Kreis Olpe. Die Infektionszahlen steigen auch im Kreis Olpe wieder an. Die Diskussion um strengere Regeln für Kulturveranstaltungen nimmt Fahrt auf.

Die Zahl der Corona-Ansteckungen geht wieder nach oben. Langsam, aber spürbar. Durch eine NRW-Regelung ist auch der Kreis Olpe am Montag in der Inzidenzstufe 1 angekommen. Bei vielen Kulturtreibenden wächst die Sorge vor verschärften Regeln.

In Attendorn ist davon am Sonntag wenig zu spüren. 250 Zuschauer lauschen – natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften – der Herbert Grönemeyer Tribute Band „Die Ö-Band“. Bei dem nachgeholten Kultursommer-Konzert, das aufgrund des Hochwassers verschoben werden musste, wollen die Fans auch nach über zwei Stunden nicht nach Hause. Zu groß war die Lust auf diese Open-Air-Veranstaltung auf dem Kinovorplatz. „Hinterher ist eine Gruppe von Grönemeyer-Fans zu mir gekommen. Sie waren vor dem Konzert skeptisch gewesen. Danach waren sie restlos begeistert“, berichtet Attendorns Kulturamtsleiter Frank Burghaus. Nur wie geht es weiter?

Olpe Aktiv bleibt optimistisch

Das nächste größere Konzert steht am Mittwoch in Olpe an. Trotz steigender Inzidenz bleibt der Stadtmarketingverein „Olpe Aktiv“ optimistisch, was das Picknick-Konzert und die weiteren bevorstehenden Veranstaltungen betrifft. „Wir haben unser Kulturprogramm vorausschauend und coronakonform geplant, Unsicherheiten bezüglich der Durchführung der Veranstaltungen bestehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht“, sagt Silke Niederschlag, stellvertretende Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Olpe.

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„Selbst wenn wir in Kürze die Vorgaben der Stufe 2 zu berücksichtigen hätten, sind Konzertveranstaltungen und Theateraufführungen mit bis zu 500 Personen mit Sitzordnung nach Schachbrettmuster möglich. Wir haben in der Stadthalle unter Einhaltung dieser Regularien ausreichend Platz für 400 Zuschauer.“ Auf eben diese Teilnehmerzahl seien die Picknickkonzerte im Stadtpark begrenzt. Sollte es regnen, könne die Veranstaltung problemlos und unter Einhaltung der Corona-Schutzverordnung in der Stadthalle durchgeführt werden.

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Auch wenn es sich bei den Open-Air-Konzerten um kostenlose Veranstaltungen handele, werde bei der Einlasskontrolle kontrolliert, ob eine Eintrittskarte vorliege und der Gast geimpft, genesen oder negativ getestet sei.

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Falls sich die Lage weiter zuspitzen und der Kreis oder das Land in die Inzidenzstufe 3 rutschen sollte, ist der Kulturbetrieb nicht automatisch lahmgelegt. „Selbst dann können in der Stadthalle noch 250 Personen mit Test und Sitzordnung Platz nehmen“, so Niederschlag. Das sei auch wichtig im Hinblick auf die Planungen des Olper Kulturprogramms, das am 20. August mit „Musicals in Concert“ startet. Angesichts der Impfquote im Kreis Olpe und der Tatsache, dass die Besucher der Theaterveranstaltungen erfahrungsgemäß eher der älteren Generation angehören, könne davon ausgegangen werden, dass viele Gäste bereits eines der drei „G“s erfüllen werden. Niederschlag vermeidet den Begriff „Impfpflicht“, aber: „Für den Kulturbetrieb, aber auch für viele andere Dinge des täglichen Lebens wäre eine weiter steigende Impfquote wünschenswert.“

Stadthalle wieder hochziehen

Am Mittwoch endet in Attendorn der beliebte und auch in diesem Jahr erfolgreiche Kultursommer, dann ist erst mal Kultur-Pause. Bis zum Herbst. „Wir hoffen, dass wir dann unsere Stadthalle wieder hochziehen können“, sagt Kulturamtsleiter Frank Burghaus mit Blick auf die Indoor-Veranstaltungen, die in diesem Jahr noch geplant sind. So kommen beispielsweise die Bläck Föös in die Stadthalle.

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Die Stadt hat ein Hygienekonzept erarbeitet, das sichere Events zulässt – etwa durch Bestuhlungen auf Abstand. „Das Wichtigste ist und bleibt, dass sich die Zuschauer sicher fühlen bei uns. Der Schutz vor einer Infektion steht an erster Stelle“, sagt Burghaus. Er wirbt gar dafür, dass – bei steigenden Zahlen – nur noch Geimpfte in die Stadthalle kommen dürfen. „So lange sich Ungeimpfte in Kulturevents reintesten dürfen, so lange werden sich diese Menschen auch nicht impfen lassen. Ich bin ein absoluter Impfbefürworter und kann mir eine solche Regelung gut vorstellen“, betont der Kulturamtsleiter. Ausnahmen müsse man jedoch bei Personen machen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen dürfen. Über diese Idee von Burghaus werde man im Rathaus in nächster Zeit sprechen.

Die Entwicklung im Auge

Sprechen über die Situation, und zwar Anfang August, will auch das Vorstandsteam der Kulturgemeinde Hundem-Lenne. „Wir haben die Entwicklung im Auge, aber uns noch nicht konkret damit befasst“, so Geschäftsführer Jürgen Kalitzki. „Bisher waren wir guter Dinge, dass wir in die neue Theatersaison durchstarten können.“ Diese beginnt am 17. September mit dem Schauspiel Don Quijote im PZ in Meggen. Die Lennestädter Theatermacher hoffen, dass es klappt. Wenn nicht, bzw. wenn es wieder Auflagen geben wird, könne man auf das fertige Hygienekonzept zurückgreifen, dass dann an die Situation angepasst werden müsse.