Herdecke. Im Industriedenkmal feiern, heiraten, Musik hören: Interessierte können die Maschinenhalle am Koepchenwerk Herdecke für Veranstaltungen buchen.

Der Trend geht zum Besonderen. Wer ein Konzert, einen runden Geburtstag, eine Hochzeit, Tagung oder ähnliches plant, möchte meist mehr als eine 08-15-Räumlichkeit. In Herdecke können Interessierte ab sofort die Maschinenhalle des Koepchenwerks buchen. Motto: Feiern und Kultur in industrieller und historischer Kulisse.

In einer Broschüre wirbt die Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur als Eigentümerin des Herdecker Denkmals für „Veranstaltungen in einzigartiger Atmosphäre“. Auch das Koepchenwerk gehört mittlerweile zu jenen Orten, die Vereine, Firmen, Gruppen, Privatpersonen und andere buchen können. Was das kostet? „Angebote werden auf Anfrage und nach Abstimmung der Rahmenbedingungen individuell erstellt“, teilt auf Anfrage die Pressestelle mit.

Die Industriedenkmal-Stiftung bietet in der Maschinenhalle am Ufer des Hengsteysees zwei Flächen (160 und 110 Quadratmeter) an. Sowohl auf der Empore am vorderen Eingang als auch im Mittelteil des alt-ehrwürdigen Gebäudes kann die Eigentümerin Stühle aufstellen. Einschränkung: Laut Genehmigung sind bis zu 199 Personen auf der jeweiligen Fläche zulässig. Da RWE nebenan ein Pumpspeicherkraftwerk und Batteriesysteme betreibt, müssen Mieter auch Sicherheitshinweise – etwa zum Brandschutz – beachten. „Diese sind durch die Betriebsvorschriften geregelt und werden im Zuge der Vermietung sowie über den Vertrag kommuniziert“, heißt es.

Ansonsten lässt sich viel individuell regeln, Absprachen erfolgen im Vorfeld. „In den meisten Fällen ist dafür ein Ortstermin vorgesehen bzw. notwendig“, so die Industriedenkmal-Stiftung. Ansprechpartner dafür ist die Firma Dinner & Co., die im Fall der Fälle auch die gastronomische Versorgung übernimmt (kein selbst organisiertes Catering möglich, aber passgenaue Bestellung). Dieser Betrieb kümmert sich auch um die gewünschte Bestuhlung und Technik. Dabei ist zu beachten: Es fehlt eine technische Grundausstattung wie Internet bzw. W-Lan. Ein Beamer für Präsentationen oder Lautsprecher für Konzerte müssten Mieter selbst mitbringen.

Kontakt und Hintergrund

Von 1927 bis 1930 entstand das nach Arthur Koepchen benannte Pumpspeicherkraftwerk am Ufer des Hengsteysees. In der Maschinenhalle kann die Stiftung eine Bestuhlung für bis zu 170 Gäste anbieten (in Reihen, als Bankett oder für eine Gala).

Parkplätze sind Mangelware. Einige gibt es am Eingang. Je nach Datum und Tageszeit können Mieter bzw. Veranstalter Flächen der nahe gelegenen Schule nutzen oder auch einen eigenen Shuttleservice o.ä. organisieren.

Wer die Maschinenhalle des Koepchenwerks buchen möchte, informiert sich unter 0231/ 53346248 oder auch per E-Mail (hallo@industrie-events.de).

Grundsätzlich muss die Industriedenkmal-Stiftung auch bei Veranstaltungen den Denkmalschutz berücksichtigen. Gleichwohl können Kunden die Halle nach ihren Vorstellungen dekorieren oder gestalten, sofern die Einrichtung dabei keinen Schaden nimmt. Zeitlich können sie bei Bedarf bis in die Nacht hinein feiern oder verweilen.

Mit Führungen arrangieren

Und was passiert an den Wochenenden, wenn Mitglieder der AG Koepchenwerk Führungen durch die Maschinenhalle anbieten? Nach Möglichkeit sollen sowohl eine gebuchte Veranstaltung wie auch Besucher-Touren stattfinden können. „Wir streben – wie an unseren anderen Standorten – im Vorfeld eine Einigung mit dem Mieter an und besprechen das rechtzeitig, eventuell müssen wir aber auch mal das Zeitkontingent für die Führungen reduzieren“, so die Industriedenkmal-Stiftung. Anders gesagt: Bei Überschneidungen haben Veranstaltungen Vorrang, zumal mit diesem Angebot im Denkmal nach vielen Renovierungsausgaben auch Geld in die Kasse der Eigentümerin fließt.

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Beinahe wäre es bereits zur Premiere in dem Gebäude am Schiffwinkel 43 gekommen. Doch eine größere Anfrage musste zweimal wegen der Pandemie verschoben werden, ehe es endgültig zur Absage kam. Heißt: „Ohne Corona hätte es schon längst Veranstaltungen in der Maschinenhalle des Koepchenwerks gegeben“, sagt Ursula Mehrfeld, Geschäftsführerin der Industriedenkmal-Stiftung. Da demnächst weitere Lockerungen anstehen, scheint aber die erste Buchung und konkrete Umsetzung nun nur noch eine Frage der Zeit zu sein.