Olpe. Seit Mittwoch herrscht eine verschärfte Kontrollpflicht der 2G-Regel im Einzelhandel. Wie das in der Stadt Olpe wohl umgesetzt wird?

Eine Frau steht im Eingang. An einem Tisch direkt hinter der Schiebetür. Die Schutzmaske verdeckt ihr Lächeln. Ihr Blick ist auf das Smartphone der Kundin gerichtet. „Und das Geburtsdatum, bitte“, sagt die Verkäuferin, nachdem sie den Impfnachweis mit der CovPassCheck-App gescannt hat. Noch ein prüfender Blick in die Augen, dann darf die Kundin die Fashion Area in Olpe betreten. „Wenn jemand dann anfängt zu stottern, würde ich noch nach dem Personalausweis fragen“, erklärt die Verkäuferin.

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Seit Samstag haben nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt im Einzelhandel. Geschäfte des täglichen Bedarfs sind ausgenommen. Darunter Supermärkte, Apotheken, Drogerien. Auch beim Optiker ist kein 2G-Nachweis nötig. Kontrollieren müssen die Geschäfte selbst. Bis Dienstag reichten Stichproben – nun herrscht eine verschärfte Kontrollpflicht. „Sobald jemand reinkommt, gehe ich zur Tür“, erzählt die Verkäuferin der Fashion Area. „Die App ist ein gutes Hilfsmittel. Weil die kann auch Fälschungen erkennen, was wir Verkäufer nicht könnten.“

Suche nach Geschenken

Barbara Kraft befürwortet die 2G-Regel im Einzelhandel.
Barbara Kraft befürwortet die 2G-Regel im Einzelhandel. © Verena Hallermann

Es ist recht wenig los in den Einkaufstraßen von Olpe. Mittwochs ist immer Bauernmarkt. Wie üblich stehen Händler auf dem Kurkölner Platz, bieten Fleisch, Eier oder Backwaren an. Ein paar Menschen stehen an den Verkaufswagen. Manche tragen Maske, andere nicht. Manche laufen zügig vorbei, haben es eilig. Andere bleiben vor den Schaufenstern stehen. Sie schauen nach neuen Klamotten. Vielleicht ist auch das ein oder andere Geschenk dabei. „Wirklich störend finde ich es nicht“, sagt Petra aus Olpe mit Blick auf die etlichen 2G-Schildern, die die Einzelhändler häufig auf die Fensterscheiben geklebt haben. „Sonst würde ich ja nicht shoppen gehen. Und ändern kann ich es eh nicht.“

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In dem Modeladen „Trag’s mit Fassung“ ist es ruhig. Eine junge Verkäuferin fragt nach dem Impfnachweis. Und zwar sofort, kaum hat der Kunde das Geschäft betreten. Den QR-Code auf dem Smartphone scannt sie mit der Check-App. „Und einmal noch den Personalausweis, bitte“, sagt sie. Der Name wird abgeglichen. Das muss alles seine Ordnung haben, erklärt sie freundlich. „Die Leute reagieren verständnisvoll“, berichtet sie. „Die meisten kommen schon vorbereitet rein, halten alles zum Vorzeigen parat.“ Die 2G-Kontrolle ist kein Problem, dauert ja auch nur ein paar Sekunden. Dennoch: Die Stimmung ist leicht gedrückt. „Es ist halt echt weniger los“, sagt Inhaberin Melanie Allebrod. „Das ist mit den Jahren vor Corona im Weihnachtsgeschäft nicht zu vergleichen.“

Verständnis und Skepsis

Vor „Der Laden“ hängt ein Schild an einem kleinen Tisch. „Bitte warten“, steht dort geschrieben. „Wir prüfen kurz euren 2G Status.“ Kontrolle noch bevor der Kunde eintritt. Es dauert nicht lange, bis eine Verkäuferin die Tür öffnet. Sie fragt, ob sie helfen könne. Beschwerden gebe es keine, die Leute zeigten sich kooperativ und verständnisvoll. So wie Barbara Kraft aus Olpe, die heute ein paar Erledigungen in der Stadt hat. „Endlich wird mal durchgegriffen“, sagt sie in Bezug auf die 2G-Regel im Einzelhandel. „Bisher war das einfach zu lasch. Sieht man ja an den Infektionszahlen.“

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Andere sind da etwas skeptischer. So wie Sarah aus Reichshof. Sie findet es in Ordnung, dass kontrolliert werde. Aber, ob es richtig ist, Geimpften und Genesenen Zutritt zu verschaffen statt Getesteten, das bezweifelt sie. „Ich fühle mich dadurch nicht wirklich sicherer“, sagt sie.