Attendorn. Einzelhändler müssen coronabedingt an der Eingangstür eine 2G-Kontrolle vornehmen. Die Attendorner Händler haben sich jetzt zusammengetan.

Für den kleinen Einzelhändler ist die vorgeschriebene 2G-Kontrolle am Eingang ein enormer Aufwand. So müssen Geschäftsinhaber wie Andrea Blüm von der Lederwaren-Kiste in Attendorn jeden Kunden an der Tür kontrollieren. Das kostet Zeit und Nerven. Hintergrund ist bekanntlich die neue Corona-Schutzverordnung, die besagt, dass ungeimpften Personen der Zutritt in den Handel größtenteils verwehrt bleibt. Um die Händler und Gastronomen in der Hansestadt bei dieser Kontrolle zu entlasten, sind seit Freitagmorgen grüne Bändchen mit der Aufschrift „Einkaufen in Attendorn“ im Umlauf. Dieses Armband am Handgelenk gilt als Nachweis, dass man geimpft bzw. genesen ist.

Ein Beispiel: Beim Weihnachtsgeschenk-Bummel am Samstag muss der Kunde nur noch beim Betreten des ersten Geschäftes den Impf- bzw. Genesen-Nachweis vorzeigen (und den Personalausweis), bekommt dann vom Ladeninhaber oder dessen Mitarbeiter das grüne Bändchen ausgehändigt und kann im weiteren Tagesverlauf in den anderen Geschäften frei stöbern, ohne jedes Mal am Eingang das Handy mit CovPass-App und den Personalausweis rauszuholen. Wichtig: Auf dem Bändchen steht immer das aktuelle Datum und verliert dadurch nach einem Tag seine Gültigkeit. Die Aktion, die es so oder so ähnlich auch schon in größeren Städten und Einkaufszentren gibt, haben Werbegemeinschaft und Stadt gemeinsam an der Start gebracht.

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„Die Kontrolle am Eingang hält immer wieder auf, deshalb ist diese Bändchen-Lösung für uns sehr hilfreich. Und auch die Kunden ziehen mit“, freut sich Andrea Blüm, die unter anderem Taschen, Gürtel und Rucksäcke aus Leder an der Niedersten Straße in Attendorn verkauft. Sie hat am Freitag 60 solcher Bändchen, die von Mitarbeitern der Stadtverwaltung verteilt werden, erhalten. „Hoffentlich reicht das für die ersten zwei Tage aus.“

Nachschub ist schon bestellt

Weil offenbar viele Händler und Gastronomen mitmachen, hat Kristin Meyer, Leiterin Stadtteilmanagement im Rathaus, schon Nachschub geordert. Zu den am Freitag verteilten 3000 Bändchen kommen Anfang kommender Woche 5000 weitere dazu. Diese Bändchen erleichtern am Ende auch dem Ordnungsamt die Arbeit, denn die städtischen Mitarbeiter sind für die Kontrolle der 2G-Einhaltung im Einzelhandel zuständig. So darf auch die Stadtwacht, also das städtische Personal, das regelmäßig auf den Straßen der Hansestadt unterwegs ist, diese Bändchen nach vorheriger Kontrolle aushändigen.

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„Wir wollen nicht nur die Händler entlasten, sondern auch die Kunden, die einen entspannten Einkaufsbummel in unserer Stadt machen wollen“, erklärt Meyer im Gespräch mit dieser Redaktion. „Dieses Armband gibt allen einen Tag absolute Sicherheit.“

Neue Coronaschutzverordnung gilt seit 9. Dezember

Seit dem 9. Dezember gilt die neue Coronaschutzverordnung NRW, die unter anderem auch die Ausweitung der 2G-Regel auf den Einzelhandel regelt.

Ausgenommen davon sind Geschäftes des täglichen Bedarfs, also zum Beispiel Apotheken, Reformhäuser, Getränkemärkte und Lebensmittelgeschäfte.

Voll des Lobes ist auch Christian Springob, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, der die Bändchen-Lösung als „große Entlastung“ bezeichnet. „Es ist nicht ohne, was unseren Händlern abverlangt wird, wenn sie jede Person am Eingang kontrollieren müssen“, betont der Apotheker und schließt einen ausdrücklichen Wunsch an: Um es seinen Kollegen noch einfacher zu machen, mögen die Kunden doch bitte ihren 2G-Nachweis in digitaler Form (idealerweise mit der CovPass-App) mitbringen, denn: „Die Kontrolle der Impfbücher ist für uns ein Unding, zumal viele Fälschungen im Umlauf sind.“ Die vom RKI herausgegebene CovPassCheck-App mache es dem Händler dann noch ein bisschen einfach, die 2G-Kontrolle vorzunehmen. Genauso wie ab sofort die grünen Bändchen am Handgelenk der Kunden.