Berlinghausen/Büschergrund. Zwei Kätzchen wurden in Berlinghausen fast tot am Wegesrand gefunden. Maria Hof hat sie aufgepäppelt. Nun suchen Lias und Levi ein neues Zuhause.

Nur eine Stunde später und die Katzenbabys wären tot gewesen. Da ist sich Maria Hof sicher. Die 67-Jährige aus Büschergrund engagiert sich als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Pfötchenclub des Tierheims Olpe. „Normalerweise habe ich gar keine Katzenpflegestelle. Aber alle anderen Pflegestellen waren belegt. Da musste ich einfach einspringen“, erzählt Maria Hof. Lias und Levi hat sie die kleinen Kätzchen getauft. Lias und Levi hatten viel Glück, dass sie noch am Leben sind.

Abgemagert und dehydriert

Es war Sonntagvormittag. Ein sehr heißer Tag. Fast 30 Grad im Schatten. Die Böden sind ausgetrocknet, die Sonne scheint unbarmherzig vom Himmel. Bei einem Spaziergang in Berlinghausen entdeckt ein Pärchen zwei Fellknäuel am Wegesrand. Bei genauerem Hinsehen fällt auf: Es sind zwei Katzenbabys. „Sie waren dem Tod näher als dem Leben. Es war ein jämmerliches Bild“, beschreibt Maria Hof den ersten Eindruck, als sie später die Katzenbabys sieht. Völlig abgemagert, dehydriert, das Fell voller Kletten und die Augen stark verklebt. Glücklicherweise hat das Pärchen schnell reagiert und die Kätzchen zum tierärztlichen Notdienst gebracht. Dort wurden sie mit Antibiotika, Augensalbe und Füssigkeitsinjektionen versorgt. Von hier wurden sie schließlich ins Tierheim Olpe gebracht. „Sonntagnachmittag bekam ich dann den Anruf, ob ich die beiden Kätzchen spontan aufnehmen könnte. Da konnte ich nicht ‘Nein’ sagen“, so Maria Hof.

+++ Lesen Sie auch: „Gefährlicher Rechtsextremist“: Attendorner wurde beobachtet +++

Mit gerade mal 250 und 270 Gramm kamen Lias und Levi bei Maria Hof an. Für die geschätzt vier Wochen alten Katzenbabys viel zu wenig. Weil sie so geschwächt waren, musste Maria Hof zunächst per Spritze das spezielle Futter in die Mäulchen geben. Nach und nach kehrte Leben in die kleinen Kätzchen zurück. Jetzt, nach fast drei Wochen in der fürsorglichen Obhut von Maria Hof, können Lias und Levi mittlerweile selbstständig fressen. Ihr Gewicht hat sich mittlerweile fast verdreifacht auf 660 bzw. 700 Gramm. Sie entwickeln sich gut und spielen auch schon fleißig miteinander. Nur das Auge des kleineren Bruders macht noch etwas Sorgen. „Ich versorge noch regelmäßig sein Auge mit der Salbe. Vielleicht müssten die zukünftigen Halter in den ersten zwei, drei Tagen darauf auch noch etwas Acht geben“, meint Maria Hof.

+++ Lesen Sie auch: Waldbrand in Attendorn hält an: 300 Grad Hitze im Boden +++

Die zukünftigen Halter – tatsächlich suchen Lias und Levi ab sofort ein neues Zuhause. Auch, wenn es ihnen bei Maria Hof prächtig geht. „Ich darf noch gar nicht daran denken, wenn ich sie abgeben werde. Da muss ich jetzt schon weinen“, erzählt Maria Hof. Gleichzeitig ist ihr bewusst, dass Lias und Levi ein liebendes und fürsorgliches Zuhause verdient haben – mit Haltern, die Zeit und Platz für zwei Kätzchen haben. Denn die Geschwister sollen nur zusammen vermittelt werden.

+++ Lesen Sie auch: Zu große Waldbrandgefahr: Kohlenmeiler wird nicht angezündet +++

Die Tierschützer sind wütend und zutiefst erschüttert. Denn offenbar wurden Lias und Levi einfach rücksichtslos ausgesetzt. „Wer hat diese kleinen Wesen so skrupellos ihrem Schicksal überlassen? War es Gleichgültigkeit, Überforderung oder ein misslungener Zuchtversuch?“, fragt Maria Hof. Seit Jahren setzt sie sich zusammen mit der Katzenhilfe für eine Kastrationspflicht für streunende Katzen im Kreis Olpe ein. Doch die Durchsetzung einer Katzenschutzverordnung scheiterte immer wieder in den Ausschüssen und im Kreistag. „Für die verantwortlichen Politiker gibt es im Kreis Olpe kein Katzenproblem“, stellen die verärgerten Tierschützer fest. Lias und Levi seien demnach also „wieder einmal Katzen, die es laut Behörde gar nicht gibt“.