Attendorn. Trotz intensiver Bemühungen lässt sich der Bau einer Rettungswache an der Helios-Klinik nicht realisieren. Es gibt nun einen anderen Favoriten.

Der Bau einer neuen Rettungswache auf dem Gelände der Helios-Klinik in Attendorn ist endgültig vom Tisch. Dabei hatten der Kreis Olpe als Träger des Rettungsdienstes, die Stadt Attendorn und das Krankenhaus genau diesen Standort favorisiert, um kurze Wege zwischen Rettungsdienst und Klinik zu gewährleisten. Allerdings fehlte für eine Realisierung der Platz.

Plan A sah zunächst vor, dass die neue Wache auf einem Teilstück des Krankenhaus-Parkplatzes gebaut werden sollte – eine Wegerechts-Problematik mit dem direkt angrenzenden Seniorenheim „The Flag Senior“ machte diese Idee zunichte. Als alternativen Standort am Krankenhaus guckten sich die Verantwortlichen den ehemaligen Hubschrauberlandeplatz aus, doch auch hier wäre die verfügbare Fläche schlicht zu klein gewesen und auch die Aus- bzw. Einfahrt-Situation des RTW alles andere als optimal.

Keine ausreichenden Platzkapazitäten

Aus einem Schreiben der Kreisverwaltung, das unserer Redaktion vorliegt, geht zudem hervor, dass die Beteiligten auch mit dem Gedanken gespielt hatten, die neue Wache direkt an das Krankenhaus anzubauen und Räume in der Klinik zu nutzen. Aus Sicht des Kreises sei dies aber nur dann zielführend, wenn die Wache „komplett in das Krankenhaus verlegt und nur eine Fahrzeughalle auf dem Landedeck (des ehemaligen Hubschrauberlandeplatzes, Ann. der Red.) gebaut würde.“ Das sei allerdings zu aufwändig.

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Blieb schließlich die Erkenntnis: „Trotz intensiver, gemeinsamer Bemühungen konnten für den Neubau der Rettungswache auf dem Grundstück der Klinik keine ausreichenden Flächenkapazitäten identifiziert werden. Das ist natürlich sehr bedauerlich“, erklärt Helios-Sprecherin Marina Dorsch auf Anfrage dieser Redaktion. Sie ergänzt: „Entscheidend ist letztlich aber die Sicherstellung einer optimalen Notfallversorgung für die Menschen in der Region, die wir als ein starker Partner auch weiterhin eng verzahnt begleiten und unterstützen werden.“

Zwei-Standorte-Strategie

Der Kreis Olpe wird daher auch in Attendorn auf eine „Zwei-Standorte-Strategie“ setzen, genauso wie in Olpe und Lennestadt. Die Notarzt-Fahrzeuge bleiben am Krankenhaus, die Rettungswagen wechseln in die neue Wache. Nur wo wird diese in Attendorn künftig sein? Landrat Theo Melcher erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass ein Grundstück zwischen den ehemaligen Hoeschhallen am Wassertor und dem künftigen Industriegebiet Fernholte, also auf der sogenannten Südumgehung in Attendorn, optimal sei. Melcher: „Ich gehe davon aus, dass wir die Grundstücksfindung in diesem Jahr abschließen werden.“

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Diesen Standort hatte seinerzeit auch das Analyse- und Beratungsbüros „Orgakom“ empfohlen, weil von hier aus die vorgeschriebenen Ausrückzeiten am besten eingehalten würden. Die Experten aus Waldbronn hatten sich im Auftrag des Kreises in 2019 ein Bild von der alten Wache, die direkt an der Helios-Klinik angedockt ist, verschafft. Sie waren damals zu dem Ergebnis gekommen, dass die Rettungswache aufgrund einer Vielzahl an baulicher Mängel und fehlender Entwicklungsmöglichkeiten keine Zukunft mehr besitze und perspektivisch ersetzt werden müsse. Das wird auch so geschehen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach einem neuen Standort schwierig und der favorisierte Plan, die neue Wache auf dem Gelände der Klinik zu bauen, ist gestorben.