Kreis Olpe. Die SPD hatte im Kreistag Olpe einen Antrag gestellt, eine Kastrationspflicht einzuführen, um die Zahl streunender Katzen zu verringern.
Auch künftig soll es im Kreis Olpe keine Kastrationspflicht für Katzen geben. Im vergangenen Jahr war ein Antrag der SPD im Kreistag abgelehnt worden, eine „Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungsverordnung für Katzen“ zu erlassen, um die Zahl streunender Katzen zu verringern. Nach dem ablehnenden Beschluss hatte der Verein „Katzenhilfe“ Protest eingelegt. Zwar war daraufhin im Kreisausschuss der Antrag noch einmal aufgegriffen, aber wieder abgelehnt worden; mehrheitlich hatte der Ausschuss den Tierschützerinnen und Tierschützern jedoch zugesagt, die von der Katzenhilfe vorgelegten Zahlen zu überprüfen und den zuständigen Fachausschuss erneut damit zu konfrontieren. Das geschah am Mittwoch: Der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises Olpe tagte und hatte dazu eine umfassende Information der Verwaltung erhalten.
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Wie der Kreis mitteilt, seien im Rahmen dieser Evaluation alle beteiligten Interessengruppen angehört worden: Tierschutzorganisationen, Städte und Gemeinden, Tierarztpraxen und Kreisjägerschaft. „Darüber hinaus wurden aktuelle Zahlen über gefangene und kastrierte Katzen eingeholt“, so die Kreisverwaltung. Diese seien weiterhin rückläufig. Ende April habe daher ein Gesprächstermin mit der Katzenhilfe Olpe und der Jugendorganisation des Tierschutzvereins Olpe, dem „Pfötchenclub“, stattgefunden. Beide hätten die Rückgänge damit erklärt, dass die Tierschützer durch Nachwuchsmangel und fehlende Kräfte weniger Katzenfänge und -kastrationen im Kreis Olpe vornehmen könnten.
Zahlen seien deutlich niedriger
Allerdings hätten alle sieben Städte und Gemeinden mitgeteilt, dass es in ihren Zuständigkeitsgebieten weiterhin keine „Hotspots“ oder erhöhte Populationsdichten streunender Katzen gebe. Die befragten Tierarztpraxen hätten zurückgemeldet, dass in den vergangenen Jahren ein Rückgang der kastrierten Katzen ohne ermittelbaren Halter zu verzeichnen sei. Der Kreis: „Kennzeichnend ist, dass vor allem die Praxen, die die Tierschutzorganisationen intensiv durch eine Partnerschaft betreuen, von einer deutlichen Reduktion der Zahlen berichten. Die von den Praxen mitgeteilten Zahlen der Kastrationen von Katzen und Katern ohne ermittelbaren Halter sind deutlich niedriger als die Zahlen, die von den Tierschutzorganisationen gemeldet wurden.“
Zehn der 14 angefragten Kleintierpraxen hätten dem Kreis eine Rückmeldung gegeben, sodass Differenzen zwischen den Angaben der Vereine und der Tierarztpraxen erklärbar seien. „Vor dem Hintergrund der aktualisierten Zahlen, der Gespräche mit den Tierschutzvereinen,der Stellungnahmen der Kreisjägerschaft, der Ordnungsbehörden und der örtlichen Tierarztpraxen sowie der Einbeziehung der Entscheidungsgrundlagen anderer Kreise für den Erlass einer Katzenschutzverordnung liegt nach Einschätzung des Kreises weiterhin keine ausreichende Grundlage für den Erlass einer Katzenschutzverordnung für den Kreis Olpe vor“, so das Fazit des Landrats. Der Fachausschuss nahm dies einstimmig ohne jede Aussprache zur Kenntnis, sodass eine weitere kommunalpolitische Auseinandersetzung mit diesem Thema nicht zu erwarten ist.