Lennestadt. In der Sparkasse in Altenhundem gibt es nur noch zwei Geldautomaten, weil die Zahl der Abhebungen sinkt. Die Kunden sind darüber „not amused“.

Im SB-Bereich der Sparkassen-Niederlassung in Altenhundem ist es luftiger geworden. Der dritte Geldautomat wurde abgebaut. An dem Platz steht jetzt ein kleineres Terminal für Überweisungen. Nun müssen Kunden zum Teil länger warten, bis einer der beiden verbliebenen Automaten frei ist. Aus der Kundschaft gibt es deshalb Kritik.

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Was ist der Grund für den Abbau: Sparmaßnahme oder Sicherheitsgründe? Weder noch, sagt die Sparkasse, sondern „deutlich verändertes Kundenverhalten“. Heißt: „Bargeld verliert durch die stetige Zunahme des kontaktlosen Zahlungsverkehrs immer mehr an Bedeutung“, teilt Sparkassen-Presserefe­rent Christian Weber mit.

Die Zeiten ändern sich. Wer früher aus dem Haus ging, der prüfte, ob er Schlüssel und Geld dabei hat, später kam das Handy bzw. Smartphone dazu, heutzutage heißt die Grundausstattung: Schlüssel, Handy und Kredit- oder EC-Karte. Die Sparkasse ALK nennt Zahlen: Im Referenzmonat Januar 2021 wurden fast 80 Prozent aller Rechnungen im Einzelhandel bargeldlos, also mit EC- oder Kreditkarte bezahlt.

Unter 40.000 Transaktionen pro Jahr unwirtschaftlich

Das hat Auswirkungen auf die Geldautomaten-Dichte: Denn laut Sparkasse ALK rechnet sich der Betrieb eines Geldautomaten erst bei 40.000 Transaktionen pro Jahr. In Altenhundem wurde 2020 an allen drei Automaten zusammen 103.000-Mal Geld abgehoben. „Laut aktueller Dezember-Prognose wird dieser Wert am Jahresende unter 100.000 Transaktionen liegen. Damit setzt sich die stark abfallende Tendenz weiter fort. Das bedeutet, einer der drei Geldautomaten in Altenhundem wurde unwirtschaftlich betrieben“, rechnet das Geldinstitut vor.

Dass es in Spitzenzeiten zu Wartezeiten beim „Geld ziehen“ kam und auch weiterhin kommen kann, dafür bittet die Sparkasse um Verständnis. Um dies zu verhindern soll die Anordnung der Geldautomaten optimiert werden.

Keine Strategie

Die Vermutung aus der Kundschaft, dass hinter der erschwerten Bargeldversorgung sogar eine gezielte Strategie steht, um Kunden und Verbraucher zum bargeldlosen Zahlungsverkehr zu bewegen, weist das Geldinstitut zurück: „Die Möglichkeiten der Bargeldversorgung ändern sich. Neue Optionen kommen hinzu, wie zum Beispiel die Bargeldversorgung an der Supermarktkasse.“ Darüber hinaus halte die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem nach wie vor ein dichtes Netz an Filialen und Geldausgabe-Automaten in der Fläche vor.

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Das Thema Sicherheit spielt keine dominante Rolle. „Unsere Geschäftsstellen und Geldautomaten erfüllen alle erforderlichen Sicherheitsstandards. Aufbruchversuche haben daher nur sehr selten Erfolg“, teilt die Sparkasse mit. Gleichwohl wurden zum Beispiel die Öffnungszeiten des Geldautomaten in Bilstein, den Sparkasse ALK und Volksbank Bigge-Lenne gemeinsam betreiben, eingeschränkt. Zwischen 23 und 5 Uhr ist die Zugangstür blockiert – als Reaktion auf die Zunahme nächtlicher Angriffe auf Geldautomaten, heißt es im Aushang an der Tür.

Keine 100er-Scheine mehr verfügbar

Nach dem Umbau des SB-Bereichs gibt es an den Geldautomaten der Sparkasse auch keine 100-Euro-Scheine mehr, ebenso nicht am Schalter. Die Sparkasse bestätigt das: „Unsere Erfahrungen zeigen, dass 100-Euro-Scheine am Geldautomat nur sehr selten nachgefragt werden. Der am häufigsten nachgefragte Geldschein ist die 50-Euro-Note. Hier haben wir auf das Kundenverhalten reagiert und eine zusätzliche 50-Euro-Schein-Kassette installiert. In den Geschäftsstellen wird keine Kasse mehr vorgehalten. Kunden, die gern 100-Euro-Scheine abholen möchten, können dies am Serviceschalter oder im S-Kundenservice telefonisch anmelden.“ Die Bearbeitung der Bestellung inklusive der Lieferung in die Geschäftsstelle könne allerdings bis zu einem Tag lang dauern.