Kreis Olpe/Dumicke. 46 Gastronomen aus Sauer- und Siegerland stellen ihre Lieblingsrezepte vor. Das Buch soll die heimischen Erzeuger und Gastronomie unterstützen.

Regional, frisch und lecker: „Es gibt viele Möglichkeiten, auch in der Küche ein Zeichen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu setzen“, sagt Detlef Lins, Geschäftsführer des Naturparks Sauerland Rothaargebirge. Das Interesse an regionalen Produkten steigt stetig. Bereits vor zwei Jahren hat der Naturpark ein Heft mit dem Titel „Einkaufen direkt nebenan“ herausgebracht, in denen Anbieter regionaler Produkte im Sauerland und Rothaargebirge aufgelistet sind. Jetzt gibt es eine Fortsetzung: das Kochbuch „Genuss aus dem Naturpark“, in dem Gastronomen aus den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein sowie aus dem HSK ihre Lieblingsrezepte vorstellen.

Corona und Ukraine-Krieg zeigen krisenempfindliche globale Lieferketten

„Mit dem Projekt wollen wir die heimische Landwirtschaft und die daran angekoppelte Gastronomie unterstützen“, so Lins. Die Corona-Pandemie habe eindrücklich gezeigt, wie krisenempfindlich globale Lieferketten sein können. Der Ukraine-Krieg befeuere die Thematik zusätzlich. Ursprünglich habe man eine Gastronomie-Messe veranstalten wollen, um den Fokus auf den regionalen Genuss zu lenken. Wegen Corona konnte diese erste Idee nicht umgesetzt werden. Dafür soll das Kochbuch jetzt dazu einladen, die Heimat noch mal ganz anders kulinarisch kennenzulernen.

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Das Projekt maßgeblich mitgestaltet hat Mona Mause, Regionalmanagerin des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge im Kreis Olpe. „Insgesamt haben uns 46 Gastronomie-Betriebe ihre Rezepte zugeschickt und uns verraten, wo genau sie ihre Produkte her beziehen“, so Mause. Allein aus dem Kreis Olpe sind zehn Gastronomen vertreten. Zusätzlich zu den einzelnen Rezepten wird jeder Betrieb in einem kleinen Porträt vorgestellt.

Auch das Haus Dumicketal hat ein Rezept eingereicht – Kaninchenrücken an Apfelspalten mit Rosmarin-Drillingen. Seit 1954 ist der Betrieb in Dumicke in Familienhand. Inhaber Martin Lütticke ist mit dem regionalen Bewusstsein aufgewachsen. „Wir hatten immer eine Verbindung zu heimischen Produkten. Sie müssen nur kurze Transportwege zurücklegen und wenn ein Produkt keine Saison hat, haben wir eben darauf verzichtet.“ Zwischenzeitlich habe sich mal der Glauben verfestigt, dass zu einer „ordentlichen Mahlzeit“ auch Fleisch gehören müsse. Das hat sich geändert. „Die jüngere Generation sieht Ernährung deutlich kritischer. Sie legt Wert auf ein ehrliches und sauberes Produkt, das dann auch etwas kosten darf“, so Lütticke. Das Kochbuch treffe deswegen genau den Nerv der Zeit.

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Bei der Auswahl der Gerichte wurde auch darauf geachtet, dass sie möglichst eine breite Palette abdecken. Von deftig bis süß, von vegan bis Bio-Fleisch. Das Kochbuch ist ein Kooperationsprojekt des Naturparks Sauerland Rothaargebirge zusammen mit dem Sauerland-Tourismus, dem Touristikverband Siegerland-Wittgenstein, der Südwestfalen Agentur sowie den acht LEADER-Regionen im Naturparkgebiet. Rund 2200 Exemplare mit einem Cover in Leinenoptik wurden gedruckt. Bei der Größe des Verbreitungsgebietes könnte da Buch dementsprechend schnell vergriffen sein. „Wir wünschen uns deswegen, dass wir noch eine zweite, erweitere Auflage herausbringen können. Mit Gastronomen, die sich ebenfalls noch einbringen möchten“, macht Lins deutlich. Kulinarische und regionale Ideen dürfte es jedenfalls genügend geben.

Das Kochbuch
Das Kochbuch "Genuss aus dem Naturpark" ist kostenlos in den Naturpark-Zentren erhältlich. © Naturpark Sauerland Rothaargebirge

>>> HIER IST DAS KOCHBUCH ERHÄLTLICH

  • Aus dem Kreis Olpe sind folgende Gastronomie-Betriebe im Kochbuch vertreten: Attahöhle (Attendorn), Alte Meierey Schwarz (Waukemicke), Haus Dumicketal (Dumicke), Hotel Zur Post (Attendorn), Kochs Stadthotel (Olpe), Landgasthof Rademacher (Faulebutter), Landgasthof Schmitt-Degenhardt (Serkenrode), Landhotel Repetal (Niederhelden), Suerlänner Eck (Kirchveischede) und Zur Hahnenquelle (Kirchhundem).
  • Das Kochbuch ist ab sofort kostenlos in den Naturpark-Infozentren in Saalhausen, Oberhundem, Medebach, Hemer, Meinerzhagen, Burbach und Bad Berleburg sowie bei den teilnehmenden Betrieben erhältlich.