitteln sitzen bleiben.“ Wie es für die Noch-Betreiberin beruflich weitergeht, stehe noch nicht fest – im Gastronomie-Wesen wolle sie aber bleiben. Ihre einzig verbliebene Festangestellte versuche sie nun zu vermitteln, ansonsten standen Gelhart ausschließlich Aushilfskräfte zur Seite.

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Im Ort selbst sorgt diese Nachricht, wenig überraschend, für traurige Mienen. Allerdings hat Friedhelm Arens, Anwohner, Politiker (Fraktion Union für Attendorn) und Schützenmajor in dem kleinen Dorf zwischen Plettenberg und Windhausen, auch Verständnis für diese Entscheidung. „Eine solche Konzeptgastronomie in einem kleinen Örtchen wie unserem zu etablieren, ist sicherlich nicht einfach“, erklärt er auf Nachfrage. „Wie früher der Gasthof Kramer war auch das Cattlemen’s ein Ankerpunkt im Dorf, zu dem man hingehen und sich austauschen konnte.“

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Ihm blieben vor allem die schönen Tage auf der Außenterrasse im Sommer in positiver Erinnerung. Einen Nachfolger hat die Familie Kramer aus Lichtringhausen, der die Immobilie gehört, noch nicht. Interessenten dürften sich aber gerne melden.