Attendorn. Der Kohlenmeiler wird heute Abend wegen der Waldbrandgefahr nicht angezündet. Das kam bisher noch nie vor. Aber: Es gibt auch gute Nachrichten.
Schlechte Nachricht für den Osterfeuerverein Attendorn und seine vier Po(or)ten: Der Kohlenmeiler auf dem Osterkopp der Waterpoote darf am Freitagabend wegen der großen Waldbrandgefahr nicht angezündet werden. Das Forstamt Kurkölnisches Sauerland hat eine entsprechende Genehmigung zurückgezogen. Nach einem Ortstermin am Donnerstagabend und weiteren Gesprächen u.a. mit der Feuerwehr entschied Bürgermeister Christian Pospischil, dass der Kohlenmeiler nicht angesteckt werden darf. Die gute Nachricht: Das Rahmenprogramm und auch die Eröffnung sollen wie geplant über die Bühne gehen. Und bei entsprechender Witterung hoffen die Organisatoren darauf, den Kohlenmeiler mit Verspätung anzünden zu können.
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Arbeiten für die „Meilertage 2022“ in Attendorn hatten schon 2019 begonnen
Seit einer Woche ist der Kohlenmeiler auf dem Osterkopp der Waterpoote aufgebaut. In schweißtreibender Arbeit haben die Attendorner Poskebrüder vor Monaten rund 60 Festmeter Buchenholz aus dem Stadtwald für den Meiler aufbereitet und einige hundert Meter vom Osterkopp entfernt aufgestapelt. Mit den organisatorischen Vorbereitungen für die „Meilertage 2022“ im Attendorner Jubiläumsjahr hatten Olaf Homberg, Dieter Hundt vom Osterfeuerverein und Co. sogar schon 2019 begonnen.
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Inzwischen wurde der Kohlenmeiler aufgebaut, stehen auf dem Platz hoch oberhalb der Stadt Attendorn unter anderem zwei Bierwagen, ein Imbiss-Stand, die Bühne für die Musiker und ein Toilettenwagen. Mit einigen Tausend Euro ist der Osterfeuerverein in Vorleistung getreten. Geld, das mit dem Verkauf der Holzkohle und Biermarken für Getränke und Speisen wieder reingeholt werden muss. „Wir können die Meilertage nicht absagen und müssen das durchziehen“, betont Geschäftsführer Dieter Hundt. Deshalb hat man sich in Abstimmung mit der Stadt Attendorn dazu entschlossen, zumindest das zehntägige Rahmenprogramm mit vielen Veranstaltungen wie geplant durchzuführen.
Osterfeuerverein ist sich sicher: Vom Kohlenmeiler geht keine Gefahr aus
Sollte es in den nächsten Tagen regnen, könnte vielleicht doch noch der Kohlenmeiler unter der Aufsicht der beiden Köhler Georg Sasse und Christoph Kordes angezündet und die begehrte Holzkohle mit Verspätung verkauft werden. „Wir haben schon 100 Vorbestellungen“, sagt Dieter Hundt vom Osterfeuerverein, der mit rund 300 Säcken Holzkohle rechnet. Trotz der erhöhten Waldbrandgefahr ist der Attendorner überzeugt, dass vom Kohlenmeiler „keine Gefahr ausgeht“. Das haben laut Peter „Pittjes“ Höffer von der Waterpoote auch die beiden Köhler bestätigt. Aufpassen müsse man allerdings beim Einfüllen der Glut.
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„Das wäre der sicherste Ort im Kreis Olpe“, bekräftigt Olaf Homberg. Der 2. Vorsitzende des Osterfeuervereins verweist auf die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Osterkopp seiner Waterpoote. Der Platz würde täglich bewässert, Strahlrohre seien vorhanden, nachts hielten neben den beiden Köhlern noch zwei Poskebrüder Wache. Aber die Entscheidung von Forstamt und Stadt Attendorn als Eigentümer müssen Homberg und Hundt respektieren. Neben der noch einmal erhöhten Waldbrandgefahr hat der Großbrand nur wenige Kilometer entfernt, den die heimischen Brandschützer mit großem personellen und technischen Aufwand bekämpft haben, natürlich eine Rolle gespielt.
Was passiert mit dem Buchenholz?
Mit oder ohne Kohlenmeiler: „Das Rahmenprogramm findet statt“, stellt Olaf Homberg vom Osterfeuerverein klar. „Die Veranstaltungen werden wie geplant durchgeführt“, pflichtet ihm sein Vorstandskollege Dieter Hundt bei. „Die viele Arbeit“, seufzt Peter „Pittjes“ Höffer. Der Mann von der Waterpoote beschäftigt sich auch schon mit der Frage, was mit dem Buchenholz passiert, wenn der Kohlenmeiler nicht abgebrannt werden kann.
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Für Gesprächsstoff bei der Eröffnung mit Pfarrer Andreas Neuser und Bürgermeister Christian Pospischil am Freitagabend dürfte gesorgt sein.