Wetter/Herdecke. Freitag richtet Straßen NRW eine neue Verkehrsführung am zentralen Kreisel in Wetter ein und sperrt die Friedrichstraße. Folgen auch in Herdecke.
Geduld hilft. Vor allem in Wetter. Wer sich in den letzten Tagen und Wochen dem Kreisverkehr an der Kaiser-, Ruhr- und Friedrichstraße genähert hat, stand oft im Stau und musste vor Ampeln warten. Die schlechte Nachricht: Diese Phase war nur das Vorgeplänkel, die eigentliche Baumaßnahme beginnt nun am Ende dieser Woche.
Zentrale Botschaft: Der zuständige Landesbetrieb Straßen NRW richtet ab dem 2. Dezember eine neue Verkehrsführung am Kreisel ein, damit der Abriss der Brücke über den Bahngleisen starten kann. Bedeutet: Im Verlauf dieser Vorbereitung, die sich witterungsbedingt über das Wochenende ziehen kann, wird die Friedrichstraße wohl am Freitag schon zur Sackgasse. „Dafür sind neben dem Aufstellen von vielen Schildern auch Markierungsarbeiten nötig, das klappt nicht bei Dauerregen oder Frost“, sagt Andreas Berg als zuständiger Sprecher des Landesbetriebs. Spätestens am Montag, 5. Dezember, sei die Strecke nach Hagen dann gekappt. Wobei auf der Kreuzung die Abzweige zur Ruhr- sowie Kaiserstraße offen bleiben. Mit der Vollsperrung der Friedrichstraße müssen alle Beteiligten in Wetter und Umgebung rund ein Jahr lang klar kommen. Die Auswirkungen im Einzelnen.
Lkw und Gewerbegebiet Schöntal
Ausgangslage: Zufahrten aus Hagen-Vorhalle und Volmarstein bzw. Wengern stehen wegen der maroden Overwegbrücke und des abrissreifen Kreisels in Alt-Wetter nicht zur Verfügung. Lastwagenfahrer müssen wohl auch schon ab Freitag und vor allem ab nächster Woche eine Umleitung über Herdecke nehmen. Wer mit Transportern aus dem Gewerbegebiet Schöntal kommt oder dorthin möchte, kann zwar – wie alle anderen auch – auf der Ruhr- und Kaiserstraße den besagten Baustellen-Kreisel über der maroden Bahnbrücke passieren, muss sich aber – wie alle anderen auch – in der Nachbarstadt an der Wetterstraße nahe Dörken neuerdings auf einen einspurigen Streckenverlauf einlassen. Da die dortige Unterführung in der Viadukt-Verlängerung keinen Lkw-Begegnungsverkehr zulässt, stehen vor dieser Bahnbrücke auf beiden Seiten bald ein Jahr lang Ampeln.
Abstimmung mit weiteren Beteiligten
Der Landesbetrieb muss in den nächsten Tagen eine Reihe von vorbereitenden Verkehrsmaßnahmen umsetzen. Hinzu kommen noch kleinere Arbeiten in der Unterführung an Herdeckes Wetterstraße. Dort gehe es um die Absicherung der Decke oder auch um das Einrichten von Fußgängerüberwegen an den zwei neuen Ampeln nahe Dörken. Die Umleitungsstrecke führt auch durch die Mühlenstraße (Quartier Ruhraue) und am Zweibrücker Hof über die B54-Brücke.
All die Maßnahmen habe Straßen NRW mit der Stadt Wetter, Polizei und Nahverkehrsbetrieben abgestimmt. „Es braucht – wie so oft – wohl etwas Gewöhnungszeit, ehe sich die veränderte Verkehrsführung wegen der gesperrten Friedrichstraße einspielt“, meint Landesbetriebs-Sprecher Andreas Berg.
„Manchen Herdeckern dürfte noch nicht bewusst sein, dass auch sie von der Baustelle hier am Kreisel in Wetter betroffen sind“, meint ein Anwohner aus dem Schöntal. Das bestätigt der Landesbetriebs-Sprecher. Andreas Berg liegen ältere Lkw-Zählungen aus dem Gewerbegebiet Schöntal vor. Er schätzt, dass in Kürze bis zu 400 Transporter täglich auf dem Weg nach oder aus Wetter durch die benachbarte Stadt an den Ruhrseen fahren. Zumal Schilder schon in Hagen-Vorhalle am so genannten Röttger-Kreisel (vor dem Autohaus Gottfried Schultz) darauf hinweisen, dass die Umleitungsstrecke für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen über Herdecke führt.
Pkw-Verkehr
Für ortskundige Autofahrer und Anwohner im Schöntal ändert sich durch die Sperrung der Friedrichstraße vergleichsweise wenig. Der Landesbetrieb führt den Verkehr von der Kaiser- in Richtung Ruhrstraße zweispurig am Baufeld vorbei. An der unteren Kaiserstraße steht vor dem Baustellen-Kreisel in Kürze ein Stopp-Schild, das die derzeitige Ampelregelung ablöst. Auswärtige Verkehrsteilnehmer erhalten bereits in Vorhalle auf Schildern Hinweise, dass sie auf ihrem Weg nach Wetter entweder die genannte Umleitung über Herdecke oder die B226 (am Ottensmann-Abzweig über die Volmarsteiner und Hagener Straße) nehmen sollten, um sich gewissermaßen „von außen“ der Harkortstadt zu nähern. Wer aus Hagen über den Obergraben nach Wetter kommt, kann wie gewohnt an drei Abzweigen ins Schöntal abbiegen. Dort allerdings gelten nun neue Einbahnstraßenregelungen.
Einbahnstraßen für Buslinie
Auch die Buslinie 541 kann nun ein Jahr lang nicht wie gewohnt von Wetter nach Hagen und zurück pendeln. „Das gilt erst ab Montag, am Wochenende kann der Bus noch durch die Baustelle fahren“, so Berg. Fahrgäste sollen aber auch nach dem 5. Dezember weiterhin mit dieser Verbindung ins Schöntal gelangen. Damit der Bus dort nach dem Stopp an der Haltestelle Friedrichstraße eine Runde drehen kann, richtet der Landesbetrieb eine Einbahnregelung ein. Die Heinrich-Kamp- und die Steinstraße können ab nächster Woche Montag nur in eine Richtung befahren werden. Diese Einschränkung für die temporäre Umleitungsstrecke betrifft natürlich auch Pkw, die zudem mancherorts nicht mehr parken können, damit der Bus genügend Platz zur Durchfahrt erhält.
Wer aus Hagen zum Bahnhof Wetter gelangen will, sollte ab Vorhalle die Linie 591 nutzen, die über die B226/Volmarsteiner Straße fährt.
Ausblick und komplizierte Lösung
Ab nächster Woche Montag beginnen zudem für rund eineinhalb Wochen Bauarbeiten vor dem Aldi-Eingang an der Schöntaler Straße. Kein Scherz: Der dort verlaufende Ruhrtalradweg wird verbreitert, um an dieser Stelle eine weitere Umleitungsstrecke für Fahrzeuge mit einer Gewichtsbegrenzung von 5,5 Tonnen einzurichten. Da der Parkplatz des Discounters als Privatfläche nicht infrage komme, sollen besagte Transporter auf einer neuen Route durch das dortige Wohngebiet zum Gewerbegebiet Schöntal gelangen können. Die Strecke führt übergangsweise an der Wascharena vorbei auf die Wasserstraße, um dann am Wertstoffland rechts abzubiegen. Auf dem Weg in die Karlstraße wird dafür auch die Schranke geöffnet (ein Bericht dazu folgt noch).