Kreis Olpe. Lediglich die Liegewiese an der Bigge in Olpe-Sondern ist für Badegäste geöffnet. Auch im Freizeitbad Olpe fehlen Aufsichtskräfte.

Das Strandbad am Sonderner Kopf ist für gewöhnlich ein beliebtes Ausflugsziel. Gerade in den Sommerferien strömen viele Besucher an die Bigge und genießen auf dem weitläufigen Gelände mit der großen Wiese einen sonnigen Badetag. Das sollte nach dem Biggesee Open Air auch dieses Jahr wieder so sein. Doch aufgrund massiver Personalsorgen hat das Strandbad, das die Familie Harsveldt betreibt, tatsächlich geschlossen.

Lediglich die Liegewiese ist geöffnet für Besucher, sämtliche Spiel- und Spaßgeräte auf dem Wasser sind nicht zugänglich. „Wir finden kein Personal, in erster Linie fehlen uns Rettungsschwimmer“, erklärt Lars-Hendrik Harsveldt auf Anfrage unserer Redaktion. Das habe zur Folge, dass der bezahlte Strandbad-Betrieb derzeit ruht und die Betreiber auf sämtliche Einnahmen durch den Eintritt verzichten müssen.

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„Das ist meine 33. Saison, aber sowas habe ich noch nicht erlebt.“ Klaus Spille ist Betriebsleiter des Freizeitbads Olpe und kurz davor, „Plan B“ zu aktivieren, der bedeuten würde, Teilbereiche der Badelandschaft zu schließen. „Normalerweise habe ich acht Aushilfen. Aber jetzt haben fast auf einen Schlag fünf aufgehört.“ Im Vollbetrieb benötigt er fünf Aufsichten: zwei für den Hallenbadbereich, zwei für das Freibad und eine Springerkraft als Pausenvertretung. „Das habe ich schon angepasst. Morgens steige ich selbst mit ein, um den Dienstplan nach hinten etwas hinauszuschieben. Aber viel Spielraum ist da nicht mehr.“

Ein Erklärungsversuch

Er kann sich das Problem in seiner Gesamtheit nicht erklären: „Wir zahlen über Tarif, früher gab es nie Probleme. Badeaufsicht war ein sehr beliebter Ferien- oder Aushilfsjob. Das hat sich komplett gewendet, man bekommt einfach niemanden mehr.“ Eine einzige Erklärung hat er: „Bei Studenten ist es ein Problem, dass die Klausuren meist ganz ans Ende des Semesters geschoben werden und die Leute dann wochenlang durch das Lernen blockiert sind. Das war früher anders.“

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In den beiden Naturfreibädern in Lennestadt hat sich die Lage entspannt, auch, wenn die Personaldecke dünn ist. „Wir haben zwei neue Leute für die Badeaufsicht dazubekommen, momentan können wir alle Betriebszeiten abdecken. Es darf nur niemand ausfallen, dann müssen wir die Öffnungszeiten begrenzen“, sagt Otto Hoffmann, Vorsitzender des Vereins Naturbad Veischedetal, der das Freibad in Bilstein betreibt. Und das wäre angesichts der erwarteten Hitze mit Temperaturen jenseits der 30 Grad höchstärgerlich. Denn erst ab 23 Grad Außentemperatur werde das Freibad so richtig voll. Am Samstag, 18. Juni, dem bisher heißesten Tag des Jahres, habe man mehr als 800 Badegäste in Bilstein gezählt. Aber wenn keine Badeaufsicht gestellt werden kann, dann bleibe das Bad geschlossen, egal ob acht oder 800 Badegäste da seien.

In Saalhausen bleibt das Naturerlebnisbad am kommenden Wochenende, Samstag und Sonntag, auf jeden Fall geschlossen. Der Grund ist aber kein Personalmangel, sondern im Kurort wird Schützenfest gefeiert. Beim Personal sieht Vorsitzender Nico Kreft ebenfalls keine Probleme. „Wir sind im Moment gut aufgestellt.“ Nur, wenn die Hauptkraft oder mehrere Aushilfen gleichzeitig ausfallen würde, könnte es eng werden. Ansonsten denke er „von Saison zu Saison.“ Und in der jetzige sehe es gut aus.