Attendorn. Schimmel im Mittelgebäude: Beim Bau des neuen Bürgerzentrums am Attendorner Bahnhof treten unerwartete Probleme auf. Das sind die Konsequenzen.

Schon während der jahrelangen Planungen zum Bau des neuen Bürgerzentrums am Attendorner Bahnhof musste die Stadt den ein oder anderen Rückschlag einstecken. Vor allem die Kosten, die unaufhaltsam in die Höhe schossen und zuletzt durch die enormen Verteuerungen im Bausektor die Sechs-Millionen-Euro-Marke knackten, sorgten im Stadtrat in den vergangenen Jahren immer wieder für heiße Diskussionen. Hinzu kamen Pläne rund um das neue Prachtstück am Bahnhof, die sich immer wieder änderten und zuletzt in einem Abriss samt komplettem Neubau mündeten. Schnee von gestern, könnte man meinen, wenn man auf die offensichtlichen Fortschritte beim Bau des neuen Gebäudes – bestehend aus Jugendzentrum, Bürgerhaus mit Veranstaltungssaal und Gastronomie – schaut.

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Doch der Schein trügt, zumindest ein wenig. Ein vergleichsweise kleines Unglück hat die Stadt und die beauftragte Fachfirma jüngst beim Dach ereilt. Denn die Dachschalung im Mittelteil des Gebäudes, in dem das Bürgerhaus samt Veranstaltungssaal seine Heimat finden wird, muss schon wieder abgerissen werden. „Durch die besonderen klimatischen Verhältnisse in den letzten Tagen hatte sich Tauwasser gebildet. Wir haben das Gebäude zwar gelüftet, dennoch ist es zur Schimmelbildung gekommen“, erklärt Baudezernent Carsten Graumann und beschwichtigt: Von dem Schimmelbefall sei nur die Verschalung betroffen, es muss nicht das gesamte Dach entfernt werden. Auch Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) bleibt gelassen und sagt: „Dieser Zwischenfall wird uns nicht davon abbringen, wie geplant das Bürgerzentrum in den kommenden Monaten fertig zu stellen.“

Namenswettbewerb läuft noch

Die Konsequenz aus der Schimmel-Plage ist jedoch, dass die Stadt laut Graumann Abstand nehmen will von ihren Plänen, das Dach mit Schiefer zu bedecken. Dafür sollen es jetzt Pfannen sein. Durch diesen neuen Dachaufschlag sei es auch grundsätzlich möglich, Photovoltaikanlagen zu errichten. Diese waren zunächst gar nicht und dann auch „nur“ für das Dach über dem Jugendzentrum vorgesehen. Nun könne die Politik vor dem aktuellen Hintergrund neu befinden.

Carsten Graumann liegen zwei Dinge besonders am Herzen. Erstens: „Wir werden keinen großen zeitlichen Verzug erleben.“ An dem Plan, das neue Bürgerhaus im Sommer zu eröffnen, hält die Stadt also fest. Und zweitens: „Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Baufehler.“ Die Schimmelbildung, so Graumann, hätte auch bei jedem anderen Bauvorhaben in jeder beliebigen Stadt entstehen können.

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Ganz grundsätzlich muss man dazu wissen, dass sich warme Luft an der kältesten Stelle absetzt und kondensiert, wenn die Luft keine Möglichkeit hat zu entweichen. Dadurch entsteht Tauwasser, was wiederum für Schimmelbildung sorgt. So geschehen nun auch im neuen Bürgerzentrum am Bahnhof, das im Übrigen noch einen neuen Namen sucht: Dafür hat die Stadt zu einem Wettbewerb aufgerufen, bei dem bis zum 11. März noch Vorschläge eingereicht werden können.

Vorschläge für den neuen Namen

Die Vorschläge für den neuen Namen sind unter dem Betreff „Namenswettbewerb Bürgerhaus“ per Post an die Hansestadt Attendorn, Stadtteilmanagement und Demographie, Kölner Str. 12, Attendorn oder per Mail an stadtteilmanagement@attendorn.org zu schicken. Weitere Infos unter: www.attendorn.de

Christian Pospischil weiß: „Das neue Bürgerhaus soll ein Treffpunkt aller Generationen werden. Deshalb suchen wir einen Namen, der kurz und einprägsam ist.“ Nach Ablauf der Frist wird eine Jury den besten Vorschlag auswählen. Auf den Gewinner wartet ein Hanse-Scheck im Wert von 100 Euro.