Kreis Olpe. Zahlreiche Corona-Infektionen im Martinus-Hospital und einem Altenheim in Elspe meldete der Kreis vor zwei Wochen. Wie ist die Situation heute?

Die Corona-Stuation bei der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS) in ihren Krankenhäusern in Olpe und Lennestadt hat sich nach den Worten von Pressesprecherin Sarah Victoria Scholz-Klapp wieder entspannt, nachdem der Kreis Olpe am 21. Dezember über vermehrte Infektionen vor allem im Olper Martinus-Hospital informiert hatte. Gleiches gilt für das St.-Franziskus-Haus der Caritas in Elspe, aus dem 35 Infizierte gemeldet worden waren.

Auf Anfrage unserer Redaktion teilte KHS-Pressesprecherin Scholz-Klapp unter anderem mit: "Wir haben derzeit sechs Mitarbeiter, von insgesamt mehr als 1700, die an Covid-19 erkrankt sind, sowie acht, die sich in Quarantäne befinden. Ob sich diese wenigen Mitarbeiter im Haus oder im privaten Umfeld infiziert haben, ist unklar, denn auch unsere Mitarbeiter sind natürlich Teil der Gesellschaft und leben in einem gewissen Risiko, sich zu infizieren – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen auch im privaten Umfeld." Scholz-Klapp verweist angesichts der niedrigen Zahlen darauf, dass es in keinem der KHS-Häuser personelle Engpässe gegeben habe und auch nicht gebe.

Impfbereitschaft über 60 Prozent

Die Impfbereitschaft der KHS-Mitarbeiter liege derzeit bei über 60 Prozent. Täglich würden sich weitere Mitarbeiter für eine Impfung entscheiden. Die Zahl der aktuell infizierten Patienten liege bei 35 im Martinus-Hospital und bei drei im Josefs-Krankenhaus. Diese Zahlen seien aber nur Momentaufnahmen.

Der Höchststand an Infizierten unter den KHS-Mitarbeitern habe bei 20 gelegen. Scholz-Klapp: "Entdeckt wurden die Infektionen im Rahmen der Testungen, die wir nach wie vor durchführen, da wir es häufig mit symptomfreien Verläufen zu tun hatten, die ohne Test gar nicht identifiziert worden wären." Aktuelle Situation: "Wie bereits seit Monaten testen wir alle Patienten bei der Aufnahme und danach alle fünf Tage erneut. Die Unterbringung erfolgt in Ein- oder maximal Zweibettzimmern, das Besuchsrecht ist stark eingeschränkt." Über die Besuche entscheide im Einzelfall der behandelnde Arzt. Der Besucherandrang sei derzeit sehr gering.

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Der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern sei strikt geregelt: "Alle Mitarbeiter werden ebenfalls alle fünf Tage getestet. Gemeinsame Pausen sind nicht zulässig, das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend." Darüber hinaus gebe es ein eigenständiges Symptom-Monitoring: "Treten Symptome auf, wird sofort getestet."

Auf die Frage, ob auch die KHS-Krankenhäuser falsch-positive Tests festgestellt habe, antwortete Scholz-Klapp: "Das ist in Einzelfällen auch bei uns aufgetreten." Ursache dafür könnten nicht korrekte Abnahmen des Abstriches sein. "Oft spielt auch der Zeitpunkt der Abnahme eine Rolle. Der Abstrich liefert ja nur eine Momentaufnahme, und je nach Zeitpunkt der Infektion ist mehr oder weniger Viruslast im Rachenraum enthalten. Wir testen aber bei positivem Ergebnis im Antigentest grundsätzlich noch ein zweites Mal über den PCR-Test nach. Insofern dürfen wir davon ausgehen, dass wir korrekte Ergebnisse haben."

Besuchsverbot im Franziskushaus aufgehoben

Zum aktuellen Impfgeschehen an den KHS-Krankenhäusern teilte Scholz-Klapp mit, dass man innerhalb von zwei Wochen ein "eigenes Impfzentrum" errichtet habe: "Krankenhäuser dürfen ihre Mitarbeiter selbst impfen. Bislang warten wir allerdings auf den Impfstoff, der uns noch nicht zugeteilt wurde."

Caritas-Pressesprecherin Karina Reimann teilte auf Anfrage mit, dass das Besuchsverbot im St.-Franziskus-Seniorenhaus mittlerweile aufgehoben worden sei. Der Kreis hatte am 21. Dezember vermeldet, dass im Franziskushaus 35 Bewohner und Beschäftigte als infiziert gelten würden, was das Besuchsverbot ausgelöst hatte. Im gesamten Caritasverband Olpe, so Reimann, „haben wir aktuell, Stand 4. Januar, sechs positiv getestete Kunden und vier positiv getestete Mitarbeiter. Im St.-Franziskus-Haus sind es nur noch ein Bewohner und ein Mitarbeiter."

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Von einem personellen Engpass könne nicht gesprochen werden, angesichts des Verhältnisses von rund 1600 Mitarbeitern zu vier nachgewiesenen Infizierten.

In der Helios-Klinik in Attendorn ist die Situation weiterhin undramatisch: Stand Montag, 4. Januar, werden acht Corona-Patienten behandelt (keiner beatmet), zudem befinden sich 13 Mitarbeiter in häuslicher Quarantäne.