Grundschöttel. In den Verhandlungen, wer künftig den Supermarkt an der Grundschötteler Straße 85 übernimmt, gibt es einen Favoriten. Der äußert sich noch vage.

Mit Gerüchten ist das ja so eine Sache. Mal komplett falsch, hin und wieder auch zutreffend. In Wetter geht derzeit herum, dass ein Netto oder eine Norma-Filiale in das bald leerstehende Ladenlokal von Rewe in Grundschöttel einziehen könnte.

Im jüngsten Stadtentwicklungs-, Wirtschaftsförderungs- und Bauausschuss hatte Jürgen Uebelgünn von den Grünen angefragt, ob das Netto-Nachfolge-Gerücht stimme. Bürgermeister Frank Hasenberg hatte geantwortet, dass der Eigentümer der Immobilie an der Grundschötteler Straße 85 „mit verschiedenen Interessenten“ verhandele und mit einem Gesprächspartner näher am Ziel sei als mit anderen. „Es ist positiv, dass es dort ein Interesse gibt und ernsthafte Verhandlungen laufen. Der Eigentümer ist optimistisch, zu einem guten Abschluss zu kommen“, so Hasenberg.

Vielsagende Antwort der Pressestelle

Die Lokalredaktion hat bei der Pressestelle des Lebensmittel-Unternehmens angefragt und diese vielsagende Antwort erhalten: „Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aufgrund des frühen Planungsstatus keine Informationen zu diesem Standort kommunizieren können“, heißt es von der Netto Marken-Discount Stiftung Co. & KG aus Maxhütte-Haidhof in der Oberpfalz. Klingt nicht nach einem Dementi, sondern nach vorsichtiger Zusage.

Zwei Filialen bis 2016 und 2012

Im Mai 2016 kam das Aus für Netto in Wetters Königstraße. Die Filiale war in die Jahre gekommen, teils regnete es in das Ladenlokal hinein. Vor der Schließung hieß es seitens des Lebensmittelmarktes, dass der dort zur Verfügung stehende Platz sehr begrenzt sei und daher die Suche nach einem neuen Standort laufe. Jahrelang ohne Ergebnis bzw. ohne öffentliche Benachrichtigungen.

2012 schloss Netto die Filiale in Volmarstein, in den dortigen Räumen am Dorfplatz eröffnete daraufhin dann im Januar 2013 der Cap-Markt.

In einem anderen Fachausschuss hatte Wetters Bürgermeister den Fraktionen zuvor erläutert, dass die Verwaltung vergleichsweise wenig Einflussmöglichkeiten besitze und dort marktwirtschaftliche Abläufe greifen. „Wir haben den Eigentümer, der nicht in Deutschland ansässig ist, kontaktiert und wegen der Nachnutzungsfrage der Immobilie eine Einladung ins Rathaus ausgesprochen“, sagte Hasenberg. Überrascht habe die Besitzerseite reagiert und sich erkundigt, wieso die Stadt sich derart interessiert zeige. „Wir haben auf unser Einzelhandelskonzept verwiesen und Informationen übermittelt“, berichtete der Bürgermeister.

Heraus kam obendrein, dass der Eigentümer (übrigens nicht zu verwechseln mit dem Betreiber Arnim Schmitz) als erstes Ziel die Fortsetzung einer Nahversorgung wünsche und das Gebäude vermieten wolle. Hasenberg führte weiter aus, dass die städtische Verwaltung weitere Gespräche mit Handelsvertretungen geführt habe und vermitteln wolle. „Wir können dort nichts erzwingen, es handelt sich um private Vorgänge. Es geht um Preisfragen, Investitionen und eine entsprechende Zahlungsbereitschaft.“

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Die Kommune könne über Genehmigungen an Stellschrauben drehen, sie habe auch Verkehrsthemen an der Grundschötteler Straße im Blick. Nach der Beratung und gegebenenfalls Unterstützung müsse die Öffentlichkeit abwarten, wie die Gespräche verlaufen. Die Stadt, so die Vereinbarung, werde über den Stand der Dinge informiert.