Wetter. Mehr Wiese, weniger Versiegelung - was das für Radfahrer und Fußgänger am Harkortsee in Wetter bedeutet

Naturschützer rümpfen die Nase, historisch Interessierte freuen sich über den freien Blick: Mitte Februar ließ die Stadt Wetter einige Bäume an einem Steilhang unterhalb der Burgruine fällen. Wer an einem Teilstück des Ruhrtalradwegs jetzt bei einem Spaziergang den Blick hinauf richtet, erkennt vom Ufer des Harkortsees sehr genau sowohl das alte Gemäuer als auch die Kirche der evangelisch-reformierten Gemeinde in der Freiheit. Gutes Stichwort, denn genau diese Gegend soll ja bekanntlich eine Aufwertung erhalten.

In dem Zusammenhang sind auch die erfolgten Freischnittarbeiten der Firma Kühr (dieser Fels- und Forstservice kümmerte sich auch um die kleine und große Hangsicherung ein paar Meter weiter) zu sehen. Der Betrieb aus dem Sauerland hat nun eine Fläche freigelegt, auf der im Laufe des Jahres ebenso ein neuer Rastplatz entstehen soll wie am Kanuclub beziehungsweise am Aufgang zum Blauen Haus. Die Pläne dazu hatte die Stadt im Spätherbst 2021 vorgestellt.

Fördermittel fließen

Dank Fördergeldzusagen können Ausflügler bald in einer naturnahen Umgebung eine Pause einlegen. Das Motto: mehr Wiese, weniger Versiegelung. Zur Gestaltung braucht es dennoch Eingriffe in die Natur. Nach dem Abschluss der Baumfällungen sollen im Frühjahr die Bauarbeiten am Strandweg beginnen. „Es braucht stabile Wetterbedingungen“, sagt Wetters Stadtsprecher Jens Holsteg.

Unter der Burgruine soll am Ruhrtalradweg in Wetter ein neuer Rastplatz entstehen (links oben ist die  Evangelisch-Reformierte Kirche in der Freiheit zu sehen).
Unter der Burgruine soll am Ruhrtalradweg in Wetter ein neuer Rastplatz entstehen (links oben ist die  Evangelisch-Reformierte Kirche in der Freiheit zu sehen). © Steffen Gerber

Bänke und Tische seien ebenso wie Spielgeräte bestellt. Am größeren Rastplatz unterhalb der historischen Burgruine (Stichworte Friedrich Harkort und Mechanische Werkstätten oder Kapitulation am Ende des Zweiten Weltkriegs) soll sich der Nachwuchs auf einem Schlangen-Element beschäftigen können, am Kanuclub soll ein Frosch für Kurzweil sorgen. Den inhaltlichen Bezug zur Freiheit wollen die Planer mit einer beschrifteten Stele herstellen. „Diese soll am Ende der Bauarbeiten aufgestellt werden und wird derzeit entworfen, Details dazu veröffentlichen wir in einer Ausschusssitzung im April vor dem Hintergrund eines Infoleitsystems“, erklärt Holsteg.

Fertigstellung im Frühsommer

Fest steht: Die Informationstafel aus Cortenstahl enthalte Hinweise zu Angeboten in Wetter, Hinweise zum Standort und Auskünfte zur Geschichte der Harkortstadt. Die Politik hatte die Pläne einstimmig bewilligt. Zu den Elementen auf den Plätzen gehören auch Radabstellmöglichkeiten und eine Hintergrund-Beleuchtung. Die Gestaltung der neuen Aufenthaltsorte als Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts kostet mehr als 40.000 Euro, ca. 37.000 stehen als Fördergeld bereit. Zur Internationalen Gartenausstellung 2027 gibt es Pläne, auch den Ruhrtalradweg in Wetter an einigen Stellen zu optimieren.

Wenn nichts Außergewöhnliches passiert und alles wie geplant ablaufen kann, sollen die beiden Rastplätze im Frühsommer 2023 fertig sein.

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