Herdecke. Die Maschinenhalle vom Koepchenwerk Herdecke hat einen besonderen Charme und kann für Veranstaltungen gemietet werden. Nun gibt’s konkrete Pläne.

Wer sich heutzutage frühzeitig verabreden möchte, schickt mit einigem Vorlauf einen Hinweis unter der Überschrift „save the date“ herum. Kunstinteressierte sollten sich schon mal ein Datum in diesem Herbst 2023 vormerken: Ab dem 10. September, wenn wieder landesweit der Tag des offenen Denkmals ansteht, verwandelt sich die Maschinenhalle des Herdecker Koepchenwerks in eine Ausstellungsfläche mit vielfältigen Hinguckern.

Der Verein Kunstraum EN bereitet derzeit eine Werkschau mit dem Titel „Mit Spannung und Energie“ vor. Nach dem Auftakt am zweiten September-Wochenende können Besucherinnen und Besucher die Ausstellung dann in dem fast 100 Jahre alten Maschinenpark bis zum 1. Oktober 2023 besichtigen. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit der hiesigen Arbeitsgemeinschaft Koepchenwerk. Der Kontakt entstand über die beiden Vorsitzenden: Peter Gerigk von der Herdecker AG und Werner Kollhoff von der kreativen Interessengemeinschaft kennen sich seit Jahrzehnten.

Bereits im Februar hatte sich eine Gruppe vom Kunstraum Ennepe-Ruhr das Denkmal am Hengsteysee-Ufer angeschaut und für geeignet befunden. In den Osterferien tagte nun eine Jury um Werner Kollhoff, Künstlerin Sofia Kouldakidou aus Herdecke, Waltraud Schroll (Hagenring) und Sabine Kelm-Schmidt als stellvertretende Landrätin, um aus 20 Bewerbungen – darunter auch teils Gruppen – die passendsten Exponate auszuwählen. „Es wird eine Mischung aus Bildern, Skulpturen, Metallobjekten, Tuchdrucken, Video- und Klanginstallationen geben“, kündigt der Vereinsvorsitzende an.

Auch heimische Akteure dabei

Unter den Ausstellern, so viel lasse sich schon jetzt verraten, sind auch heimische Akteure wie etwa Kouldakidou, Dagmar Dörken Vogt aus Herdecke oder Wolfgang Schmidt aus Wetter (bekannt durch die Eggeklause in Wengern). „Wir haben schon erste Wünsche erhalten, wer wo und wie seine Werke präsentieren darf“, heißt es seitens des Kunstraums EN. Auch die Herdecker Musikschule ist ein Partner.

All das ist auch vor dem Hintergrund bemerkenswert, dass die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Eigentümerin das Koepchenwerk seit einiger Zeit als mietbaren Veranstaltungsort anbietet. Allzu viele haben bis dato aber noch kein Interesse daran gezeigt. Womöglich auch, weil die Turbinen- sowie Pumpen-Aggregate die Örtlichkeit sehr dominieren und somit eine besondere Herausforderung auf Aussteller oder andere wartet.

Die Stiftung will über Konzerte, Geburtstagsfeiern, Hochzeitsgesellschaften, Tagungen, Seminare und ähnliches Einnahmen erwirtschaften, um erfolgte Sanierungsarbeiten sowie künftige Investitionen refinanzieren zu können. Je nach Bestuhlung kann die Eigentümerin in der Maschinenhalle zwischen 60 und 170 Plätze anbieten, als Kapazitätsgrenze nennt sie in einer entsprechenden Broschüre 199 Personen. Zur Verfügung stehen im Wesentlichen zwei Flächen, 110 und 160 Quadratmeter groß. Konkrete Preise für das Mietobjekt erfahren Interessierte erst auf Anfrage, da es sich um individuelle Veranstaltungen handelt und auch Catering-Fragen (zuständig ist die Firma Dinner & Co.) unterschiedlich ausfallen.