Neu-Listernohl. Das luxuriöse Haus samt Schwimmbad und zwei Saunen kommt im November unter den Hammer. Erhebt die Volksbank als Gläubigerin noch Ansprüche?

Die eigene Villa im Attendorner Ortsteil Neu-Listernohl blieb bereits im Familienbesitz: Monika Höffken ersteigerte das Luxus-Anwesen ihres Ehemanns Rüdiger Höffken im Frühjahr für 922.000 Euro. Genau genommen tat dies der bekannte Geschäftsmann aus Attendorn selbst, der sich einst einen Namen mit dem Verkauf hochwertiger Felgen gemacht hatte und später insolvent ging. Rüdiger Höffken brachte nämlich zur Zwangsversteigerung eine Generalvollmacht seiner Frau, die im Grundbuch nicht eingetragen war und daher mitbieten durfte, mit.

Der Plan, der im März aus Sicht der Höffkens voll aufging, soll nun wieder zum Tragen kommen: Denn auch bei der anstehenden Zwangsversteigerung vom Haus Hoffmann wird die Familie Höffken versuchen, das höchste Gebot abzugeben. Ursprünglich sollte das luxuriöse Zweifamilienhaus samt Doppelgarage, Schwimmbad und zwei Saunen von Rüdiger Höffkens engstem Vertrauten Christoph Hoffmann im September zwangsversteigert werden, doch aufgrund einer Formalie – es ging um die Einhaltung einer Frist – wurde der Termin noch einmal verschoben. Nun steht der neue Termin fest: Es ist Donnerstag, 17. November, ab 10.30 Uhr im Olper Amtsgericht.

Bis auf kleine Restsumme befriedigt?

Dass das Hoffmann-Anwesen, das direkt neben der Villa Höffken steht und einen Verkehrswert von einer Millionen Euro aufweist, überhaupt noch unter den Hammer kommt, hängt mit dem Grundbuch zusammen. Dort tritt die Volksbank Bigge Lenne als Gläubigerin auf. Das Geldinstitut – hier wird es für den Laien kompliziert – sei jedoch laut Aussage von Rüdiger Höffken bis auf eine kleine Restsumme voll befriedigt. Denn mehr als 600.000 Euro aus der Villa-Höffken-Versteigerung seien bei der Bank bereits eingegangen. Auf unsere Nachfrage bei dem Geldinstitut, ob man das Geld auch bekommen habe und warum man dann noch die Versteigerung vom Haus Hoffmann betreibe, bekommen wir keine Antwort. Nur so viel: „Es ist so, dass wir aus rechtlichen Gründen keine näheren Auskünfte zu Einzelfällen geben können“, erklärt Frank Segref aus der Unternehmenskommunikation.

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Zur Erklärung: Rüdiger Höffken hatte für den Bau der Immobilie Hoffmann (Baujahr 2003) als Drittsicherungsgeber zwei Grundschuldbriefe als Sicherheit der Volksbank Bigge-Lenne abgetreten – aus diesen beiden Briefen wurde seinerzeit auch die Zwangsversteigerung seiner eigenen Villa betrieben. Die Volksbank könne also keine Ansprüche mehr stellen, sagt Höffken, der auf Nachfrage die simple Antwort auf die Frage gibt, wieso es dann überhaupt noch zur Versteigerung des Hoffmann-Anwesens kommt: „Herr Hoffmann hat noch andere im Grundbuch eingetragene Gläubiger, die dem Versteigerungsverfahren beigetreten sind. Darauf haben wir keinen Einfluss. Wir sind gerade dabei, unser weiteres Vorgehen auf der Basis der Grundbucheintragungen zu diskutieren, um dann zu einem Entschluss zu kommen.“

Steigende Kosten ein Faktor?

Der insolvente Geschäftsmann, ehemaliger Bauer im Kölner Dreigestirn und Ex-Schatzmeister von Fußball-Bundesligist Schalke 04, ist aber optimistisch, dass seine Frau auch das Haus Hoffmann ersteigern wird. Höffken: „Natürlich hat sich die Situation aufgrund der steigenden Zinsen und Lebenshaltungskosten wie auch der Gaspreise deutlich geändert, und damit wohl auch das mögliche Interesse irgendwelcher Bieter. Wer möchte schon gerne ein ca. 250 qm großes Schwimmbad haben, ohne Wasser, da man das ja laut gesetzlicher Vorschrift nicht mehr beheizen darf. Selbst wenn man dürfte, ist wohl keiner bereit 5000 Euro monatlich für Gas zu bezahlen, denn die Gaspreise bleiben wohl leider über Jahre auf hohem Niveau.“

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Ob jemand für das Haus Hoffmann unter diesen Voraussetzungen für sieben Zehntel des Wertgutachtens, also 700.000 Euro, bieten wird, stehe daher in den Sternen. Die Auflösung wird es am 17. November geben, wenn das Haus von Christoph Hoffmann unter den Hammer kommt.