Herdecke. Das Personalkarussell in Herdecke dreht sich: Wer tritt in die Fußstapfen der scheidenden Bürgermeisterin? Die Kommunalwahl wird spannend.

Das ist ein Paukenschlag, mit dem so wohl kaum jemand gerechnet hat. Noch im Januar hatte Bürgermeisterin Dr. Katja Strauss-Köster angekündigt, bei der kommenden Wahl erneut zu kandidieren. Nun die Wende: Es locken höhere Aufgaben. Das stellt insbesondere die Parteien vor eine große Herausforderung.

Bis zum Herbst 2025 müssen die Parteien vor Ort nun ihrerseits auf die Suche nach einem neuen und geeigneten Kandidaten gehen. Das dürfte ihnen schwer allen, da sich innerhalb der lokalen Vertretungen nicht gerade um die Ämter geschlagen wird.

Beispiel CDU Herdecke: Dort hatte es im Januar endlich eine Entscheidung im Bezug auf den Fraktionsvorsitz gegeben. Harald Müller ist bereits der dritte Chef innerhalb von drei Jahren. Zuvor hatte Julia Brunow im Sommer 2021 hingeschmissen, und ihr Nachfolger Patrick Wicker hatte aus persönlichen Gründen im Dezember 2023 das Amt niederglegt.

Auch die SPD Herdecke hatte in der Vergangenheit Personalprobleme. Bis zu ihrer Wahl in den Landtag war die inzwischen verstorbene Dr. Nadja Büteführ Vorsitzende der Fraktion im Rat. Ihr folgte Jan Schaberick. Der wiederum scheiterte bei der Kommunalwahl 2020 und schaffte es nicht in den Rat. Die Folge: Büteführ übernahm erneut. Nach ihrem Tod stellte sich wiederum die Frage des Vorsitzenden. Diesmal übernahm der bisherige Stellvertreter Klaus Klostermann.

Selbst bei den Grünen Herdecke herrschte in der Vergangenheit nicht immer eitel Sonnenschein. Fraktionschef Andreas Disselnkötter selbst sprach 2022 von einem „ziemlichen Trümmerhaufen“. Damals hatte es insbesondere mit Peter und Sarah Gerigk Streitereien gegeben.

Wenn sie sich dann einig sind, müssen die Parteien nur noch einen kompetenten Kandidaten finden. Und das dürfte auch nicht so einfach werden. Er oder sie tritt in große Fußstapfen. Vielleicht aber werden sie gar erneut von einem parteilosen Kandidaten erlöst?