Wetter. Die Stadt Wetter hat eine gemietete Drehleiter nun gekauft. Der Grund: die marode Overwegbrücke. Verzögerungen gibt es bei der Feuerwehr Wengern.
Die neuen Regelungen für die sanierungsbedürftige Overwegbrücke sorgen bei Verkehrsteilnehmern, Unternehmen und manch anderen in Wetter für veränderte Abläufe. Wie berichtet, dürfen in der nächsten Zeit nur vergleichsweise flache und leichte Fahrzeuge den Ruhrüberweg zwischen Grundschöttel und dem Demag-Werk passieren. Die Höhenbeschränkung liegt bei drei Metern, das Gewicht muss unter 7,5 Tonnen liegen.
Ehe eine Behelfsbrücke voraussichtlich Ende 2023 wieder den Gesamtverkehr tragen kann, müssen also alle Lkw und einige Busse und Umleitungen in Kauf nehmen. Während Rettungswagen weiterhin über die Overwegbrücke rollen können, dürfen Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Wetter nicht mehr über diesen Abschnitt der Bundesstraße 234.
Sinnvoller und günstiger
Dieser Umstand war nun ein Gesprächsthema im Ausschuss für Soziales, Gleichstellung und öffentliche Ordnung. In der Sitzung berichtete Bürgermeister Frank Hasenberg, dass die Feuerwehr nun eine zweite Drehleiter erworben habe. „Diese hatten wir zunächst gemietet. Als dann aber Straßen NRW mitteilte, dass die Einschränkungen an der Overwegbrücke länger bestehen bleiben, haben wir uns zu einem Kauf entschieden. Das ist im Vergleich günstiger und auf längere Sicht sinnvoller.“
Zum Verständnis: Der gültige Brandschutzbedarfsplan legt verschiedene Ziele fest, zum Beispiel soll die Feuerwehr Wetter möglichst in kürzester Zeit und ein erster Löschzug spätestens nach acht Minuten an einem Unglücksort eintreffen. Um dann effektiv einen Brand bekämpfen zu können, sollten die Kräfte auch eine Drehleiter einsetzen können. Ein solches Fahrzeug mit dieser Vorrichtung befindet sich an der Grundschötteler Wache in der Straße Am Loh. Von dort ließen sich bis zur Sperrung der Overwegbrücke im März 2022 alle Stadtteile gleichermaßen bedienen.
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Durch die Baustelle an der Ruhrstraße entstand aber eine neue Situation. Die Drehleiter gelangt nicht mehr auf direktem Weg aus Grundschöttel nach Alt-Wetter und muss einen Umweg nehmen. So könnte im Einsatzfall wertvolle Zeit verloren gehen. Also fiel die Entscheidung, ein zweites Fahrzeug dieser Art an der Feuerwache im Schöntal an der Wasserstraße zu stationieren.
„Zunächst gingen wir ja alle davon aus, dass wir diese Regelung für ein halbes Jahr benötigen“, sagte der Bürgermeister und erläuterte somit, warum die halbjährige Mietvariante für zunächst geschätzte 40.000 Euro zunächst sinnvoll erschien und dann doch ein Kauf für 57.000 Euro erfolgte. Auch aus den Reihen der Fraktionen gab es, daran erinnerte die Ausschuss-Vorsitzende Karen Haltaufderheide, für die Entscheidung Zustimmung.
Weitere Anschaffungen schieben?
Die Sprecherin der Grünen fragte beim Blick auf den städtischen Etat noch nach weiteren Investitionen für die Feuerwehr. Die Ausschreibungen für drei neue Fahrzeuge sollten eigentlich in diesem Jahr erfolgen. In der nahen Zukunft seien weitere zehn Wagen vorgesehen, wobei sich womöglich sechs Anschaffungen verschieben lassen. „Das wird ja auch zum Gegenstand der Haushaltsberatungen für 2023“, so Karen Haltaufderheide.
Hasenberg erläuterte, dass die heimische Feuerwehr vor der Bestellung im Regelfall eine Arbeitsgruppe bilde und diese ein Leistungsverzeichnis für die benötigten Funktionen des Wagen erarbeite. Nach der Abstimmung mit der städtischen Vergabestelle erfolge die Ausschreibung. All das könne schon mal etwas dauern. „Auch längere Lieferzeiten sind zu berücksichtigen“, erklärte der Bürgermeister, warum drei Fahrzeuge noch nicht in Wetter stehen.
Wasserschaden
Die neue Feuerwehrwache in Esborn ist zwar fertig, doch aktuell müssen die Einsatzkräfte wegen eines Wasserschadens improvisieren und können beispielsweise nicht die Kabinen nutzen. Zudem stehen Fahrzeuge vor dem Gebäude.
„Die Versicherung übernimmt den Schaden“, so der Bürgermeister im Ausschuss.
Angesichts begrenzter Mittel im Haushalt deutete Hasenberg an, dass die Feuerwehr sich ihren Bestand noch einmal anschauen und klären soll, welche Fahrzeug-Anschaffungen 2023 nötig seien und welche Ausschreibung verzichtbar sein könne. „Auch dabei geht es um den Brandschutzbedarfsplan und die Halbwertszeit. Womöglich lassen sich ja ältere Modelle doch noch etwas länger nutzen, vielleicht muss aber auch etwas sofort oder zügig ersetzt werden. Der Fuhrpark unserer Feuerwehr wird ständig geprüft und ist in einem guten Zustand. Die Beratungen mit der Politik zu diesem Thema haben bisher auch gut funktioniert.“
Abriss der Wache Wengern 2023
Die Fraktionen erfuhren in der Sitzung obendrein, dass die Stadt für die geplante Erweiterung des Feuerwehrgebäudes in Wengern einen Bauantrag und eine Abrissanzeige gestellt habe. Die Abbrucharbeiten an der Wache in der Trienendorfer Straße sollten eigentlich noch in diesem Jahr erfolgen. Fachbereichsleiterin Margot Wiese teilte aber mit, dass diese erst erst 2023 beginnen und das Millionen-Projekt sich etwas verzögere.