Herdecke. Die Grünen in Herdecke haben sich Transparenz und Kommunikation verschrieben. Peter Gerigk hat andere Erfahrungen gemacht.

Auf den Bericht „Neustart bei den Grünen in Herdecke“ hat Peter Gerigk mit einer Stellungnahme reagiert. Das frühere Ratsmitglied der Grünen schreibt:

„,Man muss den Mut haben, auch mal nachzufragen’, so wird die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion zitiert. Geht es noch verräterischer? Schon das Nachfragen erfordert Mut?! Deutlicher kann die entscheidende Veränderung bei den Herdecker Grünen nicht beschrieben werden: Was die Folgen sind, wenn andere Meinungen als die der Fraktionsmehrheit geäußert werden, musste nicht nur ich am eigenen Leib erfahren. Der Widerstand zur Bebauung der Bonsmanns Wiese und gegen eine sogenannte - nach langwierigen 14-monatigen Verhandlungen zustande gekommene - Koalitionsvereinbarung, die neben guten Ansätzen von unverbindlichen Prüfungsaufträgen überquillt, führte zu eindeutigem Mobbing, zur Abwahl aus wichtigen Parteiämtern und in meinem Fall zum Rausschmiss aus allen Ratsausschüssen.“

Aber die „Neuen Grünen“ gehen noch weiter, schreibt Peter Gerigk. „Jetzt bin ich aufgefordert worden, nicht mehr zu den Fraktionssitzungen zu erscheinen, und die Fraktionsspitze hat nicht nur mich aus dem Fraktions-Email-Verteiler genommen. Ist das mit den Grundsätzen der Partei vereinbar, die als erste in Herdecke öffentliche Fraktionssitzungen eingeführt hat und die im Rat immer für mehr Transparenz und Öffentlichkeit stritt?“ Mit dem im Artikel zitierten Grundsatz „mehr Kommunikation“ habe das nichts zu tun - höchstens mit Machtkampf pur, so Peter Gerigk.

Gerade die Grüne Partei müsse unterschiedliche Meinungen aushalten können - nur so könne im fruchtbaren Dialog der richtige Weg gefunden werden. „Und es reicht eben nicht, nachzufragen, sondern es müssen auch Meinungen deutlich werden und Antworten gegeben werden. Dabei darf die Toleranz gegenüber Minderheiten in der Partei nicht auf der Strecke bleiben. Das müsste selbstverständlich sein - nicht nur, weil aus Minderheiten auch schnell wieder Mehrheiten werden können“, so der Herdecker.

Bis vor kurzem gefragt

Aus der letzten Kommunalwahl sind die Grünen in Herdecke gestärkt hervorgegangen.

Peter Gerigk, nicht mehr im Rat, wurde dennoch als sachkundiger Bürger in einen Ausschuss und ins Kontrollgremium für die Sparkasse entsandt.

Nach dem Aufeinandertreffen unterschiedlicher Positionen bei den Grünen in einem Fachausschuss im Frühjahr hat Gerigk bei einer Neubesetzung den Ausschusssitz verloren.

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