Wetter. Auf Ricarda Thöne, 2023 zur Schulleiterin am Geschwister-Scholl-Gymnasium ernannt, folgt eine Übergangslösung. Es warten viele Herausforderungen.
Eine traurige Nachricht, und das ausgerechnet vor herausfordernden Zeiten am Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG): Zum Start der Osterferien erhielten die Eltern die Nachricht, dass die Schule nach recht kurzer Zeit schon wieder eine neue Leitung benötigt. Ricarda Thöne hat den Posten in Wetter erst im vergangenen Sommer übernommen. Den Angaben zufolge habe sie aus gesundheitlichen Gründen nach einem dreiviertel Jahr bei der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg um eine Entpflichtung gebeten, die Behörde hat dem am vergangenen Freitag entsprochen.
Stellvertretender Leiter in der Hauptverantwortung
In solch einem Fall richten sich die Blicke in aller Regel dann auf die Stellvertretung. So auch in Oberwengern. Dort unterrichtet Gernot Jost seit 14 Jahren. Nach Beratungen mit dem zuständigen Dezernenten und der erweiterten Schulleitung des GSG seien die Beteiligten zu dem Schluss gekommen, dass der bisherige Stellvertreter ab dem 1. April die Aufgaben von Ricarda Thöne übernehme. Nicht zum ersten Mal rückt der „Vize“ einen Rang auf. Anfang 2023 hat sich die damalige Leiterin Ursula Zimmer in den Ruhestand verabschiedet, Jost hat das Gymnasium dann kommissarisch bis zu den Sommerferien geführt.
Bedauern wegen des Abschieds
Nun steht erneut ein Personalwechsel auf oberster Ebene an. „Wir alle haben uns das anders gewünscht“, sagt Gernot Jost, als er jetzt am zweiten Ferientag den Anruf der Lokalredaktion entgegennimmt. Der stellvertretende GSG-Leiter soll jetzt für unbestimmte Zeit übergangsweise die Geschicke der Einrichtung an der Hoffmann-von-Fallersleben-Straße lenken und soll an anderer Stelle Entlastung erhalten. Wie genau, das soll sich nach den Osterferien in Gesprächen mit der erweiterten Schulleitung konkret klären.
Stundenpläne überarbeiten
„Ich bin im vergangenen Sommer in das Schuljahr gestartet und habe gedacht, dass ich meine letzte Leitung hier am GSG kennenlerne“, sagt der 55-Jährige und muss nun wieder einmal darauf warten, dass die Bezirksregierung die vakante Stelle am Gymnasium in Wetter ausschreibt und besetzt. Den Erfahrungen zufolge dürfte das ungefähr ein halbes Jahr dauern. In der Zeit soll ihn vor allem die Lehrerin Katrin Gerber an vorderster Front unterstützen und vertreten, mit Leitungsfragen soll sich auch eine weitere Kollegin befassen. Hinzu kommen, so haben es die Eltern erfahren, noch Langzeiterkrankungen. Das führe zu „umfangreichen Änderungen in der gesamten Unterrichtsverteilung und damit auch in den Stundenplänen“, heißt es vor den herausfordernden Wochen bis zum Sommer.
Teurer Umbau steht bevor
Dabei hat sich Gernot Jost eigentlich auf einen anderen Schwerpunkt in den nächsten Monaten vorbereitet: Wie berichtet, steht hier am Gymnasium in den nächsten Jahren ein umfangreicher und ein mit fast 25 Millionen Euro sehr teurer Umbau an. Der Lehrer soll als Kopf einer eingerichteten GSG-Arbeitsgruppe in Sachen Sanierung das zentrale Bindeglied zwischen der Schule, Stadtverwaltung und den Architekten darstellen. „Ich kann aber nicht beiden Funktionen gerecht werden, daher müssen wir die Arbeit aufteilen“, so der künftige Leiter in Oberwengern.
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Dabei kann Jost auf frühere Erfahrungen zurückgreifen. Bis ins Jahr 2019 hinein hat das Geschwister-Scholl-Gymnasium 15 neue naturwissenschaftliche Räume erhalten. Schon damals hat er den Prozess federführend für das GSG begleitet. Mit Erfolg, haben die zuständigen Planer für die gute Umsetzung des Millionen-Projekts doch einen Schularchitektur-Preis bekommen.
GSG will Einfluss nehmen
Nun also eine neue und noch größere Herausforderung. „Wir stehen hinsichtlich der Planungen noch ganz am Anfang, 2024 dürfte sich im Unterrichtsalltag noch nichts ändern“, sagt Jost. Er wolle darauf achten, dass in dem langwierigen Umgestaltungs-Prozess auch pädagogische und didaktische Aspekte zum Wohle des GSG eine wichtige Rolle spielen. Unterstützung komme in dieser Hinsicht von Spezialisten aus einem Schulentwicklungs-Berater-Team der Bezirksregierung. Erfreulich sei, dass Verantwortliche des Gymnasiums Wetter früh mit im Boot sitzen und die Stadtverwaltung erneut auf erfahrene Schulbau-Architekten setze. Für den kommissarischen Leiter und seine Mitstreiter an vorderster Front komme es demnächst darauf an, die Kräfte zu bündeln.