Wetter. .

Vollgepumpt mit Alkohol und Medikamenten, klaute ein 41-jähriger Wetteraner in ortsansässigen Geschäften alles, was ihm in den Sinn kam. Und ließ seine Wut auf die Polizei an einem Streifenwagen aus. Jetzt musste er sich wegen Diebstahls und Sachbeschädigung vor dem Amtsgericht verantworten.

Völlig zugedröhnt leistete sich der umfangreich und einschlägig vorbelastete Mann zwischen April und Juni eine kleine Serie dreister Ladendiebstähle in Wetter und Umgebung. In einem Supermarkt klaute er Unterwäsche für 120 Euro, in einem Drogeriemarkt Waren für über 100 Euro und in einem Elektrofachgeschäft ein Funktelefon im Wert von knapp 70 Euro. Die Polizei kam ihm auf die Spur, der Wetteraner fühlte sich schlecht behandelt. In einer Nacht- und Nebelaktion rächte er sich, zerstach mit einem Messer die Reifen eines Streifenwagens. Auch diesmal flog seine Täterschaft auf.

Drogen-Cocktail hinterließ Erinnerungslücken

Vor Gericht legte der 41-jährige Familienvater die Karten auf den Tisch, obgleich der Cocktail aus Medikamenten und Alkohol für massive Erinnerungslücken sorgte. „Ich gebe alles zu. Ich war so voller Medikamente und Alkohol, dass ich nicht wusste, was ich da tat.“ Bis 2010 habe er Heroin konsumiert, danach sei er der Medikamentensucht verfallen. „Ich habe am Tag 50 bis 60 Tabletten eingeworfen.“

Doch jetzt gehe es bergauf, zumal seine Ehefrau immer zu ihm gehalten habe. Mittlerweile befinde er sich in Therapie. Danach wolle er ein „normales Leben“ führen. Zuletzt beteuerte der Wetteraner: „Es tut mir wirklich leid.“

Voller Reue und bemüht um ein suchtfreies Leben

Das Gericht ging schließlich davon aus, dass sich der 41-Jährige zum Zeitpunkt seiner Taten nicht unter Kontrolle hatte. Das Geständnis, die glaubhafte Reue und die ernsthaften Bemühungen, ein suchtfreies Leben zu führen, wirkten sich zu seinen Gunsten aus. Mit 1 350 Euro Geldstrafe endete das Verfahren für den Wetteraner.

Richter Heinz-Dieter Beckmann verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Therapie tatsächlich von Erfolg gekrönt sein möge: „Ich hoffe, dass Ihnen das gelingt.“