Volmarstein. An der Vogelsanger Straße will Aldi einen neuen Supermarkt bauen, zu dem dann ein zusätzlicher Kreisverkehr führt. So sieht der Zeitplan aus.

Die Modernisierung der Aldi-Filiale im Schöntal konnte der Discounter im Januar 2022 abschließen. Ein Jahr später blickt das Unternehmen ins Schöllinger Feld nach Volmarstein. Am dortigen Standort ist – wie berichtet – eine Verlagerung des Lebensmittelmarktes mit den vermeintlich günstigen Preisen geplant. Auf Anfrage der Lokalredaktion teilt die Pressestelle nun einen groben Zeitplan mit.

Für Aldi soll 75 Meter weiter neben dem aktuellen Haus ein Neubau auf der Freifläche des nördlich gelegenen Autohauses entstehen. Der Discounter will im besagten Gewerbegebiet ein eingeschossiges Gebäude mit 1150 Quadratmetern Verkaufsfläche direkt an der Vogelsanger Straße errichten.

Regionalplan als Grundlage

Noch aber liegt für dieses Vorhaben keine planungsrechtliche Genehmigung vor. Bauabsichten an dieser Örtlichkeit in Volmarstein hängen auch vom Regionalplan ab, der als Grundlage für solch einen Antrag dient. Dieses Dokument zur aktualisierten Raumordnung im Regionalverband Ruhr legt der RVR nach zahlreichen Einwendungen aus vielen Städten jetzt in Kürze zum dritten Mal öffentlich aus. Aldi rechnet mit einer Rechtskraft des Regionalplans frühestens in einigen Monaten und geht davon aus, dass ein Bebauungsplan an der Vogelsanger Straße „frühestens Ende 2023“ rechtskräftig werden könnte. Eine Realisierung könne an dem Standort Schöllinger Feld also erst nach Erteilung der Baugenehmigung und voraussichtlich erst in 2024 oder später beginnen.

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Aldi ist übrigens Eigentümer des aktuellen Filialgebäudes. „Es liegen uns bereits mehrere Interessensbekundungen für diverse Nutzungen vor“, so die Pressestelle zum künftigen Umgang mit dem roten Backstein-Haus. „Ohne den Aldi-Neubau können wir jedoch konkret keine Nachnutzung verfolgen.“

Bekanntlich wirken sich die Discounter-Pläne auch auf den Verkehr an dieser Stelle der Vogelsanger Straße aus. Dort soll ein weiterer Kreisel entstehen, mit dem sich auch die problematische Einfädelspur aus der Köhlerstraße entschärfen lasse. Zu diesem Thema teilt das Unternehmen mit: „Wir sind in konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Wetter und Straßen NRW zur Planung des Kreisverkehrs, der auch zur Erschließung des Aldi-Marktes genutzt werden wird.“

Dritter Regionalplanentwurf liegt bald aus

Der Termin für die dritte Offenlage des Regionalplanentwurfs steht fest: Vom 6. Februar bis 31. März liegen laut Regionalverband Ruhr die Pläne sowie die Begründung und der aktualisierte Umweltbericht in der RVR-Bibliothek, Kronprinzenstraße 6 in Essen, und online unter www.regionalplanung.rvr.de zur Ansicht aus.

In dieser Zeit haben Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunen und Kreise Gelegenheit, Einsicht zu nehmen und eine Stellungnahme abzugeben. Stellungnahmen können schriftlich oder in elektronischer Form vorgebracht werden. Der RVR bittet um digitale Übermittlung (Mail an regionalplanung@rvr.ruhr).

Die dritte Offenlage wird nicht nur in Wetter (etwa wegen der Vorderen Heide als regionaler Kooperationsstandort) mit Spannung erwartet. Auch in Herdecke gibt es Konfliktpotenzial, zum Beispiel wegen Wohnen am Semberg oder eines Gewerbegebiets neben Bonsmanns Hof.

Hintergrund der Pläne sind Erkenntnisse des Discounters, dass der Platz auf dem bisherigen Grundstück am Schöllinger Feld für eine erweiterte Filiale im Zuge der Modernisierungskampagne nicht ausreiche. In einem Neubau lasse sich vieles wunschgemäß umsetzen. Den Lebensmittelmarkt im derzeitigen Gebäude eröffnete Aldi 2004.