Kreis Olpe/Düsseldorf. Zwei Orchester aus dem Kreis Olpe gestalten einen Großen Zapfenstreich vor dem Düsseldorfer Landtag - ein ganz besonderes Highlight.
Normalerweise neigt sich die „Saison“ für die heimischen Blasmusiker und Spielleute im Oktober dem Ende zu. Hier und da noch ein Jubiläum oder ein Freundschaftstreffen, das es zu beschallen gilt, dann werden Marschgabeln und Marschtrommeln für größere Auftritte unter freiem Himmel in der Regel weggepackt. Beim Musikverein Frenkhausen und beim Tambourcorps aus Oberelspe ist das in diesem Jahr anders, für die beiden Vereine steht noch ein echtes Highlight bevor. Als musikalische Botschafter des kleinsten Kreises in Nordrhein-Westfalen gestalten das Große Blasorchester des Musikvereins aus Frenkhausen sowie die Spielleute aus dem Oenetal am Dienstag, 25. Oktober, einen „Großen Zapfenstreich“ auf dem Platz des Landtags in Düsseldorf. Die Kommandos dieses feierlichen Zeremoniells geben die Valberter Jäger. Anlass ist der Parlamentarische Abend der größten Schützenverbände im Land Nordrhein-Westfalen.
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Dass die Vereine aus Südwestfalen am Rhein diesmal die tragende Rolle bei dieser Veranstaltung spielen, das geht auf die Initiative des heimischen Landtagsabgeordneten Jochen Ritter (CDU) zurück, der das Engagement der beiden Vereine aus seinem Heimat- bzw. Wahlkreis eingestielt hatte:
„Die Sauerländer Blasorchester und Spielmannszüge brauchen keinen Vergleich zu scheuen und sind hervorragende Repräsentanten unserer Region. Ich freue mich sehr darauf, wenn sie ihr Repertoire in der Landeshauptstadt vortragen können“, so Jochen Ritter.
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„Wir sind uns dieser Ehre bewusst“, sagt auch Andreas Schmidt, Vorsitzender des Tambourcorps Oberelspe. Denn für die Musikanten aus dem Sauerland ist es eine Premiere. Bisher hatten immer Orchester aus dem Rheinland die Gestaltung des Zapfenstreichs vor dem Landtag übernommen, dieses Regulativ wird nun erstmals gebrochen. Dass sich die beiden erfahrenen und renommierten Vereine aus dem Kreis als hervorragende Botschafter des musikalischen Südsauerlandes präsentieren werden, ist unstrittig.
Keine Extraproben
Extraproben für den Auftritt am Rhein wird es nicht geben, denn sowohl für den Musikverein als auch für das Tambourcorps gehört der Große Zapfenstreich zum Standard-Repertoire. Ebenso wie der Marsch „Regimentsgruß“, den beide Vereine im Rahmen der Serenade vor dem eigentlichen Zapfenstreich gemeinsam darbieten werden.
Eine Auftrittsgage für die Aufführung gibt es übrigens nicht, das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt aber Fahrtkosten und die Verpflegung der Musikanten.
Um 14.30 Uhr werden die Oberelsper per Bus nach Düsseldorf aufbrechen und unterwegs die Valberter Jäger mitnehmen. Die Valberter Jäger gehören, obwohl ansässig im Märkischen Kreis, dem Kreisschützenbund Olpe an. Kreisschützenoberst Markus Bröcher ist froh, sie für die Veranstaltung gewonnen zu haben: „Die Valberter Jäger haben große Erfahrung in solchen Zeremonien. Auch wenn sie die Salutschüsse, für die sie bekannt sind, an diesem Abend nicht abgeben dürfen, sind sie in ihren traditionellen Trachten eine Bereicherung für das Ereignis.“
Neben den Musikanten aus dem Sauerland sind Abordnungen mehrerer Schützenverbände vom Präsidenten des Landtags NRW René Kuper eingeladen worden, darunter der Sauerländer Schützenbund, der Rheinische Schützenbund, die Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine, der Westfälische Schützenbund, der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und der Oberbergische Schützenbund.
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In Summe geht Kreisoberst Markus Bröcher von ca. 400 Teilnehmern aus allen Verbänden aus. Hinzu kommen die Parlamentarier, von denen jede/r zwei weitere Personen einladen kann. Somit ist für eine ansprechende Kulisse für den Großen Zapfenstreich gesorgt.
Bevor Brauchtum und Politik am Sitz des Parlaments zusammentreffen, treffen sich die Musiker und die Vertreter der Schützenverbände um 18.15 Uhr am Apollo-Theater an der Rheinkniebrücke. Von dort geht es dann mit Klingendem Spiel zum Platz des Landtags, wo gegen 19 Uhr der Großer Zapfenstreich aufgeführt wird.
Zum sechsten Mal
Der Parlamentarische Abend der Schützen findet in der Regel alle zwei oder drei Jahre statt, zuletzt 2018. Wegen der Pandemie kommt es erst in diesem Jahr zu einer Neuauflage, nach 2008, 2011, 2013, 2015, 2018 also zum sechsten Mal.
Nach dem Zeremoniell wird der Landtagspräsident die Gäste in ihren Schützenuniformen offiziell begrüßen. Im weiteren Verlauf des Abends besteht in geselliger Runde die Möglichkeit, sich untereinander und mit den Abgeordneten zu aktuellen Themen auszutauschen.