Olpe/Drolshagen/Wenden. Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden präsentiert Jahresbilanzbericht. Viele Menschen investieren in Aktien. Auch Goldpreis soll wieder steigen.
Der Vorstandder Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden zeigt sich zufrieden mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr. Der Jahresbilanzberichtweist demnach nicht nur eine Erhöhung der Bilanzsumme der Sparkasse auf, sondern auch einen enormen Anstieg bei der Investition in Aktien- und Fondsanlagen. Die klassische Form des Sparens hingegen werde deutlich seltener wahrgenommen. Bei Sparanlagen erlebt die Sparkasse erstmals 2021 einen starken Rückgang.
Unter dem Strich erhöhte sich die Bilanzsummer der Sparkasse um 44 Millionen Euro auf insgesamt 1,1 Milliarden Euro. Ein erfreuliches Ergebnis, wie Vorstandsvorsitzender Dieter Kohlmeier sagt. Dennoch weiß auch er, dass die Corona-Pandemie auch das Geschäft der Sparkasse beeinflusst hat. Dabei spricht er nicht nur von Lieferengpässen, sondern auch von der wachsenden Inflation. „Die klassischen Sparanlagen sind nicht mehr so gefragt“, betont er. Das Plus von 44 Millionen in der Bilanzsumme sei daher vor allem durch das Wertpapiergeschäft zustande gekommen. „Wir haben sehr niedrige Zinsen im Kreditgeschäft“, erklärt Dieter Kohlmeier weiter. Und auch für das Jahr 2022 rechnet der gesamte Sparkassen-Vorstand damit, dass das Zins-Niveau niedrig bleiben wird.
Mehr Online-Nutzer bei Sparkasse Olpe-Wenden-Drolshagen
Der als rekordverdächtig betitelte Zuwachs im Wertpapiersparen wird anhand folgender Zahlen deutlich: Das Depotvolumen erfuhr einen Zuwachs von über 87 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr und beläuft sich nun auf 336 Millionen Euro. Zudem gab es 2021 2700 neu angelegte Wertpapiersparpläne. Diese sollen Anlegern risikoreduzierend ermöglichen, bereits mit kleinen Beträgen ein Vermögen aufzubauen. Das Wertpapiersparen sei in der Breite angekommen, so Peter Schauerte, Leiter des Vorstandssekretariats und Personalleiter.
Auch interessant
Eine weitere beliebte Anlagen waren zudem Immobilienfonds. „Das ist das sogenannte Betongold“, erklärt Schauerte. Auch hier rechne man weiterhin mit einem Anstieg. Der Immobilienmarkt sei rar und nach wie vor gefragt. „Was nicht so gut gelaufen ist, ist der Goldpreis“, ergänzt der Personalleiter. Zwar sei dieser im vergangenen Jahr leicht angestiegen, lag dennoch deutlich unter der Inflationsrate. „Experten erwarten aber, dass der Preis dieses Jahr wieder in die Höhe geht.“
Aber die Corona-Pandemie spielt nicht nur im Sparverhalten der Kunden eine Rolle. Die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden hat seit Beginn von Corona vieles weiter- oder sogar neu entwickelt. Für Kunden gibt es nun sogenannte Video-Beratungen, die Apps werden stetig verbessert, immer mehr Menschen greifen auf das Online-Banking zurück. Bei den 20- bis 24-Jährigen belaufe sich die Zahl der, die Online-Banking nutzt, sogar auf 97 Prozent. Zusätzlich gibt es sogenannte Unternehmer-Talks, die Alternative für die Veranstaltungen, die nun nicht mehr vor Ort und stattdessen eben online stattfinden. Aber auch das Home-Office spiele bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mittlerweile eine wesentliche Rolle.
Erholung der heimischen Wirtschaft
Auch interessant
Insgesamt zieht die Sparkasse jedoch die Bilanz, dass es 2021 eine deutliche Erholung der heimischen Wirtschaft aus dem ersten Pandemiejahr gab. Auch wenn es nur in Teilen der Fall sei. Denn die Steigerung der Bau-, Energie- und Lebensmittelpreise sei eine weitere negative Begleiterscheinung. Doch es gibt auch positive Nachrichten: Denn bereits jetzt zeichne sich ab, dass der Finanzierungsbedarf für die heimische Wirtschaft und den Wohnungsbau auch in diesem Jahr ungebrochen sein wird. Das spiegle in zugesagten Darlehen in Höhe von über 150 Millionen Euro wider (ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Zudem startet die Sparkasse Olpe-Drolshagen-Wenden vorsichtig aber optimistisch, wie Dieter Kohlmeier sagt, ins neue Jahr. Unter anderem ermöglicht eine neue Kooperation zwischen den regionalen Sparkassen Siegen, Olpe-Drolshagen-Wenden, Burbach und Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem im Rahmen von Konsortialfinanzierungen auch großvolumigen Finanzierungsanfragen der heimischen Unternehmen nachkommen zu können. Im vergangenen Jahr habe man bereits 23 Existenzgründungen mit Kreditvolumen begleitet – davon acht Start-Ups sowie elf Übernahmen von Unternehmen. „Somit wurden erfreulicherweise 80 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert“, sagt Vorstandsmitglied Wilhelm Rücker.
Und auch im Immobiliengeschäft geht man 2022 neue Wege. So beteiligt sich die heimische Sparkasse an der Genossenschaft „Land.Leben.Drolshagen.“, dessen Zweck es ist, Bauland für den Wohnungsbau sowie die Veräußerung von Grundstücken an Bauwillige zu erschließen. Auch der Bedarf an kostengünstigen Mietwohnungen soll gedeckt werden.