Herdecke. . Gerade hatte der Lkw noch gestanden und Fußgänger passieren lassen, dann fuhr er los und riss eine 63-jährige Herdeckerin mit sich. Auf dem Zebrastreifen vor dem Mühlencenter in Herdecke hat sich am frühen Freitagabend ein schrecklicher Unfall ereignet.

Eine 63-jährige Herdeckerin ist am frühen Freitagabend auf dem Zebrastreifen zwischen Café Kornspeicher und Mühlencenter von einem Lkw erfasst und auf der Stelle getötet worden. Die Einsatzkräfte sperrten die Unfallstelle weiträumig ab – um den Verkehr abzuleiten, und um Schaulustige auf Abstand zu halten.

Der Lkw-Fahrer hatte auf seiner Fahrt vom Quartier Ruhraue her zum Kreisel vor dem Zweibrücker Hof zunächst an dem Zebrastreifen gehalten und wohl Fußgänger passieren lassen. „Dann ist er losgefahren, weil er die 63-Jährige vermutlich nicht gesehen hat“, so Polizeihauptkommissar Wolfgang Sahmel, der Einsatzleiter.

Die Zugmaschine hat die Frau erfasst und rund 20 Meter mit sich geschleift. Vier unmittelbare Augenzeugen des tragischen Geschehens wurden im benachbarten Café Wenning von drei Notfallseelsorgern betreut. Auch der Fahrer, ein 42-jähriger Herdecker, stand unter Schock und musste behandelt werden.

Tasche und Blumen auf der Straße

Absperrbänder hielten Autos und Passanten fern. „War es eine Frau?“, fragt Kasumi Jeton. Er ist unmittelbar nach dem Unfall gekommen und hat noch eine Einkaufstasche und Blumen gesehen, die erst auf der Straße lagen und wohl dem Opfer gehört haben. Kinder stehen neben ihm hinter der Absperrung. Was sie sehen können, sind zum Glück nur die Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr und die Rückseite des Aufliegers. Noch ist die 63-Jährige nicht geborgen. Und deshalb ist auch das Parkdeck des Mühlencenters an der Ecke zur Einmündung Hauptstraße hin gesperrt. Anfangs gab es auch hier Beobachter.

Der Haupteingang gleich am Zebrastreifen und der Eingang auf halber Länge des Mühlencenters sind gesperrt. „Da können Sie nicht raus!“, ruft eine Verkäuferin den Kunden zu, die wie gewohnt zu den beiden Ausgängen streben. In der Caféecke am Haupteingang sitzen an zwei Tischen zwei Frauen und unterhalten sich, wie sie nun bei der gesperrten Stadt mit dem Bus nach Hause kommen. Wie durch eine Panoramascheibe könnte ihr Blick auf die lange Seite des Aufliegers gehen. Ein stehender Lastwagen eben, der von dieser Seite nicht ahnen lässt, was sich auf der Fahrerseite Schreckliches ereignet hat.

Die Bergung des Opfers muss vorbereitet und dabei auch für neugierige Blicke verdeckt werden. Die Polizei muss Spuren aufnehmen. Über Stunden führt der Verkehr weit an dem Schreckensort vorbei.