Bamenohl. Wie viel können die Besitzer von defekten Elektrogeräten sparen, wenn sie ins Reparaturcafé Bamenohl gehen?

Reparieren statt wegwerfen: Beim Reparaturcafé im Begegnungszentrum in Bamenohl (BZB) landet nichts im Müll. Im Gegenteil. Die Ehrenamtler mühen sich nach bestem Wissen und Gewissen, alte Nähmaschinen, Waffeleisen, Staubsauger, Mikrowellen, verschiedene Unterhaltungselektroniken und vieles mehr wieder ans Laufen zu bringen.

Umweltgedanke im Vordergrund

Der Umweltgedanke steht seit der Gründung des Reparaturcafés Anfang 2020, also unmittelbar vor Ausbruch der Corona-Pandemie, im Mittelpunkt. Ressourcenschonung nennt es Brigitte Kümhof, die als Umweltbeauftragte im Finnentroper Rathaus arbeitet und mit Herzblut ein Mal im Monat – immer am ersten Freitag im Monat – dabei ist, wenn das Ehrenamtler-Team diverse Gerätschaften wieder zum Leben erweckt. „Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft“, weiß sie. Da wolle man einen Gegenpol bilden. Mit Erfolg. Denn das Reparaturcafé in Finnentrop, ein Projekt der Bürgerhilfe, die aus der Lokalen Agenda 21 hervorgegangen ist, erfreut sich trotz der Pandemie großer Beliebtheit.

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Aus Sicht des Besitzers der kaputten Mikrowelle gleich doppelt lukrativ: Er tut etwas für die Umwelt – Stichwort Ressourcenschonung – und spart auch noch einen Batzen Geld. Denn die Reparatur im Begegnungszentrum direkt an der B 236 ist kostenlos, eine kleine Spende allerdings willkommen. Zum Vergleich: Wer auf gängigen Verkaufsportalen wie Amazon oder „Otto.de“ nach einer neuen Mikrowelle sucht, wird ein vernünftiges Exemplar für unter 80 Euro kaum bekommen. Geld sparen leicht gemacht im BZB. Voraussetzung: Die Mikrowelle lässt sich tatsächlich noch reparieren und hat ihre Lebensdauer noch nicht überschritten.

Warten bei Kaffee und Kuchen

Das Reparaturcafé ist aber mehr als nur ein Ort des Tüftelns. Wie das Wort schon verrät, bleiben die Besitzer der defekten Geräte während der Reparatur vor Ort und können bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen ein wenig verweilen. Das hat den Hintergrund, dass die Reparateure im Zweifelsfall den kurzen Weg zum Besitzer haben, wenn Fragen über das defekte Gerät aufkommen. „Unser Team kommt gerne hierher und hat Spaß an der Arbeit. Wir leben vom Austausch und lernen voneinander“, weiß Kümhof.

Die Chancen auf eine erfolgreiche Reparatur stehen gut, weil die „Fachkräfte“ viel Know-how mitbringen und das Team notfalls gemeinsam die Lösung des Problems herbeiführt. Die Erfolgsquote liegt laut eigener Aussage bei beachtlichen 80 Prozent. In der Regel reparieren die Ehrenamtler pro Freitag etwa 20 Gerätschaften. Manchmal könnten es noch deutlich mehr sein, weiß Organisator Klaus Gemballa: „Es gibt Tage, an denen sitzen wir bis 19 Uhr hier.“ Dabei hat das Reparaturcafé nur bis 17.30 Uhr geöffnet – genug zu tun gibt es auf alle Fälle. Gemballas Versprechen: „Was wir annehmen, wird auch repariert.“ Das sagt er nicht nur, das meint er auch genauso.

Im Übrigen kommen die Besucher nicht nur aus Bamenohl oder der Gemeinde Finnentrop, auch Gäste aus Olpe, Lennestadt und dem Repetal würden den Weg ins BZB finden, um dort ihre defekten Mikrowellen und Co. reparieren zu lassen. Und in aller Regel kehren sie mit wieder funktionsfähigen Haushaltsgeräten zurück.