Attendorn. Seit rund zwei Monaten müssen Autofahrer an der Baustelle am Hagebau in Attendorn Geduld aufbringen. Ein Verkehrschaos ist aber ausgeblieben.

Michael Koch, Leiter des Attendorner Tiefbauamtes, hatte große Sorgen, dass die Baustelle am Knotenpunkt Südumgehung/Heldener Straße (L 697) ein Verkehrschaos auslösen würde. „Zum Glück läuft der Verkehr aber weitgehend geräuschfrei über die Bühne. Unsere Befürchtungen, dass es zu großen Rückstaus während der Stoßzeiten kommt, haben sich bislang nicht bewahrheitet.“

Seit etwa zwei Monaten ist die Heldener Straße auf Höhe des Hagenbaumarktes eine Baustelle, weil die Stadt unterhalb der Landstraße sowie unterhalb des Waldenburger Weges zwei neue Bauwerke für den Regenüberlauf errichten lässt. Hintergrund ist, dass der alte Regenüberlauf zum einen den heutigen technischen Ansprüchen nicht mehr gerecht wird und zum anderen die Stadt auch aus Umweltschutzgründen handeln musste. Denn gerade bei Starkregen-Ereignissen laufe der alte Kanal gerne mal voll und leite auch Abwasser über einen Entlastungskanal in die nahe gelegene Bigge, erklären die Experten aus dem Rathaus.

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Seit einigen Wochen ist die Heldener Straße aus diesem Grunde nur einspurig befahrbar und eine Ampelanlage regelt den Verkehr. Die Sorgen waren groß, dass es zu gefährlichen Rückstaus auf die Südumgehung kommen könnte, wenn die Ampel für all diejenigen Autofahrer, die von Südumgehung kommend auf L 697 in Richtung Helden abbiegen, auf Rot springt – vor allem das zu den Hauptverkehrszeiten.

Überörtlicher Verkehr weicht aus

Dass dieses gefürchtete Szenario bislang nicht eingetreten ist, bestätigt auch Ralf Cordes, Betriebsleiter des Hagebaumarktes, auf Nachfrage dieser Redaktion: „Ich selbst komme die Heldener Straße regelmäßig heruntergefahren und stehe kaum mal im Stau“, macht sich Cordes mit zweimonatiger Baustellen-Erfahrung keine großen Sorgen um den Verkehrsfluss direkt vor seiner Nase.

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Michael Koch kann nur mutmaßen, warum der Verkehr besser als erwartet fließt. Ein Grund sei aber sicherlich, dass der überörtliche Verkehr die Baustelle großräumig umfahre und ortskundige Bürger zum Beispiel aus dem Repetal den Weg über Dünschede und Heggen nach Attendorn nehmen würden.

Die schlimmsten Befürchtungen, dass die Großbaustelle am Hagebau in Attendorn ein Verkehrschaos verursachen könnte, bleiben bislang aus.
Die schlimmsten Befürchtungen, dass die Großbaustelle am Hagebau in Attendorn ein Verkehrschaos verursachen könnte, bleiben bislang aus. © Flemming Krause

Einen zweiten, nahe liegenden Grund nennt Ralf Cordes: Durch die Corona-Pandemie würden viele Arbeitnehmer gerade aus der Industrie im Home-Office sitzen – eine Entlastung für die Straßen und sicherlich auch für die vielbefahrenen Südumgehung in Attendorn. Den Hagebaumarkt selbst erreichen die Kunden über eine provisorische Zufahrt direkt hinter der Brücke und der Ampel, weil die eigentliche Zufahrt über den zurzeit gesperrten Waldenburger Weg führt.

Frequenz geht spürbar zurück

Doch seit die Baustelle eingerichtet ist, blieben viele Kunden fern, bekräftigt Cordes und erklärt: „Mit dem Gongschlag, als die Ampelanlage eingerichtet wurde, ging die Kundenfrequenz bei uns spürbar zurück.“ Offensichtlich mieden viele Leute die Baustelle und kämen somit auch nicht mehr zum Hagebau – obwohl die Filiale für Baustoffe problemlos über die provisorisch angelegte Zufahrt erreichbar sei. Mit ausbleibenden Kunden aufgrund der Baustelle habe auch die Aral-Tankstelle zu kämpfen, erklärt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage dieser Redaktion.