Finnentrop. Metten ruft „Dicke Sauerländer“ zurück. Betroffen ist die Chargennummer L-2228008 mit dem Haltbarkeitsdatum 25. August 2023. Die Hintergründe.

Aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes ruft der Wurst- und Fleischfabrikant Metten aus Finnentrop zum zweiten Mal in seiner Firmengeschichte ein Produkt zurück. Betroffen ist der wohl bekannteste Artikel, die „Dicke Sauerländer Bockwurst“. Konkret geht es um die 5 mal 80 Gramm Dose mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 25. August 2023 und die Chargennummer L-2228008 mit den Uhrzeiten von 5:15 bis 5:25 Uhr, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

Das Mindesthaltbarkeitsdatum sowie die Chargennummer mit Uhrzeit befinden sich auf dem Dosenboden. Im Kreis Olpe waren die betroffenen Bockwürste lediglich im Dornseifers Frischemarkt in Olpe im Verkauf, darüber hinaus in den HIT-Märkten in Lüdenscheid und Meschede.

Produktfoto inkl. Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer und Uhrzeit.
Produktfoto inkl. Mindesthaltbarkeitsdatum, Chargennummer und Uhrzeit. © Metten Fleischwaren

Sorgen um seine Gesundheit müsse sich allerdings kein Verbraucher machen. Firmenchef Tobias Metten geht auch nicht davon aus, dass überhaupt ein Kunde eine betroffene „Dicke Sauerländer“ gegessen hat, denn: „Wer in den letzten Tagen eine solche Dose geöffnet hat, wird gesehen und gerochen haben, dass die Würstchen verdorben sind“, erklärt er auf Nachfrage dieser Redaktion. Wer diese Würstchen bereits Ende August, Anfang September gegessen habe, müsse ebenfalls keinen Arzt aufsuchen, denn zu dieser Zeit habe der „Verderbungsprozess“ (Metten) noch gar nicht eingesetzt. Dazu passt auch der Kommentar einer Käuferin, die auf der sozialen Plattform Facebook schreibt: „Ich habe auch so eine Dose gekauft. Beim Öffnen kam mir explosionsartig das Wasser entgegen und die Wurst war sauer.“

Menschlicher Fehler

Doch was ist eigentlich passiert? Bei diesen Dosen ist es bei der Haltbarmachung im Produktionsprozess zu einem Fehler gekommen, sodass Metten nicht ausschließen könne, dass die Produkte vorzeitig bzw. vor dem Erreichen des auf der Verpackung angegebenen Haltbarkeitsdatums verderben. „Es war ein menschlicher Fehler. Die eingedosten Würstchen werden in einer großen Gitterbox verstaut und dann in eine große Maschine befördert, wo die Würstchen bei über 100 Grad zwecks Haltbarkeit erhitzt werden“, erklärt Metten. Doch genau dieser Erhitzungsschritt sei bei den betroffenen Dosen übersehen worden. „Sie wurden also nicht haltbar gemacht“, führt der Firmenchef fort.

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Als Reaktion auf diesen Vorfall würden hausintern die Sicherheitsstandards erneut überprüft und wohl auch erhöht, verspricht Metten. Denn so ein Fehler solle im Idealfall nur ein Mal passieren. Kunden, die das entsprechende Produkt gekauft haben, können dieses gegen Erstattung des Kaufpreises auch ohne Vorlage des Kassenbons in den betroffenen Märkten zurückgeben. „Dicke Sauerländer“ Bockwurst-Dosen aus anderen Supermärkten sowie weitere Mindesthaltbarkeitsdaten oder Chargennummern und Uhrzeiten seien nicht betroffen. Von dem zurückgerufenen Artikel könnten sich lediglich noch einzelne schadhafte Dosen bei den Verbrauchern befinden.

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„Alle Dosen wurden bereits aus dem Verkauf genommen. Wenn so eine Warnung für Lebensmittel kommt, sind wir da ganz schnell“, sagt Jörg Dornseifer, Geschäftsführer der Supermarkt-Kette. Bisher habe er keine Kenntnisse darüber, ob Kunden ihre Dosen aus der betroffenen Charge schon in einem der Dornseifer-Märkte zurückgegeben haben.

Kunststoffteilchen in Cabanossi-Würstchen

Vor ziemlich genau drei Jahren rief Metten erstmals ein Produkt zurück – damals ging es um die sogenannten Cabanossi-Würstchen, ein Produkt der Eigenmarke „Hofmaier“, die ausschließlich in Netto-Filialen verkauft werden. Ursache damals war, dass bei zwei Verbrauchern kleinste rote Kunststoffteilchen gefunden wurden. Vermutlich war im Sommer 2019 eine Kunststoffkiste, in denen die noch unfertigen Cabanossi-Würstchen vor der Herstellung transportiert und gelagert werden, etwas spröde gewesen und kleinste Teilchen brachen ab, die schließlich in den Herstellungszyklus gerieten. „Diese Kunststoffkisten sind hohen Strapazen ausgesetzt und werden sehr stark beansprucht, etwa durch Temperaturschwankungen und durch die Häufigkeit ihrer Nutzung“, erklärte Metten damals im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Dieses Mal falle der Rückruf jedoch deutlich kleiner aus, weil die betroffenen „Dicken Sauerländer“ nur in drei Supermärkten im Umlauf waren und die genauen Dosen schnell identifiziert werden konnten. Der Rückruf nun wird in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit den zuständigen Behörden sowie den Handelspartnern durchgeführt. Verbraucheranfragen beantwortet der Kundenservice von Metten Fleischwaren unter der Rufnummer 02721/515-156 (Montag bis Freitag, 8:00 bis 16:00 Uhr) sowie unter der Email-Adresse verbraucherservice@metten.net