Wetter. Im Fachausschuss stand ein neues Mobilitätskonzept für Wetter im Fokus. Es zeigte sich, dass sich der Verkehr in Volmarstein verbessern lässt.

Offensichtlicher geht es kaum: In der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Klima- und Verkehrsausschusses tauchten in zahlreichen Tagesordnungspunkten Probleme in Volmarstein auf. Die Straßen, Wege und Parkplätze in diesem Stadtteil nahmen dann auch den größten Teil der Beratungen in Anspruch. Wobei die Fraktionen in zweieinhalb Stunden selten konkrete Anträge verabschiedeten, oft mündeten die Diskussionen in Prüfaufträge an die Stadtverwaltung.

Mobilitätskonzept

2035 sollen Bürger auf die Mobilität im Stadtgebiet von Wetter schauen und diese als gut sowie nachhaltig einstufen. Das ist die Zielvorgabe für das ganzheitliche Mobilitätskonzept. Das soll auch zwecks Fördergeldanträgen bis zum Jahresende vorliegen, einen Zwischenbericht stellte das beauftragte Büro für Stadt- und Verkehrsplanung (BSV) vor. Geschäftsführer Dr. Michael Baier berichtete, dass die Ingenieure die Bestandsaufnahme zum Öffentlichen Personennahverkehr, zu den Wegen für Autos, Fußgänger und Radfahrer sowie Aspekte zur E-Mobilität fast abgeschlossen haben. Auf vorliegende Konzepte nach dem Fußwegcheck oder zu den Alltagsradwegen lasse sich aufbauen. Bald – vor den Sommerferien – können sich auch Bürger beteiligen: Im Internet können Interessierte eine interaktive Karte aufrufen und dort Mängel angeben. „Das hat sich andernorts als gut geeignet erwiesen, besser als ein Workshop“, so Baier, der mit diesen Ergebnissen dann im Anschluss Leitziele, Handlungsempfehlungen und einen Maßnahmenkatalog entwickeln will.

Barrierefreier Umbau von Haltestellen

Für den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen bis
2024 gibt es Fördergelder und eine Prioritätenliste
der Stadt Wetter.

2021 sind die Haltestellen Ruhrstraße und Wengern Denkmal (jeweils beide Fahrtrichtungen) an der Reihe. Der Zuwendungsbescheid wird im Frühsommer erwartet.

2022 folgt laut Désirée Hückelheim von der Stadtverwaltung die Friedrichstraße/Seniorenresidenz, 2023 geht es weiter mit Freiheit und Elbscheweg, 2024 Lessingstraße und Wetter Loh (Fahrtrichtung Gevelsberg).

Trotz besonderer Herausforderungen an der Esborner Straße soll der barrierefreie Ausbau der Haltestelle Transformator
(beide Fahrtrichtungen) wegen der Nähe zum Frauenheim geprüft werden.

Zugleich deutete der Ingenieur an, wo es hapert. Auf der Grundschötteler Straße fehle ein Radweg, die Stevelinger Straße biete sich als Nebenroute vom Schmandbruch nach Grundschöttel an. Seine Firma werde gewissermaßen die Lupe vor allem auf Volmarstein und den Ortskern dort richten, dazu gebe es bereits einen Vorentwurf mit Fragen zu Knotenpunkten für Pedaltreter oder Zufahrten zu Grundstücken. Aber auch in anderen Stadtteilen lasse sich mehr für die Nahmobilität tun, zu berücksichtigen seien auch Angebot für auszuleihende Autos oder Räder. Bezüglich Veränderungen im Straßenbild mahnte Baier: „Wenn es Standards beispielsweise für breitere Radwege geben soll, müsste man dafür Parkplätze opfern und Ähnliches im Blick haben.“ Etwa Auswirkungen zuungunsten des Kfz-Verkehrs.

Vogelsanger/Grünewalder Str.

Die SPD beantragte, den Bordstein des Fußgängerweges von der Grünewalder Straße/Ecke Vogelsanger Straße an einer Stelle barrierefrei abzusenken. Rollstuhlfahrer oder Senioren mit Rollator müssen laut Axel Peitz derzeit bei einer Querung entweder Gefahren auf der Straße oder einen Umweg in Lauf nehmen. Frank Schauerte von der Stadtverwaltung wies darauf hin, dass der Landesbetrieb an der Vogelsanger Straße einen durchgehenden Rad- und Gehweg voraussichtlich ab 2022 bauen werde. Sollte es eine vorige Lösung geben, müsste dafür Geld aus dem kommunalen Haushalt zur Verfügung stehen. Somit soll es weitere Beratungen geben.

Gewerbegebiete

Die SPD beantragte verschiedene Maßnahmen für den entstehenden Gewerbepark Schwelmer Straße, etwa Halteverbotsschilder für Lkw und Regelungen für den Durchgangsverkehr (auch im Sinne der benachbarten Evangelischen Stiftung Volmarstein). Nachdem Bauamtsleiterin Birgit Gräfen-Loer erläuterte, dass es diesbezüglich erste Gespräche gegeben habe und die Stadt derzeit ein Konzept zur Verkehrsführung am Stork erarbeite, wollte Alexander Stuckenholz von der FDP auch das Schöllinger Feld in die Überlegungen einbeziehen. „Wir sollten an beiden Orten ein dauerhaftes Parken von Lkw verhindern, allein schon wegen des Mülls.“ In die gleiche Kerbe schlug Andreas Fieberg von der CDU, der bei einem Verbot im Gewerbepark Schwelmer Straße eine Verlagerung ins Schöllinger Feld inklusive Verschärfung der Probleme befürchte. Gräfen-Loer berichtete, dass es im neuen Gebiet am Stork Abstellmöglichkeiten für Lkw geben werde, was Axel Peitz als unternehmerfreundlich gut hieß. Schlussendlich soll die Verwaltung prüfen, wie sich beiderorts sinnvolle Beschränkungen realisieren lassen könnten.

Verkehrsfragen Am Loh

Die SPD beklagt, dass Zweiradfahrer (also auch Roller) die Straße Am Loh täglich als Rennstrecke nutzen. Laut Peitz könne dort eine Verkehrsbremse wie zum Beispiel Kunststoffschwelle Gefahren eindämmen und spielende Kinder sichern. Während Oskar Kurz von den Grünen Hinweisschilder oder eine Straßenverengung vorschlug, plädierte Fieberg für eine direkte und durch nachhaltige Ansprache durch dort aktive Mädchen und Jungen. Gerd Michaelis von den Bürgern für Wetter erweiterte den Prüfauftrag an die Verwaltung, die auch Verbesserungen für die Situation in Wengern an der steilen Straße Auf der Klippe angehen soll.

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Die Grünen beantragten eine Wiederöffnung der Durchfahrt Am Loh zur Grundschöttler Straße für Radfahrer. Laut Oskar Kurz fehle ein entsprechendes Schild. Das Verbot verstehen Auswärtige nicht, Pedaltreter können dort vorsichtig passieren. Bis auf eine Enthaltung (Gerd Michaelis) stimmten alle Fraktionen dem Antrag zu.

Parkregelungen Volmarstein

In der Rudolf-Virchow- und Arndtstraße möchte die SPD unter der Woche eine Anwohnerparkzone sowie eine zweistündige Parkscheinregelung für „Gäste“ einrichten. Es gebe wenig Stellflächen, die zudem Mitarbeiter oder Besucher der Evangelischen Stiftung Volmarstein nutzen. Gräfen-Loer verwies auf das Mobilitätskonzept, in dem auch solche Fragen auftauchen sollen.

Parkerlaubnis Auf der Höhe

Die CDU forderte eine Einschränkung der Parkerlaubnis an der Ausfahrt der Dietrich-Bonhoeffer-Straße beim Rechtsabbiegen in die Straße Auf der Höhe (rund um Hausnummer 42). Norbert Nagel begründete das mit schlechten Sichtverhältnissen dort. Ralf Blomberg von den Grünen richtete den Fokus auf weitere Problemstellen dort. Ergebnis: Die Verwaltung prüft all das.