Heid. Die Spendengruppe Heid verkauft wieder Weihnachtsbäume für den guten Zweck. Dieses Mal geht das Geld nach Ghana, wo ein Spielplatz entsteht.

Erinnern Sie sich noch an die Gaststätte „De Uwer“ in Heid? Die einzige Gaststätte in dem Ort überhaupt und 1952 von Wilhelm Engel eröffnet. 1994 dann – Else Schäfer war derzeit Wirtin – wurde dort das letzte Pils gezapft. „De Uwer“ jedenfalls ist die Wiege der Spendengruppe Heid.

Ein Blick in das Jahr 1990: im Herbst besagten Jahres sitzen sieben junge Männer im Uwer in gemütlicher Runde beim Bier. „Mit dem Geld, das wir hier vertrinken, könnte man auch Gutes tun“, sagt da einer von ihnen. Die anderen nicken zustimmend. Und niemand mehr bekommt den Gedanken aus dem Kopf. Ein wenig später ist es soweit. Die jungen Männer laden die Dorfgemeinschaft ein, um die Gründung einer Spendengruppe zu verkünden.

Für verschiedene Projekte

„Unsere Aktivitäten basieren seit Beginn auf drei Grundsätzen: Es geht darum, Kindern zu helfen und das nachhaltig, wobei wir mit konkreten Ansprechpartnern zusammenarbeiten, die vor Ort schauen, dass die Spendengelder da ankommen, wo sie eingesetzt werden sollen“, erklärt Peter Lips, heute 55 Jahre alt und einer der Gründer. Bis heute sind 400.000 Euro an Spendengeldern zusammengekommen. 350.000 Euro sind verschiedenen Projekten in der ganzen Welt zugutegekommen. Rund 50.000 Euro umfasst das Stiftungsvermögen. „Vor vier Jahren haben wir überlegt, dass wir auch die Spendengruppe an sich nachhaltiger gestalten und eine langfristige Basis schaffen wollen“, so Lips. „Das, was bis heute zusammengekommen ist, ist eine unglaubliche Dimension für einen kleinen Ort wie Heid mit seinen rund 500 Einwohnern. Denn der Kern der Spender sitzt hier. Dazu kommen noch Freunde, Arbeitskollegen. Es ist einfach fantastisch, großartig“, schickt Lips einen großen Dank an alle, die mitmachen: „So etwas geht nur zusammen!“

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Genau 13 Mitglieder hat heute die engere Spendengruppe. Daneben gibt es 35 ständige Unterstützer, d.h. Dauerspender, die monatlich einen festen, frei gewählten Betrag geben. Und dann sind da noch die Einzelspenden. „Wir haben auch immer die Unterstützung der örtlichen Vereine, wie der Schützenverein Heid, der Musikverein Heid, die Traditionsmannschaft Heid, der Sportverein Rothemühle sowie seinerzeit die Frauengemeinschaft. Unternehmen, die uns viel unterstützen, sind die Sparkasse und Dornseifer“, erklärt Oliver Lips, Sohn von Peter Lips, der sozusagen zur zweiten Generation der Spendengruppe gehört. „Ich war von klein auf mit dabei. Als ich 18 Jahre alt wurde, bin ich dann voll eingestiegen.“

Vor Ort wird das Projekt von Walburga „Wally“ Kiel aus Rothemühle geleitet, die noch im November in Ghana war.
Vor Ort wird das Projekt von Walburga „Wally“ Kiel aus Rothemühle geleitet, die noch im November in Ghana war. © Unbekannt | Privat

Indien, Philippinen, Ruanda, Kongo, Südafrika, Tansania, Bolivien, Guatemala sind die Länder, in die Gelder geflossen sind. Projekte, an die sich die Lips gut erinnern, sind beispielsweise jene in Tansania zusammen mit Jürgen Spieker aus Wenden. Oder in Bolivien gemeinsam mit Pastor Schlappa, der derzeit in Heid wirkte, davor aber auch einige Jahre in Südamerika verbracht hatte. „Es gibt so viele Dinge, an die wir uns gerne zurückerinnern“, so Peter Lips.

Aktionen ins Leben gerufen

Um Spendengelder zu generieren, hat die Spendengruppe auch immer wieder Aktionen ins Leben gerufen. Das Bobby-Car-Rennen, das einige Jahre lang in der Dorfmitte veranstaltet wurde, wird vielen noch im Gedächtnis sein. Zu Halloween wird zum Skat-Turnier eingeladen, im Frühjahr zum Dart-Turnier. Es gibt eine Ostereier-Aktion und den Weihnachtsbaumverkauf. Letzterer jährt sich nun zum 25. Mal und findet statt am kommenden Wochenende von 11 Uhr bis 18 Uhr in der Schonung der Jahnschaft Heid, direkt neben dem Sportplatz des SV Rothemühle in Rothenborn. Die schönen Nordmanntannen können auch selbst oder mit der Spendengruppe zusammen geschlagen werden. Und natürlich gibt es unter Beachtung aller Hygieneregeln Speisen und Getränke. „Die Jahnschaft macht uns einen tollen Freundschaftspreis für die Bäume. Die Einnahmen und Spenden, die darüber hinaus zusammenkommen, werden zu einhundert Prozent weitergegeben“, so Peter Lips.

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Aktuell unterstützt die Spendengruppe den Bau eines Spielplatzes an einer Schule in Ghana. Vor Ort wird das Projekt von Walburga „Wally“ Kiel aus Rothemühle geleitet, die noch im November in Ghana war und die ordnungsgemäße Verwendung der bisherigen Spendengelder kontrolliert hat. „Nach dem Motto ´Weihnachtsbaum kaufen und Gutes tun` freut sich die Spendengruppe Heid über zahlreiche Besucher“, so Lips. Na dann, also hin. Weihnachtsbaum schlagen, aufstellen, schmücken und ein Licht in die Welt schicken.