Attendorn. Die L 697 und der Waldenburger Weg werden ab Herbst auf Höhe des Hagebaus in Attendorn gesperrt. Autofahrer werden auf eine harte Probe gestellt:

Die beiden Maßnahmen aus dem diesjährigen Tiefbauprogramm klingen unspektakulär, sind aber notwendig: Als Ersatz für ein altes Regenüberlaufbecken am Wassertor, das den technischen Anforderungen nicht mehr entspricht und daher keine wasserrechtliche Betriebserlaubnis mehr erhält, sollen der Regenüberlauf an der nahe gelegenen Heldener Straße (L 697) erneuert und unterhalb des Waldenburger Weges auf Höhe des Hagebaumarktes ein neues Regenüberlaufbecken gebaut werden. Dadurch soll künftig verhindert werden, dass bei starkem Regen zu viel Abwasser in die Bigge und nicht, wie eigentlich vorgesehen, zur Kläranlage fließt.

Was jedoch während der Baumaßnahmen ab Herbst dieses Jahres droht, ist ein Verkehrskollaps am Knotenpunkt zwischen Südumgehung, Heldener Straße und Wassertor – also im unmittelbaren Umfeld der Kreuzung am Hagebaumarkt. Die Erneuerung des Regenüberlaufs unterhalb der L 697/Heldener Straße (Kosten: rund 480.000 Euro) wird mit einer halbseitigen Sperrung der Landstraße samt Ampelschaltung einhergehen. „Das geht leider nicht anders, wir brauchen einfach Platz zum Bauen“, erläutert Tiefbauamtsleiter Michael Koch.

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Er befürchtet, gerade zu den Hauptverkehrszeiten, „irrsinnig lange Wartezeiten für die Autofahrer, die aus Richtung Helden kommen“. Denn die Ampel muss für diejenigen Autofahrer, die von der Südumgehung auf die Heldener Straße abbiegen, schnell auf Grün springen, um Rückstaus auf die Südumgehung zu verhindern. Wer aus Helden kommt und den Berufsverkehr voll „erwischt“, der wird sich auf lange Rot-Phasen einstellen müssen.

Baustraße führt über Spielplatz

„Das wird nicht zur Begeisterung führen“, befürchtet daher auch der SPD-Stadtverordnete Jürgen Tischbiereck. Übrigens auch mit Blick auf die zweite Baumaßnahme, also den Neubau eines Regenüberlaufbeckens am Waldenburger Weg (Kosten: rund 400.000 Euro). Auch hier ist bereits klar: Die Straße, die bekanntlich hoch zur Waldenburger Bucht und zum dortigen Campingplatz führt, wird komplett gesperrt. Für Anwohner wie Besucher eine Belastungsprobe.

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Denn die Stadt sieht keine andere Möglichkeit, als eine provisorische Baustraße (Kosten: rund 30.000 Euro) vom Sündersweg hin zur Landstraße zu errichten – und zwar als Einbahnstraße, um möglichen Gegenverkehr auf der schmalen Straße zu verhindern. Diese provisorisch Baustraße, die mit einer Asphaltdecke überzogen und nach dem Bau zurückgebaut werden soll, führt unter anderem über einen kleinen Spielplatz. Dieser soll während der Baumaßnahme außer Betrieb genommen, später aber wieder errichtet werden.

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Wer hingegen von der Landstraße kommt und zur Waldenburger Bucht möchte, soll über die Sassestraße fahren. Die Maßnahme sei laut Stadt bereits mit dem Landesbetrieb Straßen NRW sowie der Kreispolizeibehörde abgestimmt.

Mit Anliegern wird noch gesprochen

Ob das alles so reibungslos klappt? Eric Pfeiffer (SPD) hat Bedenken – gerade mit Blick auf den steilen Sündersweg: „Das erste Stück ist so steil, da hast du mit dem Wohnwagen keine Chance.“ Michael Koch hält dagegen: Sehr wohl, allerdings nur im ersten Gang.

Ungeklärt ist auch noch, wie Kunden während der Vollsperrung des Waldenburger Weges zum Hagebaumarkt kommen sollen. Die Einfahrt liegt genau hier. Eine mögliche Lösung: Über eine alte Einfahrt auf das Grundstück, die unmittelbar hinter der Brücke liegt. Gespräche mit dem Baumarkt hat die Stadt allerdings noch nicht geführt. Sprechen will sie auch noch mit dem Tankstellenbetreiber und allen betroffenen Anliegern. Klar ist schon jetzt: Auf Anlieger und Autofahrer, die etwa zur Waldenburger Bucht möchten, wartet eine Geduldsprobe.