Kreis Olpe. Nach den Corona-Fällen bei geimpften Altenheim-Bewohnern reagiert der Kreis Olpe: Künftig werden alle positiven Proben auf Mutationen untersucht.

Positive Testergebnisse bei eigentlich schon geimpften Bewohnern eines Altenheims und die ersten Nachweise der deutlich ansteckenderen Mutation B.1.1.7 bei Proben aus dem Kreis Olpe – die Woche begann mit schlechten Corona-Nachrichten. Die Kreisverwaltung zieht daraus nun Konsequenzen: „Das Labor wird bei allen positiven Proben anschließend einen Varianten-PCR-Test durchführen“, kündigte der zuständige Fachbereichsleiter Michael Färber in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Kreisentwicklung am Mittwochabend an. Damit sollen alle neuen Corona-Fälle daraufhin überprüft werden, ob eine Mutation des Virus vorliegt. „Wenn wir an Tag X ein positives Ergebnis erhalten, erfahren wir einen Tag später, ob es eine Mutation ist.“

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Bisher hatten solche Untersuchungen nicht standardmäßig stattgefunden. Die ersten vier B.1.1.7-Nachweise, die am Montag bekannt wurden, hatte das Labor von sich aus veranlasst. Bei einer Sequenzierung zweier weiterer Proben hatte zuletzt auch das Krankenhaus Olpe die Mutation entdeckt. „Dass wir die Mutation im Kreis Olpe haben, kam nicht überraschend“, ordnete Michael Färber die Ergebnisse ein. Indem der Variantentest nun bei allen positiven Proben durchgeführt wird, kann ermittelt werden, wie weit sie sich bereits ausgebreitet hat.

Auch Proben aus Altenheim werden geprüft

Liegt die zuerst in Großbritannien entdeckte Corona-Variante vor, können die Kontaktpersonen von Infizierten ihre Quarantäne nicht mehr durch einen negativen Test nach zehn Tagen beenden, sondern müssen ohne Ausnahme 14 Tage lang isoliert bleiben. Weitere Folgen drohen bislang nicht. „Aber wir leben in schnelllebigen Zeiten“, will Michael Färber weitere Einschränkungen durch die Bundes- oder Landesregierung nicht ausschließen.

Auf die Mutation untersucht werden sollen auch die positiven Proben aus dem Altenheim der Bremmschen Stiftung in Silberg. Dort hätten zwischen der zweiten Impfung und den positiven Testergebnissen ein bis zehn Tage gelegen, erklärte Färber. Daher könne zum einen nicht gesagt werden, ob sich der volle Impfschutz schon ausbilden konnte. Zum anderen sei nicht ausgeschlossen, dass auch Geimpfte positiv auf das Virus getestet werden und damit womöglich auch infektiös sein können. „Aber die Krankheitsverläufe sind nicht so schwer.“

Insgesamt gibt es in den Altenheimen im Kreis Olpe derzeit jeweils sieben infizierte Bewohner und Beschäftigte. „Auch in Silberg ist das Infektionsgeschehen inzwischen deutlich zurückgegangen.“