Kreis Olpe. Das vorweihnachtliche Geschäft im Einzelhandel im Kreis Olpe ist vorbei. Die Bilanz fällt eher mäßig aus: „Es hätte schlimmer kommen können.“
Die besinnlichen Tage sind vorbei und damit auch das Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel. Wie ist es gelaufen? Haben die Menschen im Kreis Olpe fleißig Geschenke vor Ort gekauft? „Man muss zufrieden sein“, sagt Jörg Sondermann, Inhaber des Spielwarengeschäftes in Olpe und fügt mit Blick auf den Lockdown im vergangenen Jahr hinzu: „Es hätte schlimmer kommen können.“
Jörg Sondermann hat Zeit zu telefonieren. „Leider“, betont er. Denn wirklich viel los ist am Montag nach den Weihnachtstagen (noch) nicht. So ganz hat er die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben. Immerhin schenken die Menschen an den Tagen auch gern Geld, das wiederum im Einzelhandel ausgegeben wird. Vielleicht für das ein oder andere Geschenk, das man sich selbst machen möchte. „Das hoffe ich zumindest“, sagt Jörg Sondermann. „Im Prinzip sind die Zahlen wie letztes Jahr. Und da hatten wir den Lockdown.“ Zwar seien viele Menschen in diesem Jahr bereits im November unterwegs gewesen, um Geschenke zu kaufen, der Dezember sei aber verhältnismäßig ruhig gewesen.
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Die durch Corona bedingten Einschränkungen haben dazu beigetragen, dass die Kundenfrequenz geringer war. Das teilt Peter Enders, Senior-Chef der Maiworm-Gruppe, mit. Viele Menschen hätten sich gescheut, in die Städte zu fahren. Positiv sei aber aufgefallen, dass einige Kunden größere Einkäufe geplant hätten und gleich ein vollständiges Outfit gekauft hätten. Allerdings seien die normalerweise hohen Zahlen im Dezember (bisher) nicht erreicht werden konnten. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr seien gewöhnlich aber auch stark. „Man muss also abwarten, wie sich das noch entwickelt“, sagt Peter Enders. Die 2G-Kontrollen seien nicht belastend gewesen. Mit Hilfe der CovPassCheck-App sei es einfach gewesen, die Nachweise zu kontrollieren. Und viele der älteren Bürgern (die häufig kein Smartphone nutzen) hätten sich mit der in der Apotheke erhältlichen Immunkarte (siehe Infobox) ausgestattet.
Bewusster einkaufen
Dass die 2G-Regel nicht für große Probleme und Veränderungen im Kaufverhalten gesorgt hat, bestätigt auch Markus Meyer, Geschäftsführer von „Meyer Bett Bad Wäsche“ in Lennestadt, auf Nachfrage der Redaktion. „Die Menschen waren wirklich verständnisvoll und vorsichtig“, sagt Markus Meyer. Insgesamt sei man mit dem Weihnachtsgeschäft durchaus zufrieden. „Ich habe eigentlich keine Einschränkung bei der Nachfrage bemerkt“, bilanziert der Geschäftsführer die vergangenen anderthalb Monate. Auch die Schwierigkeiten aufgrund der Lieferengpässe habe man gut abfangen können. Beklagen könnte man sich immer, sagt Markus Meyer und schmunzelt: „Natürlich kann es immer besser laufen, aber wir sind echt sehr zufrieden.“
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Allerdings verspürt auch der Geschäftsführer seit der Pandemie eine Veränderung im Kaufverhalten: „Man merkt einfach, dass die Menschen bewusster einkaufen gehen. Nachhaltigkeit und die Herkunft der Ware sind immer wieder ein großes Thema.“ Der Wunsch nach hochwertiger Ware sowie nach Qualität sei in den vergangenen knapp zwei Jahren deutlich stärker geworden. „Die Menschen erwarten sich mittlerweile einfach mehr von ihrem Einkauf“ Auch der Service und die Beratung spielen demnach eine wichtige Rolle.
Von einem konstanten Weihnachtsgeschäft berichtet auch Ulrike Horenkamp von der Attendorner Senfmühle: „Es war nicht besser, aber auch nicht schlechter als letztes Jahr“, blickt sie zurück. Wie üblich waren die Feinkostartikel die beliebtsten Geschenkideen.